Droht eine globale Rezession – der Baltic Dry Index (Schifffrachtmarkt) als Vorbote erreichte sein Allzeit-Tief.

Der Baltic Dry Index (BDI) spiegelt die Marktentwicklung des Schifffrachtverkehrs wieder. Er ist ein verlässlicher Vorbote für Rezessionen in der Weltwirtschaft.

Der BDI hatte gegen Mitte 2008 sein Allzeit-High von rd. 11.800 Punkten und Mitte 1986 seinen tiefsten Stand mit knapp über 550 Punkten. Rohstoffkrise, sinkende Wachstumsraten in China und eine Vielzahl politischer Turbulenzen beunruhigen auch das Wirtschaftsklima. Dass es noch tiefer geht, erleben wir im Jahr 2016, wo der Punktestand nunmehr auf 310 !! abgesackt ist. Das könnte bedeuten, dass das Jahr 2016 einen handfesten Crash in der Weltwirtschaft erlebt.

Die Preise sind eingebrochen und in China sind bereits 140 Werften die letzten Jahre Pleite gegangen. Zu Unrecht wird in den Medien nur dem Dow-Jones, DAX, Nikkei oder Shanghai Composite Index Beachtung geschenkt, vom BDI ist selten die Rede.

Im BDI spiegeln sich die Frachtraten der Riesenschiffe des Welthandels wider. Gehandelt werden Industrierohstoffe -Erze, Metalle, etc…auch Kohle, Öl und Getreide und Industrieprodukte.

Die Baltic Exchange ist eine Mitte des 18.Jh. gegründete Schiffahrtsbörse für Makler, Reeder und Charterer. Seit 1985 wurde erstmals der Baltic Freights Index veröffentlicht, der inzwischen Baltic Dry Index genannt wird.

Ein IRA-Bombenamschlag zerstörte 1992 das Baltic Exchange Gebäude und darauf steht nunmehr das bekannte Swiss Re Gebäude Norman Fosters, auch Gherkin genannt.

Die Baltic Exchange veröffentlicht täglich Indizes und Preise für das weltweite Verschiffen von Hauptfrachtgütern auf Standardrouten und ist ein Markt für Forward Freight Agreements (=Schifffracht-Termingeschäfte). Untergruppen des Index berücksichtigen 26 internationale Hauptschifffahrtsrouten (Brasilien/Rotterdam, Kolumbien/Rotterdam, Transatlantik/Hamburg, China/Japan, Australien/Rotterdam, Südafrika/Rotterdam, Brasilien/China, Europa/USA, etc…mit Zwischenhäfen) und erfassen die Kosten für Zeitcharter und Reisecharter für vier Schiffsklassen im Schüttgutverkehr.

Die Finanzkrise 2008 ff. führte zu einem Zusammenbruch der Handelsfinanzierung, da die Banken untereinander kaum noch Zahlungsverpflichtungen eingingen. Überkapazitäten aufgrund fehlender Nachfrage bereiteten der Schifffahrt Probleme. Zahlreiche Bestellungen neuer Schiffe mussten wegen Finanzierungsproblemen verschoben oder storniert werden, Reeder legten Frachter still oder schlossen ganze Betriebsteile wegen der starken Preisrückgänge infolge Überkapazitäten. Schiffsfonds wurden zum Anlegerflopp.

Die Betriebskosten für Besatzung, Versicherungen, Verbrauchsgüter, Ersatzteile, Wartung, Reparatur, routinemäßige Dockungen und Klassenerneuerungen sowie Verwaltung belaufen sich pro Tag um die 20.000 USD lt. Schätzungen von J.P.Morgan.

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II/2016 = aktueller Stand 310!!!

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