Ankara zeigt wenig Bereitschaft, steigende Flüchtlingszahlen durch irgendwelche Maßnahmen zu verhindern. Erdogan tritt Menschenrechte mit Füßen , wie jetzt wiederum mit der brutalen, gewaltsamen Erstürmung der Redaktion der wichtigsten Oppositionszeitung „ZAMAN“-, wenn es um Meinungs-und Informationsfreiheit geht. Minderheitenrechte, Meinungsfreiheit und Rechtsstaatlichkeit sind Grundwerte einer Demokratie und werden von Erdogan völlig ignoriert.
Auch die Justiz ist nicht unabhängig und Erdogan hält sich für über dem Gesetz stehend und ignoriert Judikate des Verfassungsgerichtshofes. Dem Chefredakteur der wichtigsten Zeitung „Hürriyet“ drohen 5 Jahre Haft wegen Beleidigung des Präsidenten Erdogan. Der Chefredakteur des Oppositionsblattes „Cumhuriyet“ – älteste Zeitung der Türkei – sollte auf Erdogans Betreiben lebenslang hinter Gitter. So macht man Kritiker mundtot.
Wieviel Menschenrechte - Rabatt will Merkel Erdogan beim EU-Gipfel am 7.März mit dem türkischen Außenminister einräumen, um sich selbst und ihre Netzwerke, die nur deswegen noch zu ihr halten, um eigene Netzwerkjobs zu retten?. Denn eine neuer Besen kehrt bekanntlich immer auch in alten Netzwerken. Warum hat Anne Will bei der ARD-Talksendung mit Merkel Kreide gegessen? Sie ist eine hervorragende Moderatorin und hätte es überhaupt nicht nötig. Auch in Österreich dienen Politiker nicht zuerst dem Volk, sondern ihren Netzwerken und damit Erhalt ihrer Jobs - menschlich verständlich, jedoch kontraproduktiv für eine gute Politik.
Die Türkei bewegt sich schon lange weg von Europa, die Zeiten eines Atatürk (=strenge Trennung von Kirche und Staat, Laizismus), der die Türkei modernisierte, sind längst vorbei. Am Montag, den 7.März findet ein entscheidender EU-Gipfel statt, bei der auch der türkische Außenminister Davutoglu anwesend sein und eine wichtige Rolle spielen wird.
Die Türkei mit Erdogan ist kein glaubwürdiger Verhandlungs-und Vertragspartner, dem ich vertrauen würde.
Vermutlich wird die EU wieder eine Scheinlösung mit Merkels Hilfe zustandebringen, die man dann dem vermeintlich „dummen Volk“ als Erfolg verkaufen kann. Das bedeutet weiterwursteln wie bisher ohne Problemlösung. Man soll doch nicht glauben, dass sich Erdogan an irgendwelche EU-Vereinbarungen halten wird. Man siehts allein schon an den wiederum steigenden Flüchtlingsströmen in die EU. Die vom Außenminister versprochene Kontrolle der Ägäis findet nicht statt, wie man an den neuen Flüchtlingsströmen sieht.
Putin und Erdogan sind zwar inzwischen verfeindet (wegen Abschuss einesrussischen Kampfbombers), aber eines haben sie gemeinsam. Die Schadenfreude!!!, die sie empfinden, wenn die saturierte EU am Flüchtlingsproblem zerbröselt. Erdogan will Merkel mit Milliarden - Hilfszahlungen über den Tisch ziehen. Daher die Lösung, dies zu verhindern beginnt mit dem Rücktritt Merkels und danach einer strengen Grenzpolitik, wo alle EU-Mitglieder an einem Strang ziehen müssen.
Erdogans Traum einer Führungsmacht im Nahen Osten ist kläglich gescheitert, weshalb der Außenminister im Zuge der Flüchtlingsverhandlungen auch eine Wiederbelebung der EU-Beitrittsverhandlungen wünscht. In Kenntnis der bisherigen Diktatorallüren Erdogans ist ein Verhandeln über dieses Ansinnen jedoch völlig ausgeschlossen, nicht jedoch vermutlich für Merkel in ihrer Verzweiflung. Vermutlich wird sie wieder - wie zuletzt in der "gescripteten" Anne Will-Talksendung ohne Seehofer oder Wagenknecht, die ihr eingeheizt hätten - mit dem Image der "Mutti der Nation" auf die Tränendrüsen drücken.