Vor längerer Zeit gab es dazu auch eine Verfilmung ("Eine dunkle Begierde" - Cronenberg)
Jung
ein selbstverliebter Egomane, Familientyrann und lief jeder Frau aus der Züricher Pelzmantelbrigade nach - ein Womanizer. Im Film steht auch eine “Menange a troit” zwischen Ehefrau und Geliebter von Knightly im Film gespielte Sabina Spielrein (Jungs Patientin) war, im Mittelpunkt. (Tatsachengschichte). Davon lebt eigentlich der Film.
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Freud:
auch ein Familientyrann, seine Kinder waren deshalb großteils gestört. Er hatte ein Verhältnis mit seiner Schwägerin und war ein Egomane und für ihn stand immer der Erfolg zugunsten der Wissenschaft und nie zugunsten des Menschfn im Mittelpunkt - der Mensch war ihm egal.
Eigenfoto Freudmuseum Wien
Trotzdem hat er eine Zeitenwende im 20. Jh. eingeleitet und ohne ihn gäbe es auch die heutige Neuroscience nicht.
1) Freud:
o Entdeckung des Unbewussten !!!!(Vorläufer Schopenhauer, Nietzsche, etc..), wonach der Mensch nicht Herr in seinem eigenen Haus ist, sondern ein Knecht seines Unbewussten.
o Redekur (Psychoanalyse) !!!! von Breuer (Lehrer u.Gönner Freuds) gelernt und weiterentwickelt, auch bei Chacote in Paris lernte er (Hysterie/Hypnose). Die Erfahrungen mit der Hypnose öffneten ihm den Weg zum “Unbewussten”. Hypnose hat jedoch idR. keine nachhaltige, therapeurische Wirkung.
Die sexuelle Befreiung der Frau hat meiner Meinung dazu geführt, das es de facto heute keine krankhafte Hysterie mehr gibt.
Durch Aufdeckung und Verbalisierung von ins Unbewusste Verdrängtem kommt es zur Heilung von Neurosen, etc…. In meinen Augen sind dabei die Heilungschancen sehr gering, jedenfalls deutlich unter 50%. Freud hatte Therapieerfolge besser dargestellt,
als sie waren und Misserfolge verschwiegen.
o Verdrängung von (unangenehmen) Wahrheiten führen zu Neurosen und Vergrängtes kommt bei der Hintertür oft in anderer Gestalt wieder herein.
o Diverses (Ödipuskomplex, Sexualität der Kinder, Narzissmus, Traumdeutung - Traum als Königsweg ins Unbewusste.
Jedoch von der modernen Hirnforschung widerlegt, wonach Träume nur Abfallprodukte psychischer Verarbeitungen der Tageserlebnisse sind.
o Trieblehre (Sexual/Aggressions/Todestreib,etc….), Libidotrieb (die Überbetonung des Geschlechtstriebes kritisierte C.G.Jung), …. In einem Briefwechsel Einstein/Freud sind beide überzeugt, dass infolge des Aggrssionstriebes auch künftige Kriege nicht vermeidbar sein werden.
o Kastrationskomplex und Penisneid - Schwachsinn weil zu sexualfixiert- offensichtlich einer Überreaktion Freuds wegen der rigiden Sexualmoral im jüdischen Großbürgertum des Fin-de-siecle.
o Sublimierung - wenn zB. eine Frau ihre Sexualität zugunsten künstlerischer Kreativität verdrängt, etc…..das gibts natürlich.
o Erste Topograie der Psyche (ICH/Vernunft und freier Wille; ES/Triebe ; ÜBER-ICH/gesellschaftliche Normenzwang), die noch heute weitgehend auch in der Neuroscience teilweise Geltung hat, so zB.: (Neo)Kortex im Gehirn = Vernunfthirn (ICH); Limbik im Gehirn = Emotionen (Triebe und Gefühle des ES) etc…….
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2) C.G.Jung - mystisch angehaucht (Schweiz):
o Archetypenlehre (kollektiv Unbewusste aus der Evolution stammende, genetisch verankerte, menschliche Verhaltensmuster aus alten Kulturen, I-Ging, Bibel, Griech. Sagen, etc….erkennbar, quasi Quellcode der menschlichen Psyche.
Das Buch “Archetypen” war schwer zu lesen! Speziell in seinen letzten Lebensjahren vertiefte er sich in der Forschung zum "kollektiven Unbewussten", auch mit Alchemie und Rolle der Religion für die Psyche. 1961 starb er in Küsnacht/CH.
o Typologie: extrovertiert/introvertiert
o Komplexe, wie sie entstehen und Zwangsneurosen
o Er hat auch das chinesische I-Ging gelesen und war vielreisend und weltoffen im GGs. zu Freud. Er besuchte die Pueblo-Indianer, studierte Stammeskulturen in Afrika und reiste nach Indien.
Jung (Pastorensohn) war ein Mystiker, Tischerlrücken, Parapsychologie (=Übertragungen) von Freud abgelehnt. In seinem mir unverständlichen Werk: "Das Rote Buch" (7 kg wild illustriert)- ich habe es nur einmal überblättert, hat er seinen Mystizismus voll ausgelebt. Dabei versuchte er, Emotionen in sonderbare Bilder zu übersetzen und nennt das Ganze "aktive Imaginantion". Das chinesische "I-Ging" (Übersetzer Richard Wilhelm war mit Jung befreundet) schaffte Jung auch Zugang zur asiatischen Kultur (Daoismus).
Die ethischen Regeln des I-Ging ("Buch der Wandlungen") haben schon tiefe Substanz, es zählt mit 5000 Jahren zum ältesten Weisheitsbuch der Menschheit. Der Mensch ist in eine kosmische Ordnung eingebunden. Um mit dieser Einbindung in Harmonie zu leben (im Einklang mit dem Tao = tiefster Kern unseres Selbst), bedarf es tieferer Erkenntnisse über die Rythmen und Veränderungen von Natur und Gesellschaft und individuellen, ethischen Regeln, um Leid und Angst zu vermeiden. Ich habe das Buch quergelesen, konnte und wollte auch nicht wegen der schwer verständlichen Symbolsprache (64 Hexagramme u. 8 Trigramme, Jin Yang Linien, etc.)nicht tiefer eindringen, habe jedoch Demut vor diesem Werk empfunden.
Es ist völlig frei von Glaubenzwängen und betont die wahren, menschlichen Werte. Der Bibel ist das I-Ging an Weisheit jedenfalls weit überlegen und hat den Menschen nicht zur Magd der Theologie und Religion gemacht. Auch Hermann Hesse hat sich mit diesem Werk beschäftigt. Jung entdeckte das "kollektive Unbewusste" (Archetypenlehre) über dieses "Buch der Wandlungen" (=I-Ging").
Die Botschaft des I-Ging würde ich so zusammenfassen:
"Der Mensch muss lernen, die Gegensätze (siehe auch mein Beitrag zum "Polaritätsprinzip"/Yin Yang):
https://www.fischundfleisch.com/ebgraz/wie-der-zwist-der-liebenden-sind-die-dissonanzen-der-welt-nur-im-erleben-der-gegensaetze-ist-die-12500
auszugleichen, aus seiner Mitte heraus zu handeln und Extreme zu vermeiden" (der "goldene Mittelweg" als einzig richtiger). Nur so kann er im Einklang mit sich und dem kosmischen Ordnungsprinzip in Harmonie leben.
"Es gibt ein Ding,
das ist unterschiedslos vollendet.
Bevor der Himmel und die Erde waren,
ist es schon da gewesen,
so still, so einsam.
Allein steht es und ändert sich nicht,
im Kreis läuft es und gefährdet sich nicht.
Ich weiß nicht seinen Namen,
ich nenne es TAO"
Jung (kein Antisemit, jedoch Opportunist), Freud (Flucht nach London, seine Bücher wurden verbrannt) und Nationalsozialismus wären ein eigenes Thema.
Freud zeichnete sich aber wieder durch seine überdurchschnittliche Intelligenz aus.
Für mich bleibt Freud - trotz mangelnder Sympathie für seinen Charakter - der Größte. Nicht die weit überschätzte Psychoanalyse, sondern seine Erkenntnis, dass wir Knechte unseres Unbewussten sind und vom Unbewussten gesteuert werden, hat meine Beobachtungen bestätigt.
Das Verhältnis zwischen dem von den Nazis verfolgten “Juden” Freud und dem “Arier” C.G.Jung trübte sich sehr stark, weil ihn Freud nur als Zugpferd für die öffentl. Anerkenung seiner Psychoanalyse missbrauchen wollte.
Jung kritisierte auch Freuds Sexualfixiertheit, die Ödipuskomplextheorie und seine Sexualsymbolismen (Phallussymbole).
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3)Hommage an die 2012 verstorbene, 94-jährige Margarete Mitscherlich,Frankfurt; Psychoanalytikerin mit dem
bahnbrechenden Werk:
“Die Unfähigkeit zu trauern”:
Darin beschreibt sie das verbliebene Nazimilieu um Adenauer und deren Abwehrhaltung (Einzelne u. Masse) gegenüber Schuld/Mitschuld an politischen Verbrechen der Nazizeit. Unter Adenauer und seinem Nazi-Kabinettschef haben es sich die ehemaligen Nazzitäter wieder häuslich eingerichtet.
Sie untersuchte den kollektiven Massenwahn in der Nazizeit, die rauschhafte Verehrung des Führers. Die Deutschen haben sich der Erinnerung entzogen, die Opfer wollten sie nicht betrauern und das spätere Wirtschaftwunder lenkte ab.Archaisches Triebleben im System der Nazidiktatur, primitive Hassregungen.
Spätere Werke: “Müssen wir hassen” und “Das Ende der Vorbilder”, wonach wir Ideale im Leben suchen. “Die friedfertige Frau” und über “Emanzipation”. Weitere Stationen in ihrem Leben = München, Heidelberg, London, Stuttgart. Sie war frech, hatte scharfen Verstand und hielt nichts hinter dem Berg.
Auch Tabuthemen sprach , Penetration war oft keine Lust für die Frau, heutzutage kämen jedoch zunehmend Leute zu ihr in die Praxis, die keine Lust mehr hätten wogegen früher einmal die Triebzähmung im Vordergrund stand.
Freud hat sie insoweit korrigiert bzw. weiterentwickelt, als das Unbewusste viel stärker mit aktuellen, gesellschaftlichen Verhältnissen interagiert und korrespondiert, Freud war viel zu sehr kindheitsfixiert, er stöberte viel zu sehr nur in der Vergangenheit und übersah dabei die starke Dialektik zwischen Psychoanalyse und gegenwärtige, gesellschaftliche Realitäten.
Neurosen würden sich nicht nur durch gesellschaftliche Unterdrückung von Triebregungen bilden, sondern auch gesellschaftliche Befriedigungsreglementierung.
Hitlers “Mütterpolitik” stellte sie in Frage (“deutsche Leistungsmutter”, Mutterkreuz).
Freud hatte ein entwertetes Bild von der Frau! Mädchen fehle der Penis (Penisneid), Frauen hätten ein schwaches Über-Ich, eher negative Charaktereigenschaften,passiv, masochistisch, etc....
Auch Freud’s Ödipuskomplex-Theorie stellt sie in Frage.
Die starke Polarisierung zwischen männlich/weiblich kritisiert sie.
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Der umstrittene französische Psychoanalytiker Jaques Lacan hat die Freud'sche Psychonalyse durch eine Weiterentwicklung zu neuem Leben erweckt mit linguistischen und poststrukturalistischen (=ganzheitlichen) Elementen..