Ich fahre seit 41 Jahren in Heiligenblut am Großglockner Ski. 1974 wurde ich von meinen Eltern das erste Mal in den hintersten Teil des Mölltals gebracht, dort wo die Straße im Winter endet.
Ein langes dunkles Tal, begrenzt von den Hohen Tauern. Und ich bin jedes Jahr wiedergekommen. Nicht, dass ich keine anderen Ideen gehabt hätte. Ich kenne fast alle österreichischen Skigebiete, vom Lachtal zum Arlberg, vom Nassfeld bis nach Kössen. Aber der Talschluss am Großglockner hat es mir angetan.
Vielleicht deshalb, weil die Zeit am Fuße der Pasterze eingefroren wurde. In den 41 Jahren wurde genau ein Hotel neu erbaut. Alles ist so, wie es immer war. Ich kenne die Gesichter, auch wenn es schon die Töchter und Söhne sind, oft auch schon die Enkel.
Die Liftinfrastruktur wurde Laufe der Jahre erneuert und genügt meinen Ansprüchen. Denn es geht nicht um die Maximierung der Liftkilometer, vielmehr um die Maximierung meiner Eindrücke der fantastischen Bergwelt.
Nur wenige Wintersportenthusiasten nehmen den langen Weg durch das Tal auf sich, so dass mir das Schareck und Fleißtal seit 41 Jahren (fast) alleine gehören. Selbst in den Wiener Semesterferien, ganz zu schweigen von den Traumtagen zu Ostern, wenn ich am Hochtor über den Firn gleite.
Jeder Versuch, aus diesem Bergdorf einen Tempel des Eventtourismus zu machen, wird scheitern, weil hier in den Hohen Tauern die Natur den Ton angibt. Das einzige und wertvollste Kapital, das man sich nur wünschen kann. Und das einzige Kapital, das Bestand hat.
Heiligenbluter, bleibt standhaft! Bewahrt mir auch für die nächsten 41 Jahre diese Enklave der Natur. Dreht nur ein wenig an den Rädchen der Qualität und Raffinesse, langsam und beständig. Und alles wird so gut bleiben, wie es ist.
Copyright und Anfragen Videomaterial Erwin Werdenigg
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