Familiensynode Vatikan: Kurie unreformierbar, Franziskus umgefallen

Infolge der erheblichen Widerstände durch konservative Kurienkreise ist Papst Franziskus mit seinen liberalen Vorschlägen umgefallen. Herausgekommen ist ein lauwarmer, unbefriedigender Kompromiss den Umgang mit Geschiedenen und Wiederverheirateten betreffend und die Kurienreform ist steckengeblieben. Die Zulassung bleibe eine Gewissenentscheidung des Priesters. Auch homosexuelle Paare werden nach wie vor nicht voll anerkannt.

Durch sein bescheidenes Auftreten seit seinem Amtsantritt gewann er viele Sympathien und vertritt mit dem ausgerufenen Jahr der Barmherzigkeit eine Haltung, die vor konservative, lehramtliche Erwägungen geht. Eine Kirche der Armen für die Armen wünschte er sich.

Damit steht er völlig in Kontrast zur konservativen Kurie, die veränderungsresistent ist und mit den Armen so viel wie gar nichts gemein hat. Als Außenstehender gewinnt man den Eindruck, die reaktionäre Kurie ist sich darüber weitgehend einig, dass Pontifikat Franziskus einfach auszusitzen und auf einen gefälligeren Nachfolger des 78-Jährigen zu warten. Vatikan-Bankskandal, Vatileaks-Affäre, Geldverschwendung, Luxuswohnungen, Missmanagement, Betrug, mafiose Verbindungen, Holocaust-Leugner Williams, sittliche Skandale, etc...Das Buch "Via Crucis"/Autor Nuzzi (= Alles muss ans Licht) bringt eine Aufzählung der Skandale dieser heiligen Gesellschaft. Die katholische Kirche ist ein milliardenschweres Unternehmen, von dem viele Netzwerke profitierten. Die vom Papst propagierte «Kirche der Armen» ist im Vatikan daher völlig unpopulär. Viele Kardinäle leben in Luxuswohnungen von mehreren 100 m2 und ganze Familennetzwerke werden billig mitversorgt , jedoch Franziskus begnügt sich mit 50m2 Wohnfläche.

Nur 1/5 des Peterspfennig wird karitativ genutzt. Der Rest dient teilweise der Verschwendung und um Löcher zu stopfen.

Der geschaffene Kardinalsrat mit 8 Mitgliedern sollte eine Kurienreform auf die Reihe bringen und scheiterte mit samt dem Papst. Die Kurie ist ein rigider, erzkonservativer Hofstaat, der schon viele Jahrhunderte und auch diesen Papst überdauert. Feste Seilschaften blockieren jegliche Veränderung. Die Widerstände gegen Veränderungen benannte der Papst im vergangenen Jahr mit brutaler Deutlichkeit in seiner Weihnachtsansprache an die Römer Kurie. Er sprach von fünfzehn Krankheiten, unter anderem von «geistlichem Alzheimer» und "existenzieller Schizophrenie" und "theologischem Narzissmus". Vergebens!!

Über die Beschlüsse der Synode als reines Beratungsorgan könnte sich Franziskus kirchenrechtlich jederzeit hinwegsetzen – er hat es nicht getan und damit eine Chance vergeben, die Kirche zu modernisieren.

Trotz des mittelalterlichen Kurienhofstaates und ihrer Skandale scheint dies der Gläubigenschar - sieht man von ein paar säkularen Ländern mit steigenden Kirchenaustritten ab - keinen Abbruch zu tun und damit wird dieses verstaubte System weiterhin am Leben erhalten.

0
Ich mag doch keine Fische vergeben
Meine Bewertung zurückziehen
Du hast None Fische vergeben
0 von 6 Fischen

bewertete diesen Eintrag

1 Kommentare

Mehr von EBgraz