Buzzword Blogger-Relation (Part 1)

Das Buzzword des Jahres 2015 ist Blogger-Relation. Abgelöst hat es das Wort Content-Marketing aus dem Jahr 2014, welches wiederum das Wort Storytelling aus dem Jahr 2013 ersetzt hat.

Bezeichnend für alle Buzzwords ist der Umstand, dass niemand genau weiß, worum es eigentlich geht. Folgerichtig gibt es auch endlose Fachdiskussionen, was das Buzzword des Jahres zu bedeuten hat, bis es von einem neuen abgelöst wird.

Sehr beliebt sind auch Erklärungsversuche in Fachmedien, die dermaßen von wiederum ganz anderen Buzzwords gespickt sind, dass schon der Leseversuch im Nirvana endet.

Blogger-Relation scheint aber immerhin mit uns zu tun zu haben, also mit Bloggern. Nicht aber mit der empathischen oder leidenschaftliche Hingabe zwischen Bloggern und Bloggerinnen, sondern vielmehr mit dem kommerziellen Ansinnen von Unternehmen, mit dem Neuland in Verbindung zu treten. Und dieses Neuland wird eben durch Blogger personifiziert.

Im Vordergrund steht meist kein strategisches kooperatives Interesse, vielmehr die Idee, Marketingziele mit Hilfe von Personen zu erzielen, die sich im Neuland befinden. Konsequenterweise befinden sich die meisten Unternehmen eben genau dort nicht (Begriffserklärung Neuland).

Der Blogger wird zum Substitut für Versäumnisse, die etwa ein Jahrzehnt zurückliegen. Pfadfinder im Dschungel der sozialen Medien, Sprachrohr der analogen Kommunikation.

Thematisch sieht die Sache wesentlich einfacher aus. Food und Lifestyle, punktum. Mehr oder minder irrelevant, welchen Bezug das Produkt oder die Dienstleistung hierzu hat. Bedingt wird dieser Zugang durch die schlichte Absenz von Bloggern in anderen Themenbereichen.

Food- und Lifestyleblogs sind relativ einfach und ohne gröberen Aufwand zu produzieren, sind hip, und daher herrscht hier auch die größte Dichte, gefühlt etwa 97% aller Blogger. Bei geschätzten 1000 Bloggern (Food&Lifestyle) in Österreich kann es allerdings zu leichten Verengungen am Weg zum Futtertrog kommen.

Tipp an die Blogger: Diversifikation

Es gibt auch andere Dinge als Essen und Nagellack, die Spaß machen. Erzähl uns was über Deine Vespa, Deine Naturerlebnisse, den Bau Deines Hauses. Erzähl uns von Deinem Projekt. Und schon hast du 1000 KonkurrentInnen weniger. Wir wollen Dein Spezial-Know-how, Deine Leidenschaft, Deine Expertise. Sucht ein Unternehmen in einer speziellen Nische, bist Du der Experte und erste Ansprechpartner. Ein schönes Beispiel hierzu ist der Gartenblog Garteling.at.

Tipp an die Blogger: Reichweite

Arbeitet an Eurer Reichweite. Ein Blog ist toll, aber ohne der Möglichkeit zur Verteilung (Seeding), werden Eure Leserzahlen stagnieren und vorallem: Unternehmen schauen fast ausschließlich auf Reichweite. Das bedeutet, dass Ihr ein Portfolio an Kanälen anlegen und aufbauen sollt, um Eure Inhalte verteilen zu können. Empfehlenswert sind hier Facebook, Twitter, Instagram und Youtube. Nicht zu vergessen auch Fachforen. Weitere Kanäle nach Lust und Laune.

Und zu Google Plus habe ich auch schon was geschrieben (solange es noch existiert). Mach Dich zu einem Influencer, der zu einem Sachbereich Expertenstatus hat. Ein überaus empfehlenswertes Tool hierfür ist übrigens Buzzsumo, in der Vollversion natürlich kostenpflichtig!

Tipp an Blogger: Qualität

Im Food Bereich ist es mittlerweile so, dass die besten Blogger ein Profiniveau erreicht haben, das es ihnen erlaubt, ihr Know-how als Agenturdienstleistung anzubieten. Schöne Beispiele hierfür sind Becauseyouarehungryoder Roughcutblog. Schaut auf Euer Know-how im Multimedia Bereich. Und ganz wichtig: Der Abstand zur Spitze ist kürzer als Ihr glaubt!

Es muss nicht alles Hightech sein, übt mit der Kamera, dreht kurze Videos, nehmt Euch ein Videoschnitt Programm und fangt einfach an! Je mehr Ihr bloggt, desto besser werden auch die Texte, vorausgesetzt Ihr habt ein wenig Talent.

Tipp an Blogger: SEO

Achtet auf die SEO. Ihr schreibt nicht nur für Eure Leser, Ihr schreibt auch für Euren besten Freund, nämlich Google! Mehr dazu in diesem Artikel!

Tipp an Blogger: Solide Preise

Lasst Euch nicht dumpen. Ein guter Blog braucht Stunden an Arbeit, bis der Text sitzt, die SEO passt, die Fotos bezeichnet und bearbeitet sind. Bloggen ist harte Arbeit, wenn man sich mit der Spitze messen will. Der Blogger kennt sich im Neuland aus, meist nicht die Unternehmen. Haltet ein solides Preisniveau, egal ob Euch andere ausbremsen. Bloggen hat seinen Wert.

Und erinnert Euch: Ihr seid die Spezialisten zum Thema, Ihr seid die Bewohner im Neuland (Zumindest viele von Euch).

Ein kommerzieller Blog im Bereich Blogger-Relation soll bezahlt werden. Nicht mit einem Kuss. Nicht mit Taschengeld. Bloggen hat sich zu einer Marketing Disziplin entwickelt, die so mancher Analog-Agentur Kopfzerbrechen bereitet.

Tipp an Blogger: Kennzeichnung

Kooperiert Ihr mit Unternehmen, kennzeichnet den Blog so, dass er als Kooperation mit einem Unternehmen kenntlich ist! Das kann Euch im Zweifelsfall den Gang zum Anwalt ersparen!

Auf Grund der Dichte des Themas muss ich die Tipps an Unternehmen in einen eigenen Blog Artikel verlegen.

Coming soon

eaglepowder.com

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