"Erfolgreich Kommunizieren" - was ist Weisheit.

Kommunikationsfähigkeiten, Charisma, Weisheit, etc..sind Skills, die man nur beschränkt lernen kann. Weisheit bedeutet dem Schicksal mit Gelassenheit, dem Leben mit Achtsamkeit und Humor zu begegnen. Weisheit ist nicht Wissen, sondern die richtige Balance des Geistes, man wird von ihr getragen oder nicht. Die konfuzianische Weisheit sucht den "Goldenen Mittelweg". Zur Weisheit gehört auch, bisweilen die Einflüsse der Emotionen zurückzudrängen und der Vernunft ihre Chance zu geben.

Ein paar Tipps gesammelt aus diversesten eigenen Seminarunterlagen als Exbanker zum Thema: "Erfolgreiche Kommunikation" stichwortartig in nicht ganz geordneter Reigenfolge.

o Ich höre meinem Gesprächspartner zu!! Er ist in diesem Augenblick die wichtigste Person (Hier und jetzt)

o Ich spiegle ihm in anderen Worten, was ich verstanden habe (Rückkoppelung)

o Ich lasse ihm immer auch einen Verhandlungs/Entscheidungsspielraum (face saving).Ist man auf einen Geschäftsabschluss aus, ist es besser, der Kunde fühlt sich als Sieger der Diskussion.

o Ich muss nicht alles sagen, was ich denke. Aber was ich sage muss echt/authentisch sein.

o Reden sie nicht über Probleme, sondern Problemlösungen

o Sätze nie länger, als max. 12 bis 15 Wörter (Leser/Hörer versteht nicht mehr)

o Im 1.Absatz: überraschen und neugierig machen, in der ersten

Minute entscheidet der Leser, ob er weiterliest

o PPP wenig bis keine Diagramme, dafür bunte Bilder (1 Bild sagt mehr als 1000 Worte)

o Ich bereite eine Rede vor:

1.Akt = worum geht es, worüber möchte ich reden....Appell..kurze Einleitungsstory...Zuhörer abholen, wie schön es bei Euch ist...

2.Akt = Thema entwickeln, aufbauen...pro/contra...Dialektik...

3.Akt = Zu Ende bringen, Schlussfolgerungen, Chancen aufzeigen und bedanken. Eine Rede darf 30 Min. nicht überschreiten, besser noch kürzer

o Attacken des Gegners nicht relativieren, sondern sofort mit vollem Geschütz (Gegenattacken) auffahren

o Körpersprache achten (erhobener Kopf, keine Bückhaltung, entspannte Miene, aufrechte Haltung,...)

o Fairness punktet beim Publikum, daher den Gegner nie abwertend behandeln

o Wahrnehmung: NUR 20% OHR, schon 30% AUGE (Bildsprache wichtig!!) und 40% EMOTION !!

o Blickkontakt, Augenkontakt ganz wichtig, Lächeln, keine Brust - sondern Bauchatmung, Pausen machen, keine krampfhaften Witze,...

o Probleme kann ich nur auf der Beziehungsebene lösen, nicht wenn ich den anderen aggressiv mache

o gelassen bleiben, Gefühle unter Kontrolle haben

o Sprachmelodie, Tonfall, (Dialekt?), etc... wichtig

o Stehgreifrede = muss ich mir ein Redegerüst vorstellen und das ausfüllen, nicht gleich das ganze Pulver verschießen:

1) Warum rede ich (situationsbezogener Einstieg, kurze Story, Provokation, etc...)

2) Was ist die derzeitige Situation (einfach beschreiben)

3) Was kann verändert, verbessert werden...

4) Wie kann etwas verändert/erreicht werden

5) Was will ich von den Zuhörern, was sollen sie tun......Fazit

Wer noch nie eine Rede gehalten hat, soll ja nicht mit einer Stehgreifrede beginnen

o Publikum einbauen mit kurzen Fragen/Wortmeldungen......

o Fehler = raffendes Aufeinanderreihen von Argumenten, sondern eine Klimax schaffen, wirkungsvoll beginnen, stark enden, in sich abgeschlossene Argumente bringen und wirken lassen, vom Noramlen zum Besonderen steigern vom Bekannten zum Neuen, etc....Pausen!!

o Fehler = Wenn Gedanken in der Vorbereitung nicht klar strukturiert werden (wirres Durcheinanderreden).

o In der Kürze liegt die Würze!!! Pausen machen!!

o Fehler = je zahlreicher die Argumente, umso geringer!!! (2 genügen statt 5, Zuhörer schaltet ab) ist die Wirkung (Achtung); je länger die Aussage, umso schlechter.

o Der Beleidigte ist immer der Verlierer, auch bei Vorstellungsgesprächen, daher KÄMPFEN!!!

o "No go" Wörter = zB) statt "man" besser "ich" sagen (=selbstbewusster), sich nicht immer für alles rechtfertigen müssen, verteidigen

o Gute Freunde fragen, wie man auf sie wirkt (jedoch Problem ehrliche Antwort)

o DISKUSSIONEN = wie aktiv hab ich mich eingebracht!!!, konnte ich mich dabei durchsetzen?; wurde mir zugehört? wie hartnäckig hab ich mein Diskussionsziel verfolgt, bin ich auf die Argumente der anderen eingegangen, Kampf den Killerphrasen (zB. sie in ihrem Alter könne da ja gar nicht mitreden, etc...)

o Fragetechnik = wer fragt, führt !!!ganz wichtig; Fragen schaffen auch Aufmerksamkeit - auch in Reden Fragen einbauen

o VORBEREITUNG = jede Rede oder Moderation bedarf einer intensiven Vorbereitung!!!!!!! Aus meine Bankpraxis habe ich gelernt, dass einem erfolgreichen Geschäftsabschluss eine solide Vorbereitung auf den Kunden vorausgeht. Man macht vorher eine Potentialanalyse.

o NICHT immer: "ich glaube" sagen; wer überhaupt "ich weiß es nicht" sagt, stirbt!!

o Positiv und nicht Negativ bei einem Gegener einhacken, zuerst einem kleinen Teilspekt des Gegners Recht geben und dann voll auf eigenen Standpunkt überleiten, nie negativ beginnen.....

o Umformulierungstaktik = Frage des Gegners umformulieren

o Brückenbautaktik = es gibt da eine interessante Parallele zum

Thema Y und so vom nicht erwünschten Thema X wegführen. Bei Prüfungen Brücken bauen in jene Themengebiete, die ich gelernt habe.

o Verzögerungstaktik = zuerst etwas anderes beantworten, bis ursprgl. Frage vergessen wird (Politiker in ZIB-Interviews)

o Aussagen des Partners wiederholen, dadurch fühlt er sich wichtig genommen

o Zusammenfassen; klare Positionierung; Flagge zeigen, klare Fokusierung....

o möglichst jeden soweit möglich mit Namen anreden

o SIE-Stil statt ICH-Stil,also "Sie meinen" statt "Ich meine".....

Nicht der Arbeitsplatz, sondern das Qualifikationsprofil des MA gibt ihm Sicherheit, daher lebenslanges Lernen, Networking,wer überleben will muss sich selbst als wichtigste Ressource begreifen

o Schwarze Löcher = es gibt gewisse Personen, die durch ihre Art emotionale Sperren in uns/mir auslösen können, wo wir überreagieren, die Gelassenheit verlieren - Achtung vor diesen emotionalen Knackpunkten

o Sonnenbrillen ein "don't", immer abnehmen im Gespräch (Augenkontakt)

o über Dritte nicht schlecht reden; wer das tut, taugt selbst nichts; über Konkurrenz nicht!!! schimpfen;..

o narzisstischen Alpha-Chefs muss man mit der gleichen Härte begegnen, sagt sich natürlich als Untergebener leichter als getan

o mangelndes Zuhören ist Hauptursache fehlender Verkaufserfolge; nicht anderen unterbrechen; nicht über meine Antwort schon nachdenken, während der andere noch spricht, Kontrollfragen stellen, positives Feedback geben,

o Techniken des "Small Talks" ganz wichtig, wird aber leider bei uns nicht gelehrt und ist in Österreich sehr unterentwickelt;

Small Talk ist bei Geschäftsanbahnungen und Networking eine unerlässliche Fähigkeit.

o keine "kritische Katharina" sein, die nur auf die Fehler des anderen hört, kein "unterwürfiger Uwe" sein - seine Meinung aus Angst nicht sagt, man soll seiner Meinung auch Stimme!!! verleihen; der "geistesabwesende Georg", der im Gespräch tagträumt statt zuhört; eine Zuhörübung ist, immer kurz zusammenfassen, was der andere geerade gesagt hat

o aussprechen lassen, Monolog, Ungeduld,

o "Name droping" ist ein don't, daher nicht zur Aufwertung seines Selbstwertgefühls laufen die Namen Prominenter, die man angeblich kennt, fallen lassen.

o was sind meine persönlichen Ziele:

a) ich bin an den Gedanken und Meinungen anderer interessiert

b) es ist auch für den anderen interessant, sich mit mir zu

unterhalten

c) ich erzähle die Wahrheit, ohne alles sagen zu müssen

d) ich bin ich (Authentizität)...ganz wichtig, ohne

Authentizität funktioniert der Vertrauensaufbau nicht.

e) zum Punkt kommen, was ist meine Botschaft

f) Menschen lieben es, wenn man sie beim Namen nennt

g) Ein Lächeln ist die kürzeste Verbindung von Mensch zu Mensch

und ein Tag ohne Lächeln ist ein verlorener Tag.

o nicht in Unterlagen blättern, immer Augenkontakt

WER DAS ALLES BEHERZIGT, IST SCHON EIN KLEINER PROFI!!!

Man darf jedoch auch Fehler machen, es darf Menscheln, und bei allem Training kann man trotzdem aus einem "Esel" auch kein "Rennpferd" machen. "Charisma" kann man kaum lernen und auch "Kommunikationsfähigkeiten" sind großteils ein Produkt der Sozialisierung und des Talentes. Auch "Weisheit" kann man nicht lernen, man kann von ihr getragen werden, oder nicht. Wissen ist nicht Weisheit.

Was bedeutet für mich Weisheit?

Dem Schicksal mit Gelassenheit, dem Leben mit Achtsamkeit und Humor zu begegnen. Weisheit ist jenes Maß, das für die Balance des Geistes sorgt. Weisheit sucht den "Goldenen Mittelweg". Zur Weisheit gehört jedoch auch, bisweilen die Einflüsse der Emotionen zurückzudrängen und der Vernunft ihre Chance geben.

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