KONFUZIUS (Pragmatiker) - neben Lao Tse (Mystiker) Chinas bedeutendster Philosoph

Studentenrevolution CHINA 1989 :

Anlässlich einer Chinareise besuchten wir 1989 die Beida-Universität Peking- hineingeschleust über eine österr. Lektorin da sie für Ausländer schon gesperrt war. Beida war der Geburtsplatz der Studentenrevolution (am 4.Juni 2014 unter Präs. Deng Xiaoping) wiederholt sich zum 25.mal der Jahrestag der Pekinger Studentenrevolution. Auch der neue Parteichef Xi Jinping macht klar, dass es zu keiner Neubewertung der Tiananem-Revolutionkommen wird. Er wolle Beida zu einer Eliteuniversität machen. Pekings Behörden haben wieder viele Intellektuelle verhaftet bzw. verschwinden lassen vor dem 25jährigen Jubiläum.

Uns wurde erzählt, dass man Gorbatschow beim Staatsbesuch kurz davor nicht auf denTiananemplatz ließ wegen dortiger Demonstrationen, wodurch die Staatsführung das Gesicht vor dem Staatsgast verlor und das war nicht die Ursache aber der Anlass für den Startschuss der blutigen Niederschlagung der Studentenrevolution, Panzer fuhren gegen die Studenten auf. In Qufu besuchten wir die Grabstele des Konfuzius und hielten inne.

“Andere zu erkennen ist Weisheit, sich selbst zu erkennen, ist Erleuchtung”

Konfuzius wurde im 6.Jh. vor Chr. in China im Fürstentum „Lu“ geboren. Er war Gelehrter, Justiz-Minister, aber im Ggs. zu „Lao Tse“ (Werk = Tao Te King/Begründer des Taoismus) eher ein Praktiker, der durchs ganze Land wanderte. Zu seinem Hobby gehörte das genaue Studium der religiösen Riten. Es ging ihm um dieSchaffung einer„sozialen Ordnung“ (Li), wobei es ohne Ethik/Moral des Individuums keine gerechte, soziale Ordnung geben kann.

Das „Li“ ist die irdische Manifestation einer höheren, himmlischen, kosmischen Ordnung. In China kennt man nur die streng hierarchische, pyramidiale Ordnung.

Derkonfuzianische Fürst darf alsokein Metternichtyp sein, sondern muss ein liebenswürdiger, freundlicher, gerechter Mensch mit hohen moralischen Prinzipien sein, der die Arbeit und Wissenschaft liebt und den Luxus verachtet - eine irreale Forderung. Die Weisheit soll so von oben nach unten fließen, wobei an der Spitze ein „edler Mensch“ (= Djün Dse) stehen muss ,der sein Volk zu leiten weiß.

Infolge des hierarchischen Prinzips ist für Konfuzius zwar jeder Mensch gleichwertig, aber nicht gleich im GGs. zum Gleichheitsprinzip (Egalitè ) der franz. Revolution. Ethik ist nach Konfuzius jene Wissenschaft, die nach Verhaltensregeln für das Individuum sucht, um ein geordnetes, harmonisches Zusammenleben zwischen den Menschen zu ermöglichen.

Konfuzius traf einmal Lao Tse (Taoismus-Begründer), welcher eher ein Mystiker war.Abfällig meinte er über Lao Tse, dass er nichts verstanden habe. Konfuzius war kein religiöser Denker, sondern ein Suchender nach dem Ideal der Gerechtigkeit. Wie Sokrates, hat er seine Lehren nicht aufgeschrieben und sind nur über seine Schüler als nicht geschlossenes Werk (Analekten = Aphorismen, Zitate) überliefert.

Ohne ethische Ordnung (innere Harmonie des Individuums) gibt es keine politische Ordnung (Harmonie der Gesamtheit). Ordnung ist nicht etwas Aufgezwungenes, sondern die Harmonie und der Einklang mit dem höheren, kosmischen Ordnungsprinzip.

Einekleine Auswahl aus den Analekten des Konfuzius:

„Der hohe Mensch liebt seinen Geist/Seele, der niedere seine Güter“

„Die politische Ordnung (Staat) ist die Frucht einer ethischen (Moral des Individuums) Ordnung.“

(Der Friede beginnt im eigenen Haus).

„Ein Mensch, der einen Fehler begeht und ihn nicht bereinigt, begeht einen weiteren Fehler“

„Wenn du einen Menschen triffst, der es würdig ist, mit ihm zu sprechen und du sprichst nicht mit ihm,

hast du einen Menschen verloren. Wenn du einen Menschen triffst, der unwürdig eines Gespräches ist

und du sprichst mit ihm, hast du deine Worte verloren und verschwendet. Ein vernünftiger Mensch

verliert niemals einen Menschen noch verschwendet er seine Worte“

„Was du liebst, lass frei. Kommt es zurück, gehört es dir – für immer“

„Es ist besser, ein kleines Licht anzuzünden, als die Dunkelheit zu verfluchen“

„Die WAHRHEIT macht den Menschen klein, deshalb wird sie von so vielen abgelehnt“

(man sattle vorher ein schnelles Pferd)

„Der Edle sucht die Schuld bei sich selbst, während ein gewöhnlicher Mensch alle anderen beschuldigt“

„Tadle nicht die Fehler der anderen, tadle deine eigenen“

„Wer in seinem Tun nur an den eigenen Vorteil denkt, der wird sich viele Feinde machen“

„Wer sich aus allem herausredet, denn soll man verachten“

„Wer kleine Widrigkeiten nicht erträgt, verdirbt sich große Pläne "

(Ein bisschen Unrecht muss man ertragen lernen, hat mein Verfassungsrechts-Prof. i

mmer gesagt, denn Querulantentum vergeudet wertvolle Energie-Ressourcen)

„Wenn man etwas sagt, ohne daran zu glauben, so sage man es lieber nicht”

„Einzugestehen, dass man etwas nicht weiß, ist Wissen“

„Wird man gebraucht, erfüllt man seine Pflicht. Wird man nicht mehr

gebraucht,zieht man sich zurück“ (Unsere Altpolitiker haben damit ein Problem)

„Ist jemand in den Brunnen gefallen, wirf nicht noch Steine hinterher“

„Du brauchst nichts, als du selbst zu sein“

(=AUTHENTIZITÄT!!)

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Silvia Jelincic

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fischundfleisch

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