Die Meere sind leer gefischt, die Seeläute werden bis aufs Letzte ausgebeutet, was ihre Arbeitsbedingungen betrifft. In Zuchtfarmen (Aquakulturen) schwimmen Fische auf engstem Raum, die mit Medikamenten vollgepumpt sind. Kann man noch guten Gewissens Fisch essen: NEIN! Darunter fallen Lachs (ausgenommen pazifischer), Alaska Seelachs, Thunfisch, Forelle, Kabeljau, Makrele, Rotbarsch, Seelachs. Was darf man, was bleibt noch übrig? Hering, Pangasius (jedoch nicht aus Vietnam)
Die neue Handy-App, die den Appetit so verdirbt, heißt "Einkaufsratgeber Fisch"/Greenpeace. Sie zeigt an, welche Arten man überhaupt noch kaufen kann. Die Nachfrage nach Fisch ist riesig, in Deutschland beinahe 15 kg pro Kopf, wofür rund 4 Mrd. ausgegeben werden.
Ernährungsberater haben gute Arbeit geleistet, indem sie den gesunden Fisch empfehlen (kalorienarm, Omega3-Fettsäure gegen Stress/Entzündungen/Kreislauferkrankungen).
Die WHO stellt fest: Nur noch 13% der Fischbestände sind groß genug, um sich problemlos zu regenerieren. Der Rest ist kein nachhaltiger Fischfang mehr. Deshalb stagniert auch die weltweite Meeresfischerei und liegt derzeit bei 90 Mio. Tonnen jährlich.
Das Leerfischen der Ozeane ist eine schlimme Gefahr und man erkennt daran deutlich, was ein Wachstum ohne Grenzen bedeutet. Dir rund 150 m langen, schimmenden Fischfabriken mit Schleppnetzen holen bei täglichen Fangzügen 300 bis 500 Tonnen Fische aus dem Meer, verarbeiten sie sofort an Bord und frieren die Ware gleich ein. Für die lokalen Fischer bleibt deswegen immer weniger übrig, weil diese Riesenschiffe 60% der Bestände wegfischen. Man nennt sie Trawler (Schleppnetzfischerei mit Netzgrößen bis 1500 m).
Grotesk auch die EU-Subventionen für die Fischerei mit dem angeblichen Ziel, die Arbeitsplätze zu erhalten. Greenpeace hat dabei errechnet, dass eine Supermarktpackung um 1,99 € (Zehenrpackung Fischstäbchen) eigentlich 4,5 € kosten sollte, die Differenz ist die aus unseren Steuergeldern bezahlte Subvention.
Nur mehr der Kollaps des ÖKO-Systems kann diesen Raubfang noch stoppen. Man hat sich jedoch noch zu einem weiteren Ausweg entschieden:
Fischzucht in Aquakulturen:
Tatsächlich stammt schon die Mehrzahl der Speisefische bereits aus solchen Aquakulturen. Diese Aquakulturen unterscheiden sich kaum von der Massentierhaltung. Die Fische werden auf engsten Raum zusammengepfercht, müssen Unmengen von Exkrementen in schlechtester Wasserqualität mitfressen und würden sofort erkranken. Die Wunderwaffe dagegen heißt Antibiotika. Auch andere Medikamente konnten bei Kontrollen nachgewiesen werden, wie Malachitgrün, ein Fischmedikament im Verdacht, Erbgut zu schädigen und Krebs auszulösen. Neben den Antibiotika werden noch weitere Antiseptika beigemengt. Am schlimmsten sollen die Zustände in Garnelenfarmen rund um Vietnam sein, wo sie sich im Brackwasser rasch vermehren. 300.000 Garnelen werden pro Hektar jährlich geerntet. Auch der Victoriasee (Viktoria-Brasch) ist mittlerweile weitgehend gekippt, das Algenwachstum nahm überhand, eine Katastrophe für das Ökosystem.
Die jüngste "Errungenschaft" ist der genmanipulierte Fisch. Die kanadische Firma Aqua Bounty hat nach 20jähriger Vorarbeit einen gentechnisch modifizierten Fisch geschaffen, der 6x so schwer, wie eine normale Lachsart werden kann (klingt ziemlich degeneriert). Von den lobbyierten US-Lebensmittelbehörden bereits genehmigt. Guten Appetit!
Durch den Präsidentschaftswechsel verlieren in den USA mangels Pragamatisierung wesentlich mehr Beamte den Job und werden gegen Getreue der neuen Administration ausgetauscht. Kontrollbeamte, die infolge Administrationswechsels ihren Job verlieren, haben dann eine stillschweigende Jobgarantie von der Firma, die sie zuvor als Behörde kontrolliert haben - ein Schelm, der schlechtes dabei denkt?. So las ich es zB. über Monsantos.
Was soll ich als Konsument tun?:
Süßwasserfische aus der Region kaufen, die sind weniger bedenklich, aber auch dort wird genauso mit vielleicht nur weniger Medikamenten gearbeitet, man spricht nicht darüber. Umweltsiegel bei Meeresfischen ("Marine Stewardship Council") zeigen an, ob der Fisch aus nachhaltiger Produktion stammt. Dann gibt es noch das Handy-App "Einkaufsratgeber Fisch"/Greenpeace". Seltsame Kürzel geben oft Herkunftsbezeichnungen auf den Verpackungen an, die unverständlich sind.
Fischfang in Mio. Tonnen:
Nordwestpazifik: 22 Mio.Tonnen
Mittlerer Westpazifik: rd. 13 Mio. Tonnen
Indischer Ozean: 13 Mio. Tonnen
Mittelmeer: 1,1 Mio. Tonnen
Atlantik insg.: rd. 20 Mio. Tonnen
Ostpazifik: 1 Mio. Tonnen
Größten Fischproduzenten (2014):
China: 63 Mio. Tonnen
Indonesien: 11 Mio. Tonnen
Indien 10 Mio. Tonnen
Vietnam: 6 Mio. Tonnen
USA: 5,4 Mio. Tonnen
Größter deutscher Trawler = 177 m lang
Die Anarchie auf den Weltmeeren ist auf Dauer unser Tod, sagen Fischer.
Ein sehenswertes kurzes Video dazu findet Ihr hier: