“Niemand soll sich vor dem Ende des Tages glücklich schätzen” (Solon)

“Versuche nicht Wind und Wetter zu ändern, sondern richte deine Segel danach” (Teles) “

Der Weise vermag Unglück in Glück zu verwandeln, Glück und Unglück erzeugen einander” (Konfuzius)

“Niemand soll sich vor dem Ende des Tages glücklich schätzen” (Solon) Erst wenn wir gelernt haben, auch mit den Missgeschicken und Beeinträchtigungen des Lebens umzugehen, haben wir Frieden mit der Welt geschlossen. Weise ist derjenige, der “geschickt” mit seinem Schicksal umzugehen versteht. Wer glaubt, ungeschoren in seinem Leben davonzukommen, leidet an Realitätsverlust,denn nichts sei so natürlich und unausweichlich, wie der Wechsel zwischen Glück und Unglück.

"Glück und Unglück erzeugen einander", sagte Konfuzius. Wenn wir uns dessen gewahr sind, haben wir den ersten Schritt getan.Herodot erzählt uns die Geschichte vom Lyderkönig Krösus, der Solon (= einer der 7 Weisen) seinen unermesslichen Reichtum zeigte und fragte Solon, ob er Krösus nicht für einen glücklichen Menschen halten müsse:

“…..die Weisheit erkennt, dass das Leben immer allerlei Zufällen unterworfen ist und erlaubt es uns nicht, auf unseren (materiellen) Reichtum stolz und glücklich zu sein. Das Glück eines Menschen kann sich jederzeit verändern, über jedem schwebt die Zukunft schillernd und unbeherrschbar. Einen, der noch lebt und den Gefahren des Lebens noch unterworfen ist, glücklich zu preisen ist ein ebenso gewagtes wie unsicheres tun, wie einen noch im Kampf Begriffenen schon als Sieger auszurufen. Vor seinem Ende aber darf man niemanden glücklich nennen, sondern höchstens mit seinem Schicksal zufrieden. Derjenige, der das meiste von dem, was er persönlich bedarf, besitzt und in diesem Besitz lebt und frohen Herzens stirbt, der verdient meiner Meinung nach den namen eines Glücklichen, o König”

Die antike Weisheit lehrt uns den WechselzwischenGlück und UnglückalsBestandteil des Lebens und der Welt, aber auch die Begrenztheit menschlichen Wissens und auch von “sich selbst erkennen” (Epikur) und “Maßhalten” ist die Rede.

König Krösus wurde von Kyros II tatsächlich später besiegt und dem Scheiterhaufen übergeben. Als das Feuer unterKrösus schon loderte, rief er:“Oh Solon, oh Solon”. König Kyros hörte dies und fragte Krösus, warum er “Oh Solon” riefe und ließ ihn deswegen vom Scheiterhaufen herunterholen.

Krösus erzählte Kyros II von seinem Gespräch mit Solon.

Darauf bereute Kyros II seinen Beschluss, Krösus zu töten und machte ihn zu seinem Berater. Kyros II erkannte, dass er auch nur ein Mensch war und bereute seinen Entschluss, einen anderen nicht minder mit Glück gesegneten Menschen lebendig dem Feuer zu übergeben.Er fürchtete die Vergeltung, weil es im Leben nichts Beständiges gäbe. Solon hatte mit seiner Weisheit somit dem einen König das Leben gerettet und einen anderen weise gemacht.

Die Lehre daraus, wir sollen auf den Wechsel unseres Geschicks immer mental vorbereitet sein im Sinne, diese Einsicht auch zu verinnerlichen und leben. Wenn wir gedemütigte oder vom Unglück oder Misserfolg getroffene Menschen beobachten, können wir an ihrer Fassungslosigkeit und Aufgelöstheit sehen, wie wenig sie im Grunde darauf vorbereitet waren und wie wenig wirksam ihr Wissen vom Wandel des Glücks war. Gefasstheit lernen. Damit dieses Wissen neurobiologisch dann im Ernstfall auch abrufbar ist, müssen wirs es anhand konkreter Anlässe auch bei anderen trainieren und regelmäßig wiederholen und es dadurch verinnerlichen. So verändern wir die neurobiologische Disposition unseres Gehirns, um angemessen auf bestimmte Ereignisse reagieren zu können. Unsere Seelenruhe müssen wir nach Seneca auch üben bei auftretenden Problemen. Denn alles , was wir materiell oder immateriell besitzen, kann uns auch wieder abhanden kommen.

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fischundfleisch

fischundfleisch bewertete diesen Eintrag 14.12.2015 23:17:17

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