Aloha :)

Wozu kämpfen wir eigentlich hin und wieder? Egal, worum es geht .. sei es ein begehrter Job, ein Mensch den wir gern haben oder nur die simple Idee von Freiheit. Warum kämpfen wir? Weil wir diese Dinge erreichen wollen. Was aber, wenn der Kampf unendlich scheint? Was wenn der Kampf verloren scheint? Oft kämpfen wir noch weiter, auch wenn wir wissen, dass wir unser Ziel nie erreichen. Und warum? Wollen wir uns selbst beweisen, dass wir falsch liegen? Können wir nicht aufgeben? Ich denke jeder von uns hat schon mal einen verlorenen Kampf gefochten. Und dennoch haben wir weiter gekämpft. Unermüdlich, mit aller Kraft. Nur um schliesslich zu erkennen, dass es von Anfang an keinen Sinn hatte. Und unsere Kämpfe sind real, nicht wie in dem Film "300". Unsere Kämpfe haben kein Happy End und wir gehen nicht als Sieger aus der Schlacht hervor. Am Ende des Kampfes, wenn wir demütig resignieren, liegen wir zerschunden in den Scherben unserer zerborstenen Illusionen, wenns um Herzensdinge geht gerne auch mit den ausgekotzten toten Schmetterlingen neben uns. Und wir denken uns "Ich hab wenigstens mein Bestes gegeben."

Aber warum fällt uns das aufgeben teilweise so schwer? Ist es unser Glaube? Der Glaube an "Diese Hürde noch, dann hab ichs geschafft"? Oder ist es doch eher unser Stolz, der uns nicht aufgeben lässt? "Ich bin jetzt schon so weit gekommen, ich kann nicht aufgeben." Aber irgendwann tut mans doch. Am Ende seiner Kräfte, völlig ausgezehrt und man bereut, dass man nicht schon früher aufgegeben hat. Dass man nicht auf sich selbst gehört hat. Man wollte unbedingt mit dem Kopf durch die Wand. Doch die Wand ist stärker. Immer. Ich denke, es hat vielleicht auch mit der Kunst des loslassens zu tun. Oder mit der Akzeptanz, dass man im Leben nicht immer gewinnen kann. Dass man auch mal verlieren muss, um die Siege schätzen zu können. Wäre es nicht toll, würden wir all unsere Kämpfe gewinnen? Klar, oder? Aber auch irgendwie langweilig. Wer will schon immer gewinnen, in allem der Beste sein? Ich nicht.

Ich brauche diese kleinen Fehlschläge um mich selbst verbessern zu können. Mich selbst neu zu erfinden. Denkt mal darüber nach, wo ihr wärt, würdet ihr keine Misserfolge im Leben gehabt haben. Denkt mal darüber nach, wer ihr wärt, würdet ihr keine Misserfolge gehabt haben. Unser Charakter basiert nun mal auf den kleinen und großen Erfolgen und Misserfolgen im Leben. Ich kenne und kannte Leute, die haben immer alles bekommen was sie wollten und hatten nur wenige Fehlschläge im Leben. Und ich kann euch eines sagen: Die waren nicht so glücklich wie man denkt. Charakterlich waren sie auch schwach. Jedesmal wenn sich ihnen ein noch so kleines Problem in den Weg gestellt hat, waren sie ausser sich vor Wut, weil sie zu unfähig waren, diese Hürde alleine zu überwinden. Weil sie es eben nicht besser wussten. Und wir? Über kleine Probleme lachen wir doch, nicht wahr? Wir lösen sie quasi im vorbeigehen. Diese kleinen Hürden im Leben, die uns nichtmal ins stolpern bringen. Bis wir an eine große Hürde kommen und wir anstehen, uns eine gefühlte Ewigkeit daran die Zähne ausbeissen und dann mit eingezogenem Kopf umdrehen und die an dieser Hürde verschwendete Zeit betrauern.

Vielleicht liegt es einfach in unserer Natur, nicht aufzugeben. Unmögliche Kämpfe zu bestreiten, um uns selbst beweisen zu wollen, dass nichts unmöglich, nichts unschaffbar ist. Manche Dinge sind es aber doch. Aber davon wollen wir nichts wissen. Wir wollen das Unmögliche möglich machen, um uns selbst als König der Welt fühlen zu können. Den Job den wir so unbedingt wollen, bekommen. Den Mensch in den wir verliebt sind, bekommen. Unsere Freiheit, fern von korrupten Politikern die uns rund um die Uhr überwachen und kontrollieren wollen, erlangen. Aber es sind nur Illusionen, Gebilde unseres Verstandes, die uns sagen wollen "Wenn du das erreichst, bist du glücklich". Und falls wir es wirklich einmal erreichen sollten, falls uns das unmögliche gelingt, dann wird die Realtität bestimmt nicht so toll sein wie wir sie uns vorgestellt haben. Die Realität ist ein Sadist. War sie schon immer und wird sie auch immer bleiben.

Love, Peace and Rock 'n Roll,

euer Duni