o Die Globalisierung nützt primär den Vermögenden, weil sie infolge der Deregulierungen bisher von Schlupflöchern und Möglichkeiten der Steuerparadiesen, Geldwäsche, etc. profitieren konnten und auch die Macht und nötige Geld zur "Law inforcement" in ihrem Sinn haben.
o Die Ungleichheit in den Gesellschaften hat sich in den letzten Jahrzehnten auffällig vergrössert, was jedoch nicht zwangsläufig die Folge des internationalen Handels oder der Migration sein muss, denn beides gibt es schon seit Tausenden von Jahren.
Die Gegner der Globalisierung sind derzeit stark im Aufwind.
o Die Proteste gegen neue Freihandelsabkommen in Europa,
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o Brexit oder der
o zunehmende Protektionismus der USA.
Hinzu kommt eine sich ausbreitende negative, emotionale Grundhaltung gegenüber der Globalisierung in verschiedenen voneinander unabhängige und teils sogar widersprüchlichen Bewegungen vereint.
o In Russland und Asien sind es antiwestliche Gruppen, die an vorderster Front gegen die Globalisierung kämpfen.
o In Europa sind es meist die populistischen Parteien, die ihre Abneigung gegen die europäische Integration betonen. Die Rechte wendet sich dabei oft auch gegen die Einwanderung, während die Linke gegen steigende wirtschaftliche Ungleichheit kämpft.
o In Lateinamerika scheint die Angst vor ausländischen Interventionen jeder Art vorzuherrschen, in den alten faschistischen Diktaturen war es der CIA.
o In Afrika bekämpfen separatistische Stammesgruppen, jeden gegen jeden.
o Im Nahen Osten führt der sogenannte Islamische Staat (IS) einen brutalen Feldzug gegen jegliche Modernität und gegen den Westen, der sie verkörpert.
Trotz ihren Unterschieden haben diese Gruppen eine Sache gemeinsam, nämlich eine tiefe Feindschaft gegen internationale Strukturen und Verbindungen (= Globalisierung).
Dass die internationale Ordnung und Freihanel , die sie zerstören wollen, aber auch zum starken Weltwirtschaftswachstum nach 1945 geführt und damit Milliarden Bürger der Schwellenländer aus der Armut befreit hat, ist ihnen egal. Alles, was sie sehen, sind massive, unbeugsame Institutionen und unerträgliche Ungleichheit bei Wohlstand und Einkommen, wofür sie die Globalisierung verantwortlich machen. Und um diese Ungleichheiten zu bekämpfen, sei es in ihren Augen notwendig, dass Regierungen ihre Souveränität zurückgewännen und Staaten die Grenzen dichtmachten.
Globalisierung schafft mehr Teilhabe am Wissen:
ieses Wissen ist zugänglicher geworden, es beschreibt auch, in welchen möglichen Kombinationen dieses Wissen genutzt werden kann. Es ist die Antwort darauf, wie verschiedene Komponenten aus zehn Ländern zur Herstellung eines Bleistiftes in Deutschland zusammenfinden; oder Hunderte von Bauteilen für eine mechanische Schweizer Uhr, Tausende für ein Flugnavigationssystem in den USA oder Codes für das Internet. Erst dieses Wissen ermöglicht es uns, komplexe Kombinationsmöglichkeiten zu bewältigen.
Rund 5 der etwa 7,3 Milliarden Menschen auf dieser Welt können jedoch nicht an diesem Wissen teilhaben , weil ihre Rechte oder Besitztümer entweder auf nationaler Ebene gar nicht registriert oder aber nicht so dokumentiert sind, dass sie in einem internationalen Umfeld messbar und somit vergleichbar wären. Oft sind sie hoffnungslos über das ganze Land verstreut.(Dazu gibts eine Studie der Bertelsmann-Stiftung, wonach zB. jeder Schweizer 1360 Euro pro Jahr dank der Globalisierung seit 1990 dazugewonnen habe).
Ohne die Mittel zur Beteiligung am Produktionsprozess hochwertiger Endprodukte haben diese 5 Mrd. Menschen keine Chance, einen Teil des erzielten Mehrwerts für sich zu sichern.
Jene Juristen und Politiker, die Gesetze und Regulierungen für das Funktionieren der Globalisierung entwerfen, sind auf dramatische Weise von jenen entkoppelt, die dafür bestimmt wären, diese auf lokaler Ebene zu implementieren. Es fehlen in der rechtlichen Kette einige entscheidende Glieder. Erfahrungen in Japan, den Vereinigten Staaten und Europa zeigen, dass die Entwicklung eines legalen Rahmens zur Gewährleistung von Rechts- und Chancengleichheit 100 Jahre oder noch länger dauern kann.
Das Silicon Valley untersuchte, ob durch Informationstechnologie und insbesondere durch den Einsatz von Blockchains (also der für alle Nutzer transparenten, sicheren und dezentralisierten Aufzeichnung von Rechten im Internet, die die Grundlage für das Bitcoin-System darstellt) ein grösserer Teil der Weltbevölkerung an der Globalisierung beteiligt werden könnte. Das Ergebnis war überwältigend positiv.
In binäre Codes übersetzt können gesicherte Computer alles in digitalen Registern erfassen unter den neuen "smart contracts" - Bedingungen bei Blockchain. Damit könnten globalisierte Unternehmen mit nichtglobalisierten Kollektiven Handel betreiben, ohne auf die Anpassung der lokalen Gesetzgebung an das globale Rechtssystem warten zu müssen.
Informationstechnologie hat bereits viele Elemente unseres Lebens demokratisiert. Durch die Demokratisierung des Rechtssystems kann sie vielleicht die Globalisierung und internationale Ordnung retten.