INDIEN mit seiner verdrängten Wahrheit des unmenschlichen und menschenverachtenden Kasten-Systems ist zunehmend in den Brennpunkt der Weltöffentlichkeit gerückt neben AFRIKA, einem rohstoffreichen und trotzdem "verlorenen Kontinent" mit archaisch verfeindeten Stammeskulturen , Willkür, Gewalt und Regierungen ohne Lawinforcement, Warlords und Korruption und eine versandende Entwicklungshilfe (politisch korrekt: "Entwicklungszusammenarbeit"/EZA) .
Der langjährige ZEIT-Asienkorrespondent Georg Blume verweist mit seinem Buch "Indiens verdrängte Wahrheit" auf das unmenschliche und menschenverachtende, indische Kastensystem insbesondere auch , was die Behandlung der Frauen betrifft. In der größten "Demokratie" der Welt mit rd. 1,3 Mrd. Menschen leben über 500 Mio. unter der Armutsgrenze. Diese haben vom Wirtschaftsboom der letzten Jahre nichts gespürt.
Tolle Farben, geschmackig scharfe Essen und biegsame Yogis auf der einen Seite, jedoch Slums, Vergewaltigungen und Progrome, Frauenverachtung, Ausbeutung, Sklaverei und Korruption stehen auf der anderen Seite. Vor nicht allzu langer Zeit machte die Gruppenvergewaltigung einer 23jährigen Studentin mit Todesfolge Schlagzeilen und löste Massenproteste der Frauen in Indien aus.
Indien, eine bewundernswerte Demokratie? – Keineswegs!
Die renommierten Asien-Korrespondenten Georg Blume und Christoph Hein klagen an: Diskriminierung, Bereicherung und Gleichgültigkeit verschulden jedes Jahr den Tod von Millionen von Menschen, vor allem von Frauen und Kindern. Berichte über Gewalt und Hunger.In der wirtschaftlichen Blütezeit haben die indischen Eliten nicht in die Zukunft des Landes, in Bildung und gesellschaftlichen Fortschritt investiert.
Die Folge: Misshandlungen,Vergewaltigungen und entwürdigende Lebensbedingungen sind vor allem für Frauen und Kinder an der Tagesordnung. Ausbeutung, Korruption, Vernachlässigung und ökonomische Fehlplanungen prägen den Alltag.
Voller Sympathie für das Land und die Menschen, zugleich voller Zorn über das unnötige Leid erheben Blume und Hein ihre Stimmen: Zu viele Menschen sterben einen unnötigen Tod. Nicht nur die indische Elite, auch der Westen trägt Mitschuld an der verzweifelten Lage. Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft müssen ihren Einfluss auf ihren internationalen Partner geltend machen. Denn Indien hat unsere kritische Aufmerksamkeit verdient.
Selektive Abtreibung von Frauenföten führte schon zu einem drastischen Rückgang der Frauenquote in Indien. Zahlreiche als Selbstmord dargestellte Mitgiftmorde zählen u.a. zu den Schattenseiten eines Wirtschaftsbooms, der die Reichen noch reicher und die Armen noch ärmer machte.
Bis zu hunderttausend Frauen werden noch immer verbrannt, weil sie zuwenig Mitgift in die neu aufnehmende Familie des Mannes mitbringen. Die Frau gehört in Indien dem Mann, er ist ihr Eigentümer. Der Ehemann wird von der Frau fast wie ein Gott verehrt. Das mangelnde Lawinforcement in Indien führt dazu, dass erlassene Gesetze zur Besserstellung der Frau unbeachtet bleiben.
Erst seit 2 Jahrzehnten im Zuge des neuen Reichtumswahnes, wo aus den Untugenden Geiz und Gier plötzlich unter dem Einfluß der neoliberalen Globalisierung plötzlich Tugenden, wie "Geiz und Gier sind geil" wurden. Dies führte zu einer weiteren Verschlechterung der Situation der Frauen. Die weibliche Fötenabtreibung wurden erst heute so richtig zu einem Massenphänomen.
Die UNO erklärt Indien zum gefährlichsten Ort für Mädchen weltweit. Der Reichtum ist extrem ungleich verteilt, in den Städten teilweise Prosperität, am Land fürchterliche Armut.
Vom Aufschwung haben nur wenige profitiert, nicht die Masse der Inder sondern nur eine kleine neue Mittelschicht. Eine Minderheit hat sich somit extrem bereichert.
Die Hälfte der unterernährten Kinder weltweit leben in Indien. Das sind Phänomene von Entwicklungsländern und nicht einer
aufstrebenden Weltmacht. Korruption, Missbrauch und gegen ein Drittel der Parlamentarier in Neu Dehli laufen Strafverfahren. Eine extrem hierarchische Gesellschaft mit niedrigstem Bildungsstand im unteren Bereich. Der verklärte Globetrotterblick im Land der drittgrößten Volkswirtschaft Asiens nach China und Japan bringt meist ein falsches Bild, herrscht in den Dörfern doch überwiegend unvorstellbares Elend vor.
80% Hindus leben in Indien und eine 15%ige moslimischen Minderheit. Apropo Minderheiten, die Buddhisten haben in Indien nur mehr einen Bevölkerungsanteil von 0,8% und nur in Indien gilt auch für Buddhisten das Kastenwesen, da der Buddhismus ja im GGs. zum Hinduismus, aus dem er höchstwahrscheinlich hervorging, das Kastenwesen nicht kennt.
Der Hinduismus kennt kein Entkommen aus der Wiedergeburt, sehr wohl jedoch der Buddhismus mit dem Eintreten ins Nirwana, kein physischer sondern ein nur meditativ erfassbarer Ort. Die hinduistischen und buddhistischen Religionen kennen zwar keinen Schöpfergott , trotzdem weisen sie ein hohes Maß an Meditations-Transzendenz auf. Sie allesamt verneinen das diesseitige Leben , weil Leben Leid sei und erst das jenseitige Leben wird als Erlösung vorm Leid betrachtet. Diese Lebensverneinung lehne ich persönlich kategorisch ab. Ich würde sie daher auch als Religion bezeichnen, nicht mehr jedoch den Konfuzianismus in China, der keinen Gott kennt.
Ich möchte auch festhalten, dass die indische Ausprägung des Islam, die Suffisten (also nicht mit den fundamentalistischen Salafisten zu verwechseln) grs. nicht militant sind, sondern eher spirituell und auch musisch und künstlerisch ausgerichtet sind.
Natürlich gab es im Zuge der Spaltung Indiens nach Ghandis Tod in einen muslimischen Teil (Pakistan, Bangladesch) einen grausamen Vertreibungskrieg zwischen Muslims und Hindus.
Übrigens die in Mode gekommenen Bollywood-Filme sind von der farbenprächtigen Symbolsprache für uns schwer verständlich und werden oft als Kitsch empfunden. Dabei übersehen wir, dass unser westliches Vernunftdenken oft von Emotionsblockaden geprägt wird. Dies versperrt uns den Zugang zur indischen Symbolsprache . Indien ist ein Land mit ausgeprägten meditativen und emotionalen Zugängen zum Leben im GGs. zur rationalen westlichen Welt