"Die Geschichte wird mich freisprechen" - sagte Castro.
Persönlich meine ich, dass das Urteil der Geschichte Castro nicht freisprechen wird.
Seine Leistung war es, dass er das korrupte, faschistische Regime des vom CIA unterstützten Diktators Batista von der Insel gejagt hatte. Er war ein Idol für alle Revolutionäre, wie Che Guevara.
Jedoch: "Wer revolutionert die Revolutionäre"?
Sein narzisstischer Größenwahn, er war ein begnadeter Redner, machten ihn selbst zu einem linken Diktator, der seinem Volk 60 Jahre Freiheit und Wohlstand raubte und immer wieder seine Gesinnungsgenern hinrichten ließ. Kubakrise und wirtschaftlichen Niedergang hat er (mit)zu verantworten.
Im Kampf gegen die Unterdrücker hat er gewonnen.
Jedoch danach ist er selbst ein grausamer Unterdrücker seines Volkes geworden, er verdient daher KEINEN Freispruch der Geschichte.
"Eine Revolution ist kein Rosenbett": Fidel Castro, charismatischer Revolutionsführer und starrsinniger Autokrat, der über Kuba mehr als fünfzig Jahre herrschte, ist tot. Die New York Times weiß ihn in ihrem Nachruf als Amerikas hartnäckigsten Plagegeist zu würdigen: "Am Freitag starb Fidel Castro, der feurige Apostel der Revolution, der 1959 den Kalten Krieg in die westliche Hemisphäre trug, ein halbes Jahrhundert lang den USA trotzte, elf amerikanische Präsidenten plagte und zwischenzeitlich die Welt an den Rand eines Atomkriegs unter Kennedy führte."
Ein Beweis für Castros Langlebigkeit ist auch, dass ihn die zahllosen Attentatsversuche der CIA und die Invasion in der Schweinebucht überstehen ließen.
https://www.theguardian.com/world/live/2016/nov/26/fidel-castro-death-cuban-leader-live-updates
o kubanische Revolution, Sturz des faschistischen Diktators Batista mit seiner Bewegung "26.Juli".
o Beinahe 50-jährige Amtszeit von 1959 bis 2008
o geboren 1935, nach der Scheidung seines Vaters 1941 ließ dieser gegen Bestechung eine neue Taufbescheinigung für Fidel ausstellen. Sie lautete nun auf den Namen „Fidel Ángel Castro Ruz“. Das Geburtsdatum wurde auf den 13. August 1926 vordatiert, damit Fidel das Jesuitenkolleg in Havanna besuchen konnte, wofür er eigentlich noch zu jung war. Castro wurde von seiner Mutter katholisch erzogen. Trotz des Reichtums der Familie (Hotel, Telegrafenstation, Metzgerei , Bäckerei, mehrere Handwerksbetriebe) kam er häufig mit der armen Landbevölkerung in Kontakt. Castro lehnte die Religion analog der von ihm nun offen vertretenen marxistisch-leninistischen Ideologie schließlich komplett ab und ließ ihre Vertreter und Anhänger verfolgen und ausgrenzen sowie kirchliches Eigentum großteils verstaatlichen.
o 1945 begann er ein Jura-Studium an der Universität von Havanna, wo er durch politisches Engagement auffiel.
o 1953 fand die Gerichtsverhandlung in Santiago de Cuba statt. In seiner Verteidigungsrede sprach Castro seinen berühmt gewordenen Satz: „Die Geschichte wird mich freisprechen!“ („La historia me absolverá!“). Castro wurde zu 15 Jahren Zuchthaus auf der Isla de Pinos verurteilt, kam nach rd. 2 Jahren infolge einer Generalamnestie frei.
o Er gründete mit seinen Gefährten auf Kuba 1955 die "Bewegung des 26. Juli". Deren Strategie war der bewaffnete Kampf durch kleine geheime Zellen im Untergrund, die über das ganze Land verstreut waren.
o Exil Mexiko, Freunschaft mit dem Arztsohn Ernesto Guevara ("Che"). Zurück nach Cuba und zwei Jahren Guerillakampf gegen die zahlenmäßig weit überlegene Armee flüchtete der Diktator Batista 1959 schließlich aus Kuba.
Im Hintergrund Batista und sein vergnügliches Leben auf Koasten der Armen:
o 1962 Cubakrise, Russen bauten Raketenstützpunkte auf Cuba. Am Rande eines 3.Weltkrieges (USA/Russland) vorbeigeschrammt, Kennedy blieb hart und Chruschtschow musste seine Raketen wieder abziehen.
o Unter Castro verfolgte Kuba eine Politik des Internationalismus. Er entsandte als Gegenleistung für die umfangreiche Entwicklungshilfe der Sowjetunion in enger Anlehnung an die Außenpolitik des Ostblocks Truppen zur Unterstützung kommunistischer Regime und Bürgerkriegsparteien (Nicaragua/Sadinisten, Zentralafrika Angola/MPLA, Äthiopien). Wesentlicher Teil des "kubanischen Internationalismus" ist die Entsendung von Ärzten, Lehrern, Technikern und Konstrukteuren hauptsächlich in Länder der Dritten Welt. So wurden bisher über 50.000 Ärzte in über 60 verschiedene Länder geschickt, die dort humanitäre Hilfe leisten und Devisen für Kuba erwirtschafteten.
o 1989 Gorbatschow's neuer Politik Glasnost (Transparenz) und Perestroika (Erneuerung) stand Castro ablehnend gegenüber, durch das verhängte US-Embargo über Cuba nach der Cubakrise geriet es zunehmend in die Isolation.
o 2006 Erkrankung und Darmblutungen zwangen Castro zum Rückzug und sein Bruder Raul übernahm die Regierungsämter.
o Der CIA plante etliche Attentate bis zu einer vergifteten Zigarre, Vergiftetes Essen, jedoch alle blieben erfolglos.
o Castro bezeichnete die in Frankreich praktizierte, kontrovers diskutierte Abschiebung von rund 1000 rumänischen Roma in ihr Heimatland als „Rassen-Holocaust“ unter Sarkozy: "er sei offenbar gerade dabei, den Verstand zu verlieren".
Andererseits rief CASTRO den iranischen Präsidenten Ahmadinedschad auf, seine antisemitische Ideologie zu beenden und das Existenzrecht Israels anzuerkennen:
https://www.fischundfleisch.com/ebgraz/que-bola-cuba-wie-gehts-kuba-obamabesuch-17958
o 2014 kam plötzlich Tauwetter mit den US-Beziehungen auf. Seit Kurzem hat die USA diplomatische Beziehungen mit Cuba aufgenommen. Vom Tauwetter spürte man jedoch trotzdem noch nicht allzu viel. „Wir haben es nicht nötig, dass uns das Imperium etwas schenkt“, war Castros zentrales Statement anlässlich des Besuches von Barack Obama in Kuba im März 2016.
o Es darf nicht übersehen werden:
Tausende Menschenrechtsverletzungen unter Castro, politische Gegner wurden inhaftiert und hingerichtet. Gegner Castros wurden als „Konterrevolutionäre“, „Faschisten“ oder „CIA-Agenten“ bezeichnet und ohne Gerichtsverfahren und unter äußerst erbärmlichen Bedingungen inhaftiert (Arbeitslager).
o Castro zerstritt sich bald mit Che Guevara. Che hatte eine äußerst charismatische Austrahlung, war Arzt aus einer bürgerlichen Familie , sah die Armut und das menschenverachtende Regime und wurde Kämpfer für die Freiheit. Er war
Idol der 68-er.
Es muss aber auch gesagt werden, dass er seinen Kampf fanatisch führte und selbst vielfacher Mörder wurde. Jeglicher Fanatismus ist strikt abzulehnen.