Diesem Mann ist nichts zu peinlich: Erdogan bittet sein Volk jetzt auch noch um Gold und Devisen. Für sich selbst ließ er aber einen neuen Milliarden-Präsidentenpalast als protziges Symbol bauen – was für ein widerlicher Diktator! Seit den Protesten auf dem Gezi-Platz, mit denen die autoritäre Entwicklung des Erdogan-Regimes vor den Augen der Weltöffentlichkeit deutlich wurde, hat die türkische Lira satte 35% gegenüber dem Euro und satte 46% gegenüber dem US-Dollar an Wert verloren.
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Der ONAVISTA-Chart zeigt:
Vor über 3 Jahren hat man für 2 Lira einen USD bekommen, nunmehr benötigt man ca. 3,5 Lira.
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Außer dem mexikanischen Peso hat keine andere Währung in den vergangenen Wochen so stark unter dem jüngsten Höhenflug des Dollar gelitten.
Um den Kursverlust der türkischen Währung zu stoppen, ruft Erdogan dazu auf, Devisen in Lira zu tauschen, wörtlich bat er um „Devisen unterm Kopfkissen“, diese sollen in Türkische Lira oder Gold gewechselt werden. Für wie blöd hält er sein Volk eigentlich? Erdogans Begründund: Es gelte, die Pläne „gewisser Leute“ zu durchkreuzen. Wer diese sind, verrät Erdogan nicht.
"Hier wechselt niemand seine Dollar, nur weil der Staatspräsident das will. Bevor die Leute hier auf Erdogan hören, kaufen sie eher aus Trotz Dollar", sagen viele Beobachter...
Und Erdogan sagt unschuldig: „Mein liebes Volk, ich liebe euch für Allah. Wer Devisen unterm Kopfkissen hat, soll sie in Lira, in Gold umtauschen. Warum sollten wir die Devisen gewinnen lassen? „Den Putsch, den sie mit ihren blutrünstigen Monstern nicht verwirklichen konnten, versuchen sie jetzt mit Zinsen, Devisen und an der Börse zu verwirklichen.“ Wer diese „gewissen Leute“ sind, das ist allerdings die große Frage...
Ein fanatischer AKP-Anhänger steht tatsächlich vor einer Bank: „Das ist unsere vaterländische Pflicht“, sagt der Rentner. 600 US-Dollar will er in Lira wechseln.
„So wie wir den Putschversuch mit Panzern abgewehrt haben, werden wir auch diesen Putschversuch mit Devisen abwehren“, sagt ein Busfahrer um die 40. Er würde gerne mehr umtauschen, aber mehr als 500 Dollar und 300 Euro habe er nicht. „Wir Muslime sollten uns vom Dollar fernhalten“, findet auch eine Studentin.
Der Spott im Internet ist groß:
Auf Twitter kursiert das Foto von einem Lebensmittelhändler, der an seine Tür einen Zettel befestigt hat: „Jedem Abgeordneten, Minister oder Unternehmer, der Devisen wechselt, ein Brot umsonst.“
Eine Sprecherin der sozialdemokratischen CHP und ehemalige Mitarbeiterin der Weltbank erinnert an die Korruptionsskandal rund um Erdogans politisches Establishment. „Nach jeder Erklärung des Staatspräsidenten hat der Dollarkurs einen neuen Sprung nach oben gemacht“, sagt die Finanzexpertin im Gespräch mit der „Welt“.
Es sei „unvorstellbar“, dass Erdogan nicht wisse, dass solche Aufrufe nur Panik an den Börsen schüren. „Ich denke, er macht das absichtlich, um im Vorfeld des geplanten Verfassungsreferendums die Krise zu schüren. Denn in Krisenzeiten klammern sich die Wähler meistens an die Regierenden.“
Die meisten unabhängigen Kommentatoren und Wissenschaftler bezweifeln, dass sich die türkische Landeswährung mit solchen plakativen Umtausch-Kampagnen stützen lässt. „Unternehmen können nicht einfach ihre Forderungen auf Lira umstellen, wenn sie selber in Dollar oder Euro verschuldet sind“.
Eine jährliche Inflationsrate von zuletzt 7% , eine chronisch negative Leistungsbilanz, weshalb die Ratingagentur Moody’s türkische Staatsanleihen bereits im September 2016 auf Ramschniveau senkte.
Was sagen die Erdogan- und Putinfreunde auf f+f eigentlich dazu, die einen starken Mann herbeisehnen?