Chinas Wiederaufstieg zur Weltmacht u.Seidenstraßeprojekt OBOR lässt Japan daneben verblassen

Chinas Wiederaufstieg zur Weltmacht lässt Japans Profil verblassen. Die politischen Beziehungen Japans zu China und auch zu Korea weisen starke auch vergangenheitsbelastete Defizite auf. Überdies fehlt Japan eine öffentliche Debattenkultur im Alltagsleben und auf der internationalen Bühne.

Das Kaiserreich Japan (rd. 130 Mio. EW) übernahm im 5.Jh. die Chinesische Schrift, den Buddhismus (japanische Variante Shintoismus) und das Chinesische Kaiserreich galt als Vorbild für Japans Staatsform.

1931 besetzte Japan den Nordosten Chinas und gründete den abhängigen Staat Mandschurei.1937 eroberte Japan weitere Territorien von China. Japan vertrieb europäische Kolonialmächte aus den südostasiatischen Ländern, um sein eigenes Kolonialreich auszubauen.

Die USA sahen ihre Interessen in Asien (vor allem ihre Kolonien wie die Philippinen) gefährdet und reagierte mit einem Embargo und dem Einfrieren japanischen Vermögens im Ausland. Im Dezember 1941 griffen daraufhin japanische Truppen den US-Stützpunkt Pearl Harbor auf Hawaii an. Damitweitete sich der Zweite Weltkrieg auf den Pazifischen Ozean aus und es geschahen grausame Kriegsverbrechen,

z. B. Zwangsprostitution, das Massaker von Nanking undExperimente an Menschen durch dieEinheit 731.

Am 6. August 1945 warfen dieUS-Amerikaner eine Atombombe über der StadtHiroshima und am 9. August eine weitere über Nagasaki ab. Noch heutzutage leiden hunderttausende Menschen und ihre Nachkommen unter den Folgen derStrahlenkrankheit (Hibakusha). Nach den Atombombenabwürfen und demKriegseintritt der Sowjetunion am 8. August 1945kapitulierte Japan am 15. August 1945 bedingungslos. Nach der Kapitulation begann der Wiederaufbau.

Vom ehemaligen Kriegsgegner Vereinigte Staaten wurde Japan als Vorposten gegen den Kommunismus in das westliche Bündnissystem integriert. Obwohl nicht in den Marshallplan eingebunden,erhielt Japan wirtschaftliche Aufbauhilfe von den Vereinigten Staaten. Es setzte vor allem mit Beginn des Koreakrieges 1954eine rasante wirtschaftliche Entwicklung ein, in der japanische Firmen Schritt für Schritt Marktanteile in allen wichtigen Schlüsselindustrien erobern konnten. Japan erwies sich als stabile, friedliche Demokratie.

Faule Bankenkredite infolge überbewerteter Immobilien ließen Anfang der 1990er Jahre die Bubble Economy platzen, und Japan rutschte in eine Phase von Deflation und hoher Staatsverschuldung, die wirtschaftliche Stagnation auf hohem Niveau bedeutete.

Dem Land der “aufgehenden Sonne” (= ”Nippon”) gelang in den 1970er-Jahren in einer sich dynamisch entwickelnden Wirtschaft ein bewundernswerter Anschluss an die westlichen Industrienationen. Auch wenn es keinen UNO-Sitz hat,nahm es alseinzige asiatische Macht an der mächtigen Trilateralen und später G7 und G8 als Mitglied teil.

Japan wurde damals hinter den USA zweitgrößte Wirtschaftsmacht der Welt und galt vielen als Vorbild modernen Managements.

Seit den 90er-Jahren, wo Japan in eine Wirtschaftskrise verfiel (Immobilenblase platzte), begann Chinas unhaltbarer Aufstieg.

China wurde plötzlich weltgrößter Devisenreservenbesitzer im asiatischen Raum.Dann verdrängte China mit dem zweitgrößten BIP der Welt Japan auf Platz 3.Washington musste spätestens seit Clinton akzeptieren, dass Peking mit den USA in Augenhöhe umging.

Die vonChina initiierte asiatische Entwicklungsbank als Alternative zu denUS-dominierten Institutionen Weltbank und IWF führt zu einer weiteren Machtverschiebung zugunsten Chinas. China ist dabei, mit seinem 300 Mrd. Seidenstraßen-Investitionsprojekt, wirtschaftlich auch auf Zentralasien zuzugreifen. Europa würde gut daran tun, diese Entwicklung nicht zu verschlafen.

Die politischen Beziehungen Japans zu China und auch Korea weisen starke auch vergangenheitsbelastete Defizite auf. Das weiß auch derjapanische Ministerpräsident Shinzo Abe, jedoch eine Verbesserung dieser Situationen scheiterte bis jetzt am japanischen Stolz.

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Nachtrag: 1.Globalisierung vor 2500 Jahren - Chinas Seidenstraße soll wiederbelebt werden. "Chinas neue Seidenstraße" (OBOR-Projekt/"One Belt, One Road";):

China plant quer durch Zentralasien eine rd. 8500 km langen "Seidenstraße-Highway" über Kasachstan bis Petersburg und Warschau und einen Seeweg bis Athen. In Athen hat es bereits die Piräus-Reederei aufgekauft. Nunmehr will China auch das griechische Bahnnetz kaufen von der Reederei Cosco. Cosco fusionierte mit der China Shipping Group.......... Derzeit sind 900 Projekte im Wert von 890 Mrd. USD geplant, durchgeführt von der OBOR und teilfinanziert über die neu geründete China Developement Bank. Frankreich, GB, Österreich, etc..unterstützen diese Asiatische Infrastruktur Investitionsbank (57 Staaten sind Gründungsmitglieder, von den USA argwöhnisch zur Kenntnis genommen)......Die antike Siedenstraße (= 1. Globalisierung) soll wiederbelebt werden, wo einst Karamelkarawanen mit Seide, Teppichen, Gewürze, Seide, Porzellan sich durch die Wüste begaben bis nach Europa.

Dabei kam es mit Europa unter Kaufleuten auch zum Austausch von Kultur, Wissenschaft und Philosopie. Der Philosoph Karl Jaspers sprach von der "Achsenzeit" um 500 bis 800 v. Chr. (Hinduidmus, Konfuzius, Buddha, Lao Tse, Judentum, Zarathustra (Zoroastrismus), Thales v. Milet, Vorsokratiker - griech. Philosophie, später Sokrates, Aristoteles, etc..gemeinsame Denktraditionen sind erkennbar). Im 13.Jh. brachte Marco Polo die Spaghetti aus Indien.

Die Infrastrukturprojekte sind Eisenbahnen, Straßen,Stromnetze, Pipelines, Tiefseehäfen. 60% der Weltbevölkerung, also über 4,4 Mrd. Menschen werden davon profitieren, so der von China-Präs. Xi Jinping verkündete Aktionsplan. Auf der einen Seite ein großer PR-Erfolg für Jinping, auf der anderen Seite gibt es erst vage Absichtserklärung der betroffenen insb. arabischen Staaten. Mit Russland gibts Probleme, eine Pipeline wurde eingestellt. Auch die vom Syrienkonflikt ausgehenden Unruhen in arab. Ländern belasten den Projektfortschritt, aber auch die Ukrainekrise.....Jinpings Obor-Projekt steht konträr zu einer von den USA dominierten Wirtschaftsordnung. Die PRESSE vom 7.2.15 bringt einen ausgezeichneten, mehrseitigen Beitrag zum OBOR-Projekt. Der Aufstieg Chinas soll mit diesem Projekt jedenfalls beschleunigt werden. Dazu ist natürlich auch die volle Wechselkursfreigabe des Yuan erforderlich. Seit etwa 2500 Jahren ist die Seidenstraße ein Bindegleid zwischen China, Zentralasien und Europa.

http://diepresse.com/home/wirtschaft/international/4920531/Von-Peking-bis-Athen_Chinas-Traum-einer-besser-vernetzten-Welt?from=simarchiv

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Silvia Jelincic

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fischundfleisch

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