"Much ado about nothing" (Viel Getue um nichts) hat schon Shakespeare gesagt, der Jahrmarkt der Eitelkeit tritt wieder die Heimreise an, außer exorbitanten Spesen nicht viel gewesen.
Was haben Journalisten in den 4 Tagen WEF/Davos für sich mitgenommen?. Ich habe über int. Medien und YouTube das Ganze ein bisschen mitverfolgt, keine erschütternden Weisheiten sind dabei herausgekommen. Auch zum Flüchtlingsproblem habe ich keine Antworten wahrgenommen, außer das man über den Zusammenhalt der EU besorgt sei.
Viel "Dinosaurierwissen" einer noch analog denkenden Elite wurde offensichtlich ausgebreitet, denn vom Hauptthema „Industrie 4.0“ hörte man nicht viel , weil es in den Köpfen der analogen Dinosaurier noch immer nicht richtig angekommen zu sein scheint.
Lagarde meint dazu, wir können Wohlstandsgewinne zur Industrie 4.0 noch nicht messen (als Beispiel nannte sie die kostenlose Internetsuche: Offensichtlich meint sie Google und wir zahlen mit unseren Daten, ist daher nicht kostenlos) , das wars schon! Der indische Finanzminister Jaitley aus der obersten Kaste meint, dass sein Land infolge Technologieschub den Abstand zu den Industrieländern verringern kann, auch keine erschütternde Weisheit, umsomehr eine UBS-Studie behauptet, dass genau das Gegenteil der Fall sein könnte, weil Indien keine moderne Infrastruktur habe und die neuen digitalen Technologien genau jene industriellen Tätigkeiten verdrängen, die heute in den Billiglohnländern ausgeführt werden.
Die Chancen der „Digital Economy“ sind riesig und wurden lt. einer Mc.Kinsey-Untersuchung noch nicht einmal zur Hälfte genutzt.
Lagarde sagt: „Wir müssen uns daran gewöhnen, dass die nächsten Monate holprig bleiben – v.a. in China“.
Alle einig waren sich, dass: „Der Start ins neue Jahr verpatzt wurde“ . Für die Finanzmärkte war es der schlechteste Beginn, den es jemals gegeben hatte (Tidjane Thiam). Die Mehrheit glaubt aber nicht an eine Bruchlandung (keine harte Landung ) der "Global Economy", die Märkte hätten nur übertrieben. Um China macht sich der UBS-Axel Weber „keine Sorgen, das ist für uns weiter ein Wachstumsmarkt“. US General Electric -Boss sagt "konjunkturelle Langeweile" voraus.
Mercks-Pharmaboss Kley sagt, : „Soviele Krisen wie im Moment gabs zuletzt in meiner Jugend“. Er macht sich sogar! Sorgen um die politische und soziale Stabilität in Europe infolge der Flüchtlingskrise.
Lagarde meint, "nur über den Zusammenhalt Europas kann die Flüchtlingskrise gelöst werden" – aha!. Neuankömmlinge könnten eine Wachstumsschub bis zu 5% bringen – da wird einfach was in den blauen Himmel geredet.
Unkalkulierbare Risken werden in einem möglichen BREXIT oder Sieg des Populismus in den USA durch Trump gesehen.
o Bei einem Faktencheck würde ich meinen:
dass die Industrie 4.0 ein Heer von Arbeitslosen schaffen wird, wie geht man damit um? Keine Antwort. Bei den Schwellenländern braucht man sich weniger um China, sondern mehr um Brasilien und Russland Sorgen machen.
Putin hat hohe Zustimmungswerte im Volk, jedoch die Wirtschaft und Industrie liegt tief darnieder wegen dem Ölpreis-Einnahmenentgang. Brasilien ist wirtschaftlich und auch politisch kaputt. Der extrem niedrige Ölpreis schaft ökonomische Disharmonien.
Bei der Migration scheinen die Konzernbosse sich billige Arbeitskräfte zu erwarten, weil sie gar nicht einmal so dagegen zu sein schienen, überdies ist unter Managern "Diversity-Management" gerade „in“, weil es die Mitarbeiter kreativer mache.
Schwierig für Konzerne ist fehlende Berechenbarkeit von Entwicklungen, weil ja auch die Zukunft in der Gegenwart geplant werden muss.
Hoffnungsschimmer: Das Ende der Iran-Sanktionen und erfolgreicher Atomwaffenvertrag, die Praxis bleibt jedoch noch abzuwarten.
Das VW- und Fußball-FIFA-Skandal waren natürlich kein Thema in Davos.
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Das deutsche HANDELSBLATT schreibt über Davos:
"Trotz etlicher Risiken für die Weltwirtschaft ist das World Economic Forum mit einer vorsichtig optimistischen Prognose für 2016 zu Ende gegangen. Das globale Wachstum werde voraussichtlich 3,4 Prozent sowie im kommenden Jahr 3,7 Prozent betragen, sagte Christine Lagarde, die Chefin des Internationalen Währungsfonds, so Focus.
Selten war die Stimmung beim Weltwirtschaftsforum in den Schweizer Alpen so schlecht wie in diesem Jahr - und die Unsicherheit so groß, meint dagegen der Spiegel.
Es sei eine gefährliche Mischung von Problemen, die die Top-Manager umtreibe: die wirtschaftliche Schwäche Chinas, der Absturz des Ölpreises, die Turbulenzen an den Finanzmärkten und die politischen Spannungen im Nahen Osten. Aber eine Angst scheine besonders die europäische Elite umzutreiben: die Angst vor dem Auseinanderbrechen des Kontinents. Die größten Gefahren liegen in Europa, findet auch die Süddeutsche Zeitung – einmal in der Flüchtlingskrise und dann im Brexit, einem möglichen EU-Austritt der Briten. Auch das Handelsblatt beschreibt den Chor der Pessimisten und zitiert die Beratungsgesellschaft PwC: Die Zuversicht der Chefs sei seit 2015 gesunken. Die Verunsicherung ist übertrieben, meint jedoch die Neue Zürcher Zeitung. Es gebe ernste Probleme zu lösen, aber die Chancen stünden nicht schlecht, dass es besser werde.