Der Europäische Traum: Ein "Requiem" schreibt New York Times

Jihadisten-Attacken in Paris, eine Migrantenflut, Griechische Verschuldung,stark wachsender Nationalismus: Quer durch die EU wachsende Angst und Spaltung auf eine Art und Weise, wie sie seit den 40er-Jahren nicht mehr gesehen wurde. (Paris — Jihadist attacks, a migrant flood, Greek debt, surging nationalism: Across the European Union, anxiety and division are brewing in a way not seen since the 1940s.....).

Dadurch ist Europa völlig paralysiert. Auch zwischen Deutschland und Frankreich wird die Kluft wieder größer. Wenn Frankreich und Deutschland nicht mehr zusammen können, wird Europa scheitern. Schon für Adenauer und Charles de Gaulle waren die Französisch-Deutsche Kooperation Fundament für Europa. Seit 30 Jahren wurde um einen "Common Market" gekämpft und eine gemeinsame Währung.

Infolge der deutschen Wiedervereinigung schwand das Gewicht Frankreichs mit der Folge eines Ungleichgewichtes und die deutsche Wirtschaft wurde ein Gigant. Die Franzosen widersetzen sich notwendigen Strukturanpassungen im globalen Wettbewerb und wollen keine Abstriche bei ihren sozialen Errungenschaften machen. So wurde Deutschland der Primus am Europäischen Markt.

Dann die große Finanzkrise 2008 und die schwächelnden mediterranen Länder verbunden mit politischen Ressentiments seitens des industrialisierten Nordens, wie Deutschland.

Die Franzosen waren zu militärischen Interventionen in Mali, Irak und Syrien bereit, Deutschland abgesehen von humanitären Hilfen nicht.

Deutschland nahm über 1 Mio. muslimische Flüchtlinge auf, Frankreich dagegen nur wenige Tausend. Auch was die Vereinbarungen mit den Türken betrifft, davon ist Frankreich nicht begeistert. Frankreich ist für Grenzschließung ohne Flüchtlings-Rücknahmen aus der Türkei.

Die Vorkommnisse in Köln ("horrific culture clash" ) ließen die Deutschen aufwachen. Merkel steht mit ihrer Parole "Wir schaffen das" zunehmend alleine da sowohl innenpolitisch als auch was die Solidarität einiger EU-Staaten betrifft. Sie ziehen sich angetrieben von Populismus und Xenophobie zurück, wie Ungarn, Polen, etc....

Unter Adenauer,De Gaulle, Mitterand und Kohl gab es noch Leadership und die Horrorfolgen der Weltkriege lagen noch näher.

Heute gibt es weder Leadership, noch ein klares Flüchtlings-Konzept oder Solidarität und an die historischen Erinnerungen (zweistellige Millionen von Sodatengräbern!!) denkt niemand mehr.

Trotz herrschender Angst müsste alles getan werden, um wieder Fortschritt, Geschlossenheit und den Glauben an Europe zu erneuern. Dies bedarf eines gewaltigen Sprunges an Zuversicht und Optimismus. Stattdessen verraten sie ihre Träume durch Streitereien untereinander anstatt jene Träume zu festigen, die nach dem Fall der Berliner Mauer ein geeinigtes Europa und dauerhaften Frieden hätte bringen sollen nach all dem Horror, das die Kriege des 20.Jh. gebracht hatten.

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Die FAZ tituliert:

Flüchtlingspolitik Festung Austria

Österreich wandelt sich in der Flüchtlingspolitik zum Hardliner. Das Land steht längst nicht mehr an der Seite der deutschen Kanzlerin Merkel. Die Abschottungspolitik ist populär – macht aber der Wirtschaft und dem Tourismus zu schaffen.... unübersehbar, dass unter Faymann Österreich von einer Taube zu einem Falken in der Migrationspolitik geworden ist

http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/fluechtlingspolitik-festung-austria-14079860.html?printPagedArticle=true#pageIndex_2

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Joachim Eberhard

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Spinnchen

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