I)Islam/Muslime:
Um die 600 000 Muslime leben derzeit offiziell in Österreich.
Das entspricht 7% der Bevölkerung. Die Zahl hat in den letzten Jahren aufgrund von Zuwanderung und Geburten stark zugenommen. Ihre offizielle, staatlich anerkannte Vertretung ist seit 1979 die Islamische Glaubensgemeinschaft in Österreich (IGGiÖ), auch wenn diese nicht alle Muslime (wie zB. die Aleviten, anerkannt als eigene Glaubensgemeinschaft) vertritt.
Österreich habe immer eine Vorreiterrolle in Bezug auf die Religionsfreiheit gespielt, sagt der Präsident der IGGiÖ, Fuat Sanac. Denn als westeuropäische Besonderheit gibt es bereits seit 1912 ein Islamgesetz, das die Religionsgemeinschaft anerkennt und die Beziehungen der Muslime zum Staat regelt.
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Der Erlass des Islamgesetzes war eine Reaktion auf die "Annexion Bosniens 1908", welches mit dem Untergang des osmanischen Reiches um den 1.Weltkrieg seine westlichste Bastion Bosnien an die Habsburger verlor.
Bis heute ist Bosnien nicht wirklich befriedet, weil zwischen den Muslimen und u.a. den Serben ein unauflöslicher Hass besteht. Über eine halbe Million Muslime lebten dadurch in der Donaumonarchie und die Bosniaken waren die tapfersten Soldaten des Kaisers. Bei Lebring in der Steiermark gab es damals riesige Bosniaken-Lager und heute noch einen Bosniakenfriedhof mit gefallenen Soldaten im 1.Weltkrieg.
o Untergang der Monarchien Anfang 20.Jh.:
a) Habsburger-Monarchie
b) Wilhelminisches Kaisertum Dtschl.
c) Untergang des Osmanischen Reiches, das z.T. bis Bosnien
reichte
d) Untergang des Zarenreiches
Anpassung des über hundert Jahre alten Islamgesetzes an die heutigen Gegebenheiten unter Kurz. Er schafft einen rechtlichen Rahmen für muslimische Friedhöfe und die Seelsorge, regelt die Feiertage und verankert den Vorrang des staatlichen Rechts vor religiösen Vorschriften. Bei den Muslimen umstritten ist die neue gesetzliche Bestimmung, wonach ein Imam oder eine Religionsgesellschaft nicht aus dem Ausland finanziert werden darf.
Sanac fordert auch eine gesetzliche Grundlage für den Bau von Moscheen, die seiner Ansicht nach die Kontroversen der Vergangenheit beenden würde. Immer wieder hatte es gegen die Schaffung neuer Gebetsräumlichkeiten Widerstand gegeben von Anwohnern, oft unterstützt von Exponenten der FPÖ.
Heute gibt es in ganz Österreich rund 250 Moscheen, doch wie in anderen Ländern Europas befänden sich diese oft in Hinterhöfen oder Kellern. Das müsse sich ändern, verlangt Sanac. Die Muslime wollen stolz sein können auf ihre Moscheen, und dazu könne auch ein Minarett dienen. Dieses brauche es zwar aus religiösen Gründen nicht. Aber der Turm könne ein Zeichen der Akzeptanz sein. Heute gibt es in Österreich 5 Moscheen mit Minarett, in Wien Florisdorf, in Saalfelden bei Salzburg, in Telfs und in Bad Vöslau in Niederösterreich und in Graz kurz vor der Fertigstellung..
Um 8 Mio.€ errichten die bosniakischen Muslims in Graz eine Moschee mit Kulturzentrum und Studentenheim - Eröffnung 2016?.
Die Bosniaken (Bosnien-Herzegowina) war die westlichste Ausdehnung des Osmanischen Reiches, das mit dem 1.Weltkrieg untergegangen ist. Beim Bäcker gibts noch die “Bosniakerln”, ein Kümmelweckerl.
Die Bosniaken wurden auch für das Kaiserhaus requiriert, weil sie die tapfersten Krieger waren, im szt. Grazer Dominikanerkloster (neben Andräkirche) war das II. Bosniakenregiment untergebracht mit dem modernsten Bad und in Lebring am Römerradweg liegen über 800 Bosniaken am Bosniakenfriedhof begraben.
In Kärnten wurde 2008 noch unter Landeshauptmann Haider das Ortsbildpflegegesetz angepasst, um den Bau von Minaretten zu verhindern. Eine ähnliche Regelung gilt auch in Vorarlberg.
Die EU wird auch beweisen müssen, dass sie ihren Hinterhof befrieden kann, andernfalls verliert sie an außenpolitischer Relevanz (sagt Werschütz).
Ein Bild von Abdul Gül mit seiner Kopftuchfrau vor der Brücke von Mostar in Bosnien zeigt, wie der Einfluss der Türkei auf dem Balkan wächst.
Sogar schon feindliche Serben schauen mit Vorliebe türkische Seifenopern wie “Süleyman der Prächtige” an oder “Binbir Gece” (Tausend und eine Nacht). Die Ausstrahlung türkischer Serien hat nicht nur kommerzielle Gründe, sondern die Türkey will auch wachsenden Einfluss in der Region.
Insbesondere in jenen Balkanländern, wo eine starke muslimische Minderheit herrscht (Bulgarien, Albanien, Kosovo, Mazedonien, Bosnien , Herzegowina), wird der Einfluss der Türkei größer. Die muslimischen Bosniaken sehen in der Türkei eine Art politische Schutzmacht, der türkische Außenminister sprach sogar von Mutterland.
Im Jugoslawienkrieg haben serbische Nationalisten den Kampf gegen die Bosniaken (eine europ. Streugruppe des 1914 untergegangenen Osmanischen Reiches) zum christlichen Kulturkampf gegen die Türken hochstilisiert. Heute gibt es dort türkische Schulen, Kindergärten, Universitäten - die Türkei sponserte bereits mehr als 150 Mio. in bosnische Einrichtungen.
Schläft Europa?
Ziel ist auch eine Islamisierung der Türkei und Türkisierung des Islam. “Bosna Sema/Prediger Gülen” (bis 50 Mrd. USD Weltwert), eine weitverbreitete türkische Sekte - “islamischer Opus Dei” treibt weltweit ihr Unwesen, indem sie die Welt am Islam gesunden lassen will. Die “Bosna Sema” arbeitet eng mit Premier Erdogan, Präsident Abdul Gül und zurückgetretenen Davutoglu - Architekt der neuen Außenpolitik ggü. dem Balkan - zusammen.
II) In aller Kürze der “Jugokrieg 1992 - 1995 rekapituliert:
Churchill bemerkt einmal, das der "Balkan mehr Geschichte habe, als er verträgt”.
Metternich:
“Österreich sei die ewig deutsch sprechende Balkanrepublik,
spätestens beim Rennweg beginnt der Balkan".
Tito:
gelang es mit brutaler Härte, das Pulverfass Balkan, was Jugoslawien betrifft, zusammenzuhalten. Tito hatte auch viele Kriegsverbrechen mit seinen Partisanen zu verantworten, Massengräber mit tausenden Ermordeten so die jüngsten Entdeckungen.
10 Jahre nach seinem Tod flammte die Mischung von ethnischen, nationalistischen und religiösen Konflikten zwischen Christen (Kroaten, Slowenen), orthodoxen Christen (Serben) und Muslime insb. in Bosnien und auch Kosovo wieder auf und führte in einen grausamen (Bürger)Krieg.
Das Epizentrum war zunächst der Vielvölkerstaat Bosnien-Herzegowina:
48% muslimische Bosniaken
37% Serben
14% Kroaten
somit ein hochexplosives Gemisch.
Die Serben zettelten diesen Krieg gerichtet gegen die Bosniaken (Bosnien-Herzegowina) an und in der Folge auch gegen Kroatien und am Rande Slowenien .
Der Mythos vom großserbischen Reich (Erlösermythos Schlacht am Amselfeld gegen die Türken) übermannte sie wieder. Unter Milosevic (späterer Nachfolger ist Kostunica) marschierte die serbische Armee zunächst in Bosnien-Herzegowina ein. Der Bosnienkrieg dauerte 3 Jahre und forderte 100.000 Tote. Sarajevo wurde 3,5 jahre lang belagert und mit tausenden Bomben beworfen, eine traumatiserte Bevölkerung - sofern überlebt - blieb zurück.
Ich habe selbst Erzählungen von nach Österreich geflüchteten Menschen erlebt, grausamste Berichte über Folterungen zwischen Nachbarn, eine archaische Entartung der menschlichen Natur, die auch für die Zukunft nicht ausschließbar ist unter bestimmten Rahmenbedingungen, weshalb Wachsamkeit von so großer Bedeutung ist.
Namen, wie Sebrenica mit der ethnischen Säuberung eines ganzen Dorfes mit 8000 ermordeten Frauen und Kindern (Karacic/Serben), auch Sarajevo, Tuslar und Mostar mit der gesprengten Brücke, die Moslems (=Bosniaken) und Christen (= Kroaten) , somit 2 Stadtteile mit insgesamt 110.000 EW verband.
Der Kosovo, albanische Mehrheit und serbische Minderheit, die nächste Katastrophe. Auch die Albaner träumen vom großalbanischen Reich, völlig irr. Wegen der Serben ist der Nordkosovo heute noch ein großes Problem, jedoch nicht befriedbar scheint nur Bosnien-Herzegowina zu sein. Die Anerkennung Bosniens war die Lunte im Pulverfass.
Nachdem die EU als Friedensstifter völlig versagte, gelang das Kriegsende erst durch das Eingreifen der USA mit Bombardements auf Belgrad, etc…und einem aufoktroierten Friedensschluss mit dem "Vertrag von Dayton". Die Serbe und Kroaten vertrugen sich relativ rasch wieder, das Problem sind die Bosniaken und Kosovoalbaner.
Auch wenn seitens der Serben großes Misstrauen ggü. der EU besteht, so sagen sie, die EU sei ein Vorteil für ihre Kinder und deshalb werden sie dafür sein (über 50% dafür, 30% unentschlossen und der Rest dagegen). Gusenbauer ist Berater vom stellvertretenden serbischen Ministerpräsidenten.
Die wirtschaftlichen Probleme in Slowenien sind Folge völlig unterlassener Strukturreformen seit 2007. Die Diözese Marburg leistet sich einen Skandal mit 700 Mio. Schulden.
Kosovo scheint lösbar, jedoch Sargnagel Bosnien bleibt wegen der 3 Ethnien (Kroaten, Serben, Muslims) unlösbar:
Katastrophal soll auch die Wirtschaft in Bosnien sein, funktionieren soll dort gar nichts und die drei Ethnien werden dort nie zusammenkommen!!. Nicht nur mit den Serben, auch mit den Kroaten hat sich das Klima mit Bosnien weiter verschlechtert.
Die Türkei betrachtet sich als Mutterland Bosniens und hat 150 Mio. gesponsert, ihr Einfluss ist dort enorm stark.
Bosnien, Albanien und der Kosovo (Kosovoalbaner) sollen nach türkischer Ansicht wieder stärker islamisiert
werden. Die Albaner hängen jedoch einem “Großalbanischen Mythos” nach.
Wehrschütz meint, die Kärntner Slowenen dürften sich mit 3 Mio. Subventionen nicht aufregen, denn die Deutschösterreicher in Slowenien erhalten als Minderheit nur 30.000 €. In Montenegro haben russische Oligarchen größere Investitionen getätigt, floppt jedoch ein bisschen und viele russische Großprojekte (auch mit Deribaska) sind inzwischen gestorben. Montenegro möchte rasch zur NATO.
Im Jugokrieg haben serbische Nationalisten den Kampf gegen die Bosniaken (eine europ. muslimische Streugruppe des ca. 1914 untergegangenen, Osmanischen Reiches) zum christlichen Kulturkampf gegen die Türken hochstilisiert.
Mag. Christian Wehrschütz (selbst "überzeugter" Offizier!), geboren 1961 in Graz, Studium der Rechtswissenschaften an der Karl-Franzens-Universität Graz, ist seit Anfang 2000 Leiter des ORF-Büros in Belgrad mit Zuständigkeit für das ehemalige Jugoslawien und Albanien. Neben Englisch, Russisch und Ukrainisch spricht Wehrschütz auch alle anderen Sprachen der Länder in seinem Zuständigkeitsbereich. Zahlreiche Aufsätze und Publikationen: „Mit eigenen Augen“, „Bauern helfen Bauern“, „Ein Kärnten. Die Lösung“. Zuletzt bei Styriabooks erschienen: „Im Kreuzfeuer – Am Balkan zwischen Brüssel und Belgrad“.
“In den Zeiten des Kalten Krieges war, je weiter man vom Balkan entfernt wohnte, desto mehr, in Vergessenheit geraten, dass schon vor dem Ersten Weltkrieg dort mit den später sogenannten Balkankriegen heftige, auch ethnische Kämpfe und Auseinandersetzungen tobten, die nach dem Zweiten Weltkrieg durch die "Zwangsbefriedung Titos" nur ansatzweise unterdrückt werden konnten.
Kaum war das sowjetisch dominierte System nach 1989 zusammengebrochen, gingen die für einen Westeuropäer völlig unverständlichen ethnischen Auseinandersetzungen wieder los, und ein Krieg entbrannte, in dem die NATO und auch die Deutschen dann intervenierten. Städte wie Vukovar und Sebrenica prägten sich als Orte von Kriegsverbrechen und Völkermorde ein in das schockierte europäische Gedächtnis, wie man sie seit dem Zweiten Weltkriege nicht mehr gekannt und eigentlich auch auf europäischen Boden danach für unmöglich gehalten hatte.
Erst zehn Jahre ist es nun her, das die letzten Konflikte mühsam und mit erheblichem diplomatischem Aufwand befriedet werden konnten. Die ehemaligen Teile Jugoslawiens sind in der EU oder streben ihre Aufnahme an. Und dennoch wird man als Beobachter den Eindruck nicht los, als brodelte dort ein Pulverfass, zu dessen erneuter kriegerischer und gewalttätiger Entladung nur wenig fehlt.
Die Österreicher als direkte geographische Nachbarn mit einer langen gemeinsamen Geschichte sind so etwas wie Fachleute in Sachen Balkan. Deshalb ist es nur schlüssig, dass das vorliegende mit dem ORF produzierte Buch von Christian Wehrschütz, Balkanexperte und –korrespondent des ORF seit mehr als 20 Jahren, dort geschrieben wurde. Die einzelnen Kapitel gehen weit zurück in die Geschichte, stellen Zusammenhänge her, und beschreiben die je unterschiedlichen und oft sehr dornenreichen Wege zu einer wirklichen Aussöhnung und zum Frieden. Dass die Präsidenten aller nun selbständigen Staaten das Buch von Wehrschütz mit einem Grußwort ehren, das dieser als gemeinsames Vorwort dem Buch vorangestellt hat, mag als ein positives und ermutigendes Zeichen angesehen werden!!!!.
Das grausame 20.Jahrhundert mit Kriegstote, Genozidtoten, politisch Ermordeten, etc…:
Völkermord an den Armeniern 1 Mio.
Erster Weltkrieg 17 Mio.
Japanisch-Chinesischer Krieg 20 Mio.
Maos Kulturrevolution, Intellektuellemmorde
und Aushungern ganzer Dörfer 50 Mio.
Stalins Mordopfer und Diverse 30 Mio.
Zweiter Weltkrieg/Hitler/Holocaust 6 Mio. 40 Mio.
Vietnam 5 Mio.
Völkermord in Ruanda 1 Mio.
Erster Golfkrieg 1 Mio.
3 Kongokriege 5 Mio.
Summe (nur Grobschätzung) .................170 Mio. Tote
Die ehemals 15 Kronländer der Monarchie wurden von verschiedenen Nachfolgestaaten absorbiert.
Böhmen/(Prag) und Mähren/(Brünn) wird Tschechoslowakei und heute wiederum getrennt in CSSR und Slowakei. Schlesien und Gallizien/(Krakau, Lemberg) decken sich mit Polen, die Bukowina/(Czernowitz) reicht nach Bulgarien , dann Ungarn/(Preßburg, Budapest, Fünfkirchen, Debrecin) und Siebenbürgen/(Klausenburg, Kronstadt) lag in Ungarn/Rumänien. Eine weitere, markante Trennlinie waren Cis-und Transleithanien.
Kroatien, Dalmatien , Krein, Slawonien, Bosnien, Herzegowina wurden neben Serbien zu Jugoslawien, um nach dem Jugo-Krieg Anfang der 90er-Jahre wiederum getrennt zu werden in teilweise autonome Staaten. Die Krein und das Küstenland/Istrien wurden Slowenien.
Österr. Monarchie bis 1914 und nach 1919 + Slow.Kärnten 1920 +
Burgenland 1921 (Trianonvertrag).Die Gesellschaft war streng in Klassen eingeteilt, hoher und niederer Adel (Feudalsystem, Feudalherrschaft der Aristokratie), Klerus, Bürgertum, Bauern, Arbeiter, Untertanen, Bettgeher und viele, die in Wien in den Kanalisationsschächten aus Armut und Kälte übernachteten.