Aloha :)
Bevor ich zum eigentlichen Thema komme, möchte ich noch gern etwas loswerden. Ein Geständnis ablegen. Ich war in letzter Zeit nicht ganz ehrlich. Eigentlich hab ich ziemlich oft gelogen. Aber es war immer dieselbe Lüge. Und zwar bei der Antwort auf die Frage "Wie geht es dir?". Ich hab immer mit "gut" geantwortet. Aber natürlich gehts mir nicht gut. Wie denn auch? Meine Seifenblase die meine Träume enthielt ist in einem Wimpernschlag und unter ohrenbetäubenden Lärm zerplatzt (siehe meinen Blog "Lily" ). Meine Zukunft komplett ausradiert worden. Und damit nicht genug. Selbstzweifel machen sich breit. Ich stelle mir Fragen auf die ich nie eine Antwort finden werde. „Warum das alles? Bin ich unfähig? Unfähig eine Beziehung intakt zu halten? Unfähig, jemals eine Vaterfigur zu sein?“. Solche Dinge. Und gepaart mit meiner deswegen wieder stärker werdenden Depression ist das ganze noch weniger leicht. Und sobald man einmal angefangen hat mit den Selbstzweifel, gerät man in einen Strudel, der einen immer tiefer und tiefer hinunterzieht. Und irgendwann gibt es mal keinen Weg zurück.
Und meine Zukunft .. nun .. die ist ebenfalls nicht existent. Meinen aktuellen Job werd ich behalten können, auch wenn ich meinem Chef schon vor Wochen gesagt habe, dass ich in diesem Jahr noch wegziehe. Aber ich bin ein guter Arbeiter, deswegen weiß ich, dass er mich behalten wird. Was mir viel eher Sorgen macht, ist, dass ich mein Gesicht verlieren werde. Ich werde nun auf ewig der gebrandmarkte sein, der seine Träume leben wollte und nun alles verloren hat. Von den Leuten die mir mit „Ich wusste dass das passieren würde“ oder „Ich hätte dir von Anfang an sagen können, dass es zu überstürzt ist“ begegnen, will ich mal gar nicht anfangen. Ich sag mal so .. die tragen nicht dazu bei, mich aufzubauen. Im Gegenteil.
Und jetzt muss ich mir wieder eine neue Zukunft suchen. Ich würde ja gern für irgendeine Zeitung eine kleine Kolumne schreiben. Einmal die Woche. Und hier geht’s mir auch nicht um Geld, hier geht’s mir eher darum, mir selbst zu beweisen, dass ich nicht komplett nutzlos bin, dass ich nicht komplett versage, bei allem was ich anfange. Ich hätte auch schon auf Facebook meine Freunde gefragt ob irgendjemand jemanden kennt, aber keine Chance. Vielleicht ist mein geschreibsel auch zu schlecht, als dass es irgendjemand weiterempfehlen würde. Ich weiß es nicht. Ich bräuchte nur mal dringend einen kleinen Erfolg. Irgendwas .. egal was.
Vielleicht ist das Ganze aber auch ein Zeichen. Ein Zeichen dafür, dass ich die schreiberei an den Nagel hängen sollte. Vielleicht liegts auch einfach nur daran, dass ich keinen Erfolg als Schreiber habe, weil ich nicht unter meinem Klarnamen schreibe. Aber wenn das geschriebene gut wäre, wäre es doch egal, welcher Name drunter steht, nicht wahr? Also das kann es auch nicht sein. Vielleicht hab ich wirklich meinen Zenit schon überschritten. Vielleicht hab ich meine Sternstunden schon hinter mir und ich merk es nicht, dass es längst an der Zeit wäre, das ganze zu einem Ende zu bringen. Ja, wie man sieht hat mich der Verlust meiner Zukunft schon sehr beeinflusst, mich in meinem Vertrauen in mich selbst schwer geschädigt. Ich weiß nur, dass ich nicht mehr zu meinem vorigen Leben zurück kann. Ich hab den „point of no return“ überschritten, hab alles auf eine Karte gesetzt und mich verzockt. Nun steh ich ohne irgendwas da. Keine Zukunft, keine Perspektive, keine Ahnung was ich noch aus mir machen soll. Ich bin an einem „Dead End“ angelangt.
“In everybody’s life there’s a point of no return. And in a very few cases, a point where you can’t go forward anymore. And when we reach that point, all we can do is quietly accept the fact. That’s how we survive.”
euer Duni