Wenn man die vielen Hasspostings (jetzt zB. wieder gegen die Opernballmoderatorin Weichselbraun - http://www.heute.at/digital/multimedia/Facebook-User-wuenschen-Moderatorin-Vergewaltigung;art73472,1256216) liest oder szt. wilde Facebookhetze gegen ZIB24-Moderatorin Lisa Gadenstätter - sogar der Tod wurde ihr gewunschgen oder wie jetzt in der Steiermark Flüchtlinge am Heimweg zuerst von einem Autofahrer beschimpft wurden, danach legte er den Retourgang ein, fuhr 15 m zurück und dann mit Vollgas direkt auf sie los , verletzte sie schwer mit anschließender Fahrerflucht. Ähnliches passiert jetzt schon zum zweiten Mal.
Nimmt die Anzahl der Psychopathen in unserem Land jetzt zu oder waren sie schon immer present? Ich glaube Zweiteres, über die Sozialen Netzwerke unter dem Schutz der Anonymität werden sie nur sichtbarer.
Ich möchte versuchen, mich dem Thema "Psychopathen", den noch viel häufigeren "Soziopathen" , den "Big Five" der Persönlichkeitsbeurteilung und wie "soziale Intelligenz" funktioniert, zu nähern mit Hilfe der Psychologie :
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1) Der Typ des Psychopathen ist jedem einigermaßen bekannt, er fällt durch gestörte, soziale Beziehungen, gestörtes Sozialverhalten relativ rasch erkennbar auf und man braucht nicht näher darauf eingehen.
2) Nicht so beim Soziopathen, quasi der Wolf im Schafspelz und insofern noch gefährlicher, als der Psychopath, weil nicht gleich erkennbar. Sie sind charismantisch, empathisch, Gutmenschen, vermögen Menschen anzuziehen, finden sich gehäuft unter Gurus, narzisstischen Führerpersönlichkeiten, Profilierungsneurotikern,etc... Sie kommen sozusagen undercover daher mit Charme, Freundlichkeit, vorgegaukelter Empathie und Hilfsbereitschaft - was wünscht man sich mehr, möchte man glauben. Sie können glaubwürdig lügen . Sie täuschen Liebe perfekt vor, obwohl sie unfähig zur Liebe sind. Tatsächlich kennen sie weder Gefühl, Scham und Reue. In ihrem Gehirn haben sich jene hemmenden neurologischen Schaltkreise nicht angelegt. Soziopathen können andere Menschen genauso bedenkenlos betrügen, ungeheure Lügen erfinden, bedrohen, sie beherrschen, anderen psych. und phys. Leid zufügen , etc..Soziopathen entschuldigen sich nie, sie können nie irren, sie fühlen sich nie schuldig auch bei nachweislichem Unrecht. Soziopathen sind wahnhaft und glauben, dass alles, was sie sagen, Wirklichkeit ist oder wird. Sie wollen immer die Helden sein, spiegeln Ehrlichkeit vor mit kaltblütiger Unehrlichkeit.
Sie tun alles, was ihrem Selbstinteresse dient und wollen andere Menschen dominieren und hassen es, einen Streit zu verlieren.
Sie sind fähig, ihre Lügen mit allen Mitteln bis zu logischer Absurdität zu verbreiten. Sie sind oft hochintelligente Menschen und nutzen ihre Intelligenz dazu, andere zu täuschen und das macht sie so gefährlich. Sie können andere Menschen perfekt manipulieren.
Ein bekannter Soziopath war Charles Manson (Selbstmordsekte) mit fürchterlichen Folgen: http://www.youtube.com/watch?v=aIfGj_55FHI
Wie verhalte ich mich Psycho-oder Soziopathen gegenüber?
Sie nicht zu ändern versuchen, weil sie sich nicht ändern können. Es fehlen ihnen dazu die neuronalen Anlagen. Klare Grenzen ziehen, Abgrenzung, sie meiden, sich nicht mit ihnen einlassen , denn genau das wollen sie ja (man soll die Trolle nicht füttern, sondern ignorieren). Also den Kontakt mit solchen Menschen auf das Nötigste beschränken.
Soziopathen sind Meister darin, sich als Helden von hoher Moral und philosophischem Anspruch darzustellen, aber dahinter verbirgt sich echtes kriminelles Denken, sie stehlen, zersetzen, täuschen und stürzen oft genug ganze Gemeinschaften ins Chaos. Sie verstehen es meisterhaft, Gruppen von Menschen gegeneinander auszuspielen und sich selbst als den einzigen wahren Retter zu präsentieren.
Ein Tipp für das Entlarven von Soziopathen:
Prüfen Sie nach, was sie behaupten. Eine ganz einfache Methode, das Täuschungsmanöver eines Soziopathen zu durchkreuzen, besteht darin, nachzuprüfen, was er da behauptet. Lässt sich seine Aussage untermauern? Wenn Sie der Sache auf den Grund gehen, stoßen Sie normalerweise auf Ungereimtheiten. Konfrontieren Sie den mutmaßlichen Soziopathen damit und beobachten Sie, was passiert: Die meisten Soziopathen werden wütend oder aggressiv, wenn ihre Seriosität angezweifelt wird. Ein vernünftiger Mensch würde sich freuen, wenn man ihm hilft, eine Falschinformation zu korrigieren oder ein Missverständnis aufzuklären.
Aber versuchen Sie nicht, den Soziopathen dadurch auf die Probe zu stellen, dass Sie andere Personen fragen, die unter seinem Einfluss stehen. Ein Soziopath schart in der Regel eine kleine, sektenähnliche Gruppe von Anhängern um sich, die nicht nur an die Lügengeschichten glauben, sondern sie sich so weit zu eigen machen, dass sie ihr eigenes Gedächtnis neu schreiben, damit es zu den Geschichten passt.
Soziopathen antworten nie auf Tatsachen, sondern attackieren stets den Überbringer der Beweise, Tatsachen oder Nachricht.
3) Soziale Intelligenz:
Sich mitteilen zu können, anderen zuhören können, ihre Motive verstehen, Mitgefühl zeigen (Empathie), offen auch für Kritik sein, im Team verantwortlich handeln (zuerst geben statt nehmen), Bedürfnisse des anderen berücksichtigen, Zuhören können, Sympathien bekunden, sich selbst präsentieren, etc....
Soziale Beziehungen herstellen können, sich angemessen verhalten je nach Gruppe, trotzdem immer authentisch bleiben.
Den Interaktionspartner nachzuahmen im Verhalten und Gestik löst ungeheure Sympatiegefühle aus (pacing, rapport). Das soziale Chamäleon hats leichter im Leben, weil es uns sympathisch erscheinen lässt. zB. Kellner erhalten lt. Studien mehr Trinkgeld, wenn sie den Wunsch des Kunden in seinem Sprachduktus und seiner Geschwindigkeit wiederholen. Spiegelneuronen können auch dazu führen, dass sich der Beobachter unbewusst ähnlich verhält, wie der Beobachtete - Grund Spiegelneuronen. Menschliche Gehirne (Spiegelneuronen) sind dafür gemacht, sich untereinander zu vernetzen. Wenn ich zuschaue, wie jemandem eine Injektion verabreicht wird, werden eigene Spiegelneuronen aktiv, die in mir den Schmerz nachempfinden lassen. Ohne Spiegelneuronen gäbe es keine Empathie.
Blickkontakt entscheidet:
Die Dauer und Art eines Blickkontaktes entscheidet, ob weitere Präferenzen für die andere Person bestehen, oder nicht. Der Profi erkennt bereits daraus seine weiteren Chancen natürlich auch, was das weibliche Geschlecht betrifft.
Oxytozin (Vertrauens-und sozialer Kitt - Hormon):
Ist jener Botenstoff, der beim Menschen für seinen sozialen Kitt verantwortlich ist. Dieser Botenstoff sorgt für gegenseitiges Vertrauen, baut sozialen Stress ab, ist auch das Schwangerschaftshormon für Muttermilchanregung und Mutter/Kindbindung oder maximiert sich in der sexuellen Vereinigung. Wer zu wenig von diesem Hormon hat, bekommt ein Problem in der sozialen Interaktion.
Sozialphobien:
Sind nach Depression und Alkoholismus die dritthäufigste psychische Störung. Menschen mit übertriebener Angst vor sozialen Interaktionen. Dabei fürchten die Betroffenen, dass sie sich peinlich verhalten könnten, sich blamieren könnten, sich unbeholfen in Gesellschaft zu verhalten, etwas Dummes sagen könnten, etc.....
Gegenstrategie ist, soziale Kompetenz zu trainieren:
Der Betroffene übt täglich, Gespräche am Tisch zu beginnen und auch weiterzuführen, Komplimente zu machen über das Outfit des anderen, etc....fremde Menschen um einen Gefallen (Weg, etc...) zu bitten, offene "W"-Fragen (Wer, Was, Wann, Wie, Wo, Warum) stellen,........Verschlossene Gesprächspartner kann man versuchen, mit "offenen Fragen" (= so formulierte Fragen, dass man sie nicht mit einem bloßen Ja oder Nein beantworten kann) zum reden zu bringen.
Als ich heute in der Mensa meinen Gemüseauflauf hineinschaufelte, hat sich wieder einer ohne Muh und Ma an meinen 4er-Tisch gesetzt. Er hat einen völlig unkommunikativen und damit auch negativen Eindruck ohne Höflichkeitsgesten hinterlassen. Ich beobachte, dass 3/4 der Studenten sich mehr oder weniger im Rahmen verhalten, 1/4 aber völlig daneben liegt. Am schlimmsten empfinde ich es, wenn sich jemand mit zugestöpselten Ohren zum Tisch setzt oder nur am Smartphone herumhantiert.
4) BIG-FIVE!!!:
(zur Zeit anerkanntestes Persönlichkeitsbeurteilungs-Modell):
Viele Seminare sind schon zum Thema Persönlichkeit eines Menschen abgehalten/entwickelt worden und habe auch ich schon besucht, der wahre Lehrmeister ist natürlich die Praxis. Die richtige Einschätzung der Persönlichkeit zB. eines Job-Bewerbers ist das Um und Auf. Persönlichkeitsstörungen identifizieren, sie belasten jedes Teamklima, wenn jemand sehr massiv von üblichen Verhaltensnormen abweicht. Bei Kindern ist “Borderline” (mit abrupten, bis zur Aggression neigende Stimmungsschwankungen und Selbstverletzungen) häufiger bzw. ADHS-Störungen (=“Zappelphilipp”). Kinder sind jedoch nicht nur Opfer ihrer Eltern, sondern Eltern können genauso Opfer ihrer Kinder werden. Es gibt auch das häufige Phänomen der überfürsorglichen "Helicopter-Eltern", äußerst schädlich für die Persönlichkeitsentfaltung und soziale Entwicklung des Kindes.
Ein in der Psychologie (Psychologen aus Maryland, USA) seit den 70er-Jahren anerkanntes Modell - die “BIG FIVE”:
1) Extra/Introversion:
(ob einer in den Vertrieb oder eher ins Backoffice gehört, kontaktfreudig oder reserviert ist); gesellig, aktiv, gesprächig, herzlich, durchsetzungsfähig, offen, etc….
2) Neurotizismus: (fehlende, emotionale und das Teamklima belastende Stabilität; Merkmale sind Überängstlichkeit, launisch, vermindertes Selbstbewusstsein, Minderwertigkeitskomplex, Fixierungen, Starrsinn, Ticks/Zwangshandlungen, nervös, reizbar, mimosenhaft, wenig flexibel, eingeengte Denkmuster,etc………). Die ganztägigen Kaugummikauer sind zB. aus meiner Erfahrung erstes Indiz für Neurotizismus. Neurotizismus kann meiner Erfahrung nach das Betriebsklima sehr stark belasten!!!
3) Offenheit für Neues:
Der Geist will Neues, die Seele braucht Routine,Tages-Struktur u. Stabilität; Kreativität kontra Routine; Scheuklappendenken; vielseitig interessiert, wissbegierig, kreativ, phantasievoll, kreativ im Denken, etc…Offenheit verlangt Vielseitigkeit, Interesse für Kunst, Musik, Literatur und fördert so auch die Kreativität. Wertschätzung emotionaler Erfahrungen, da sind uns Männern die Frauen voraus, wenn sie auch nicht immer richtig damit umgehen können. Lust auf unbekannte Aktivitäten und Orte. Intellektuelle Neugier. Bereitschaft, tradierte Werte aus dem Elternhaus mehrmals!!! zu hinterfragen!!!.
Was bei unserer paternalistischen Großvätergeneration abgelaufen ist (Kadavergehorsam, Ausschaltung inividueller Verantwortung, Frauen hinter den Herd - sie durften kein selbstbestimmtes Leben führen - Adenauers “3K” für Frauen (Kirche, Küche,Kinder), Euthanasieprogamme mit weggelegten unehelichen Kindern, weil sie deswegen Bettnässer wurden und auch die Vernichtung sog. “unwerten Lebens”/=Behinderte, etc..). Das passierte in der Nazizeit in einem Land eines Wolfgang Goethe konnten Dinge, wie der Holocaust passieren. Dies hatte meine Einstellung gegenüber dieser Kriegsgeneration -auch wenn sie fürchterliche durchgemacht haben - nachhaltig und leider nicht positiv geprägt. Daraus entstand die Denke der 68er-Generation. Vieles bleibt für mich bis heute unerklärlich, weil viele davon das Geschehene auch Jahrzehnte danach am Wirtshaustisch noch verherrlicht statt relativiert oder verurteilt haben.
Wie der Mensch zur Bestie werden kann, veranschaulicht uns auch das “Milgram-Experiment” mit (durch Schauspieler simulierten) Elektroschock, die Versuchspersonnen anderen bis zum Tod verabreichen konnten und es auch taten, das war das Schockierende daran.
Hanna Arendt (Eichmannprozess) - Eichmann ein unauffälliger Biedermann organisierte nach der Wannsee-Konferenz den Judenmord in den KZ's. Trotzdem wurde er bis 1949 auch immer wieder in Altaussee versteckt, man hielt zu ihm, bevor er dann über Klosterrouten ("rat lines" lt. CIA) nach Argentinien flüchtete. Bei ihm handelte es sich um einen Biedermann, nach außen hin ein biederer und korrekt erscheinender Bürger, wie du und ich und war so solchen Daten fähig.
4) Verträglichkeit:
Altruistisch, mitfühlend, empathisch,wohlwollend, verständnisvoll, freundlich, nicht hartherzig, etc..Wir kennen auch das Gegenteil davon, die ewigen Querulanten….Umgänglichkeit und Hilfsbereitschaft statt Querulantentum, Rechthaberei, pessimistische Denkmuster, Feindseligkeiten, negative Grundeinstellung,etc..;
5) Gewissenhaftigkeit:
Wichtig in Positionen mit Verantwortung; Verlässlichkeit, Sorgfalt kontra Unzuverlässigkeit; ordnungsliebend, zuverlässig, ambitiös, etc….
Mir persönlich erscheint ein hier nicht genannter 6.) Punkt noch ganz wichtig, nämlich die Fähigkeit zur:
6) “Selbstreflexion”(Sokrates u. Orakel zu Delphi: “Erkenne dich selbst”):
Damit haben nach meiner Erfahrung die meisten Menschen ein Problem - es scheint dagegen eine Art psychischen Schutzmechanismus zu geben. Wir benötigen jedoch diese Fähigkeit, um uns laufend verändern und uns so an neue Gegebenheiten anpassen zu können in Zeiten des vielen verhassten Change Managements. Das Feedback anderer (nur ehrlicher Freunde) ist dafür der beste Gradmesser. Eine Chance!!!, die viele nicht erkennen und damit nicht ergreifen, weil sie in sich selbst gefangen sind, Knechte ihres Unterbewusstseins, von dem sie getrieben werden.
Ergänzungen:
C.G.Jung entwickelte das Modell des Gegesätzepaares “extrovertiert, introvertiert” ist ja allseits bekannt. Schwieriger wirds im neurotischen Bereich, weil davon viele selbst tangiert sind.
Alfred Adler (irreführend als Individualpsychologe bezeichnet) sieht die Persönlichkeit eines Menschen als Produkt seiner sozialen Interaktion im Gesellschaftssystem (= systemisch) - also nach meinem Verständnis “Kollektivpsychologe”. Daraus entwickelt sich später auch die “epigenetische Sichtweise”. Auf ihn geht der “Minderwertigkeitskomplex” zurück, der sich nach außen hin durch eine Reihe von Überkompensationen in Sport, Statussymbolen,
etc..äußert. Dieser Komplex hat unerfreulichste Auswirkungen auf ein Teamklima, dies ist auch bei narzisstischen Persönlichkeitstypen zu beobachten. Neurotiker (vervös, phobisch, etc..) sind emotional instabil und belasten das Teamklima und haben soziale Anpassungsprobleme.
S.Freud = als einer der Entdecker des Unbewussten im GGs. zu Adler als "Kollektivpsychologen" war Freud eigentlich der "Individualpsychologe" - eine verdrehte Bezeichnung in der Lehre.
Der Kollektivpsychologe sucht Ursachen im Systemischen (= Familie, Kollektive) und der Individualpsychologe in der Entwicklungsgeschichte des Individuums schon von der Geburt weg. Seine Erkenntnisse auch für die Hirnforschung waren bahnbrechend, ich halte ihn für den Größten. Weniger halte ich von seiner wenig effizienten Psychoanalyse und noch weniger von der Traumdeutung - ein mühsames Buch, weil Träume nur Abfallprodukte neuronaler Verarbeitungen lt. Hirnforschung sind - nur etwas für Kaffeesudleser.
Für die moderne Hirnforschung ist das Sozialverhalten eines Menschen zuhöchst +/- 50% "genetisch" (=Geburt) bedingt (“wie Vater/Mutter so Sohn/Tochter”) und weitere +/- 50% "epigenetisch", das heißt es erfolgt auch eine permanente genetische Anpassung durch soziale Interaktion mit der Außenwelt. In meinen Augen wirkt der genetische Code jedenfalls stärker.
In der Persönlichkeitsentwicklung spielen auch Zeitfenster eine prägende Rolle nach dem Motto Gorbatschows: "Wer zu spät kommt, den bestraft die Zeit” jetzt adaptiert auf den Erwerb von Fähigkeiten (Spracherwerb, Seherwerb,etc..), wofür es Zeitfenster gibt.
Beispiel:
Neue Lasermethoden sind in der Lage, Ursachen für Blindheit in der Kindheit neuerdings physisch/chirurgisch zu beheben. Trotzdem kann das Kind nicht mehr sehen, weil die neuronale Autobahn im Gehirn (=Plastizität des Gehirns) bereits zugewachsen ist, daher der neuronale Seherwerb sich nur im frühen Babyalter entwickelt und eine spätere Operation zwar eine gelungene, physische Reparatur des Auges (Linse) ermöglicht, jedoch nicht mehr eine neuronale - somit bleibt man blind.
Freud: “Wir sind Knechte unseres Unbewussten”:
Unsere Psyche hat zum Überleben Abwehrmechanismen entwickelt, die jedoch in einer kultivierten Gesellschaft nicht immer gut ankommen - wir sind Knechte unseres Unbewussten!!!:
Diese Verdrängungsmechanismen sollen vermeiden, Schande, unerträgliche Gefühle, Scham, innere Konflikte erleiden zu müssen durch Nichterleben mittels Verdrängen. Auch die Abwehr bleibt meist unbewusst. Dieser psychischen Abwehrmechanismus ist von der Evolution so gewollt zur Stärkung des Selbst-Bewusstseins/Vertrauens (Überlebensvorteil), jedoch nur kurzfristig. Er birgt jedoch langfristig die Gefahr bei längerer Dauer und entsprechender Intensität in einen pathologischen Zustand zu kippen (baut Neurosen auf, etc..). Wir sollten nach C.G.Jung in der Reife des Alters versuchen, alles, was unser ICH in der Jugend verdrängte nunmehr in unsere Persönlichkeit langsam zu integrieren, so finden wir von unserem ICH zu unserem SELBST.
Von der Extraversion der Jugend zur Intraversion im Alter, wobei Alter schon nach 40 spätestens 50 beginnt.
Unbewusste Verdrängungsmechanismen durchschauen lernen:
a) Verdrängung:
Prototyp, wenn jemand mit der Wahrheit nicht konfrontiert werden will. Damit werden negative Impulse nur ins Unterbewusste verschoben, verschwinden aber nicht und können Unheil anrichten, was die psychische Gesundheit betrifft (Neurosen!!). Österreicher sind Weltmeister im Verdrängen.
b) Verleugnung:
Etwas kann nicht sein, was nicht sein darf. Damit will man sich vor etwas Unerträglichen schützen. Nicht wahr haben wollen. Ein Krankheitsbefund sei eine Fehldiagnose gewesen mit später jedoch noch schlimmeren Folgen. Die Schriftstellerin Bergmann hat gesagt: "Die Wahrheit ist dem Menschen zumutbar".
c) Projektion:
Für eigene Fehler und Schwächen wird ein Sündenbock (Ausländer, Juden, etc..)gesucht, auf dem die Schuld abgeladen (hineinprojeziert) wird. Nicht ich war zu dir aggressiv, sondern du bedrohst mich laufend. Im Nazideutschland waren die Juden diese Sündenböcke.
d) Verschiebung:
Man wird als Angestellter vom Chef schlecht behandelt und lässt dann aus Angst seine Wut nicht beim Chef, sondern zu Hause bei der Familie (Frau und Kinder) aus. Ich persönlich hab das in der Gastronomie beobachtet, der freundliche und charmante Kellner wegen des Trinkgeldes wird zu Hause zum Familientyrann.
e) Isolierung:
Abtrennung von Gefühlsanteilen gewisser Erlebnisse (Missbrauch, etc..). Sie werden zum fremden Objekt. Eine Schutzreaktion mit jedoch schwerwiegenden Langzeitfolgen.
f) Spaltung:
Borderlinekinder sind typisch dafür, es gelingt nicht, negative und positive Gefühle über eine Person gleichzeitig (differenziert) als eine Art Melanche wahrzunehmen. Patient sagt zum Visitearzt, “die Sonne geht für mich auf , wenn sie hereinkommen” und im nächsten Moment, “sie sind doch das Allerletzte und haben mir gar nichts zu sagen”, als ihn der Arzt höflich bittet, pünktlicher zur Therapien zu kommen.
g) Identifikation:
Auffällig im Wählerverhalten, wenn Unterschichtler eine Oberschichtler Partei wählen und damit eine Introjektion zu einem Oberschichtler scheinbar erleben - grotesk! Ein sozialistischer Bürgermeister erzählte mir einmal, weil er kleine Häuselbauer förderte - dafür wählen sie meine Partei dann nicht mehr, weil sie plötzlich glauben, mit einem hAUS SCHON zu was Besseren zu gehören. Identifikationen mit einem Führer, Schauspieler; Ideologen, erfolgreichen Sportler - 20.000 sind nach Graz gekommen, um Vöttl (Rennfaher) zu sehen, der 1.Adventsamstag war damals ein Chaos in der Herrengasse. Durch Identifikation mit solchen Stars können eigene Minderwertigkeitsgefühle scheinbar abgewehrt werden.
h) Rationalisierung :
Suchen von (sachlich falschen) Pseudoerklärungen. Jemand hat Angst vorm Zahnarzt und begründet sein Hinausschieben mit mangelnder Zeit.
i) Reaktionsbildung:
Hassgefühle ggü. Chef werden in übertriebene Freundlichkeit umgewandelt bis zur Grenze der “Verarschung”. Auch ein übertriebenes Kompliment kann "versteckte Verarschung" bedeuten, der Betroffene bemerkt das oft gar nicht.
j) Ungeschehenmachen:
Ein Infarktpatient betreibt kurz danach Extremsport, um damit das Gefühl der Verwundbarkeit und Lebensbedrohung zu vertreiben.
Ein Methusalem will durch Marathonläufer der Realität seines Alterungsprozesses davonlaufen.
k) Sublimierung:
Sexuelle Energien werden in kreative, wissenschaftliche, kulturell höhere Werte umgewandelt. Krieg wird durch den kulturell höheren Wert Diplomatie ersetzt.
Apropo "Lernen":
“Skinners Modell” der Konditionierung, typisch behavioristisches Erziehungsmodell durch Abwechslung von Strafe (negative Verstärker) oder Belohnung (positive Verstärker) Modell-Lernen (Vorbilder, Role Models, Beobachtungslernen - bei Kindern; negative Vorbilder machen auch mich zum negativen Menschen - Bandura Studie).
Gesetz den Handelns selbst in die Hand nehmen,
selbst der Schmied seines Glückes sein (ganz wichtig in meinen Augen!). Da unterscheidet sich der noch immer obrigkeitsdenkende Österreicher (“geht nicht, weil”) diametral vom selbstbewussten Amerikaner (“yes, we can”): anpacken, getting things done.
Der Austro-Popsänger Peter Cornelius, er ist ein New Yorker geworden und macht dort LP-Aufnahmen:
In NewYork gehen die Menschen anders als bei uns, nicht so gebückt, wie in Wien, nicht so zombiemäßig. In NY pulsiert das Leben, die Menschen sind selbstbewusst, gehen aufrecht. Ihre Energie ist spürbar und fördert ihre Kreativität. Den Wienern
hat man offensichtlich Valium ins Wasser hinzugefügt. Viele sterben mit 30, obwohl sie erst mit 80 begraben werden - so die Worte von Cornelius.
Was ist "Kognitive Dissonanz":
Wenn Gefühl und Handeln nicht ident/stimmig sind (Leon Festinger 1957). Ich bin zum Chef freundlich, obwohl ich ihn hasse. Die zusätzliche Erkenntnis dabei, dass Menschen dabei eher ihre
Einstellung (Selbst-Gehirnwäsche) als das Verhalten ändern, um
diese als psychisch unangenehm empfundene Emotion zu reduzieren.
Das Thema Job/Existzenzangst spielt hier hinein. Ich passe mich also an und wenn nicht, muss ich die Firma verlassen oder meine Psyche bekommt ein gesundheitliches Problem in Form einer Anpassungsstörung (Burnout, etc..). Jedoch der Wechsel einer Firma ist keine Garantie, dass es wo anders viel besser läuft. Trotzdem soll man lieber wechseln, als sich ständig selbstverleugnen.
Schichtungen (Unter/Mittel/Oberschicht)/Sozialer Status:
beschreibt die Stellung einer Person in einem sozialen System. Wie im Tierreich hat die Evolution auch beim Menschen die Entstehung von Hierarchien (oft noch mit unterschiedlichen Privilegien offensichtlich ausgestattet) vorgesehen. Auch die Affen in Gibraltar kämpfen um ihren Status am Affenfelsen, wer höher oben sein darf. Determinanten dafür sind Beruf, Bildung, Einkommen, auch vermeintlich Kleidung (sündteure Markenartikel, jedoch billig gefertigt in Asien) - Kleider machen Leute!?. Herkunft (adelig, bürgerlich, Ober/Untertschicht - früher einmal König, Klerus, Adel, Feudalherren, Stände, Klassen, Armen - Fronarbeit bis zum 19.Jh) etc…
Statusinkonsistenz=
Liegt dann vor, wenn jemand hohes Einkommen/Vermögen hat, jedoch niedriges Bildungsniveau - ein Erscheinungsbild, dass man bei Neureichen oft beobachten kann aber auch umgekehrt, ein Akademiker ohne Job fährt Taxi. Innerhalb dieser Schichtungen gibt es Rollenerwartungen, dabei können auch Rollenkonflikte entstehen. Benimmregeln und Etikette ermöglichen schon optisch zu erkennen, welcher Schichtung zB. ein am Nebentisch Sitzender angehört. Ich habe als Student als Kellner gejobt beim Hotel Werzer in Pörtschach. Ein Gast ("gstopfter" neureicher Holzhändler von der Klagenfurter Holzmesse) trank eine Flasche Sekt mit seiner Geliebten und schüttete mir den Aschenbecher mit Wasser voll, um sich vor seiner Angetrauten stark zu machen. Den hab ich vor seiner Frau fertig zumindest verbal gemacht. Durch Verhaltensmuster erkennt man sofort die Schichtung.
Tabuisiert wird oft die Tatsache, dass Kinder aus höheren Schichten ungleich höhere Lebenschancen haben betreffend Bildung (Vorbild) auch was die Gesundheit infolg besserer Lebensweise betrifft. Die Transformation von der Industrie-zur Informationsgesellschaft bringt wieder neue hier nicht mehr behandelte Probleme vom “Computer-Nerd” bis zum digitalen Analphabeten und der damit verbundenen Gefahr des “digital gaps” mit sich insb. für ältere Leute.
“Tertiarisierung” (Dienstleistungsgesellschaft):
Zunehmende Verschiebung auch der Arbeitsplätze vom Primärsektor (Landwirtschaft, 2%-4%) und Sekundärsektor, über 30%) zum Tertiärsektor (Dienstleistung/Bank/Tourismus/etc., über 60%).
Wertetransformation Neoliberalismus=
Ökonomisch materiellen Werten wird zu Lasten ethischer, immaterieller Werte (Solidaridät, Gemeinwohl, etc..) immer stärker der Vorzug gegeben, eine Folge des dem Kapitalismus verpflichteten Neoliberalismus im Zuge der Globalisierung.
Freud-Summary in Telegrammstil:
“Before you diagnose yourself with depression or low selfesteem, first make sure you are not in fact just surroundet by ass-holes”. Freud war ein Familientyrann, seine Kinder waren deshalb großteils gestört. Er hatte ein Verhältnis mit seiner Schwägerin und war ein
Egomane. Für ihn stand immer der Erfolg zugunsten der Wissenschaft und nie zugunsten des Mensch im Mittelpunkt - der Mensch war ihm egal.
Trotzdem hat er einen Paradigmenwechsel im 20. Jh. eingeleitet , war von überdurchschnittlicher Intelligenz und ohne ihn gäbe es in meinen Augen die heutige Neuroscience nicht. Er hat schon damals um die Wende des 19./20.Jh. die Biologie des Gehirns grundsätzlich richtig erkannt, obwohl es noch keine Gehirnscanner gab.
o Entdeckung des Unbewussten !!!!(Vorläufer Schopenhauer, Nietzsche, etc..), wonach der Mensch nicht Herr in seinem eigenen Haus ist, sonden ein Knecht seines Unbewussten.
o Redekur (Psychoanalyse) !!!! von Breuer (Lehrer u.Gönner Freuds) gelernt und weiterentwickelt, auch bei Chacote in Paris lernte er (Hysterie/Hypnose). Über die Hypnose fand er erst den Beweis für die Existenz des Unbewussten.
Durch Aufdeckung und Verbalisierung von ins Unbewusste Verdrängtem
kommt es zur Heilung von Neurosen, das ist Sinn der “Redekur”(Pschoanalyse) In meinen Augen sind dabei die Heilungchancen sehr gering, jedenfalls deutlich unter 50%. Die sexuelle Befreiung der Frau hat meiner Meinung dazu geführt, das es de facto heute keine krankhafte Hysterie mehr gibt. Um mich nicht misszuverstehen. Goethe hat gesagt. "wofür man Worte hat, darüber ist man schon hinweg". Über seine Probleme zu Reden ist ganz wichtig, jedoch statt der "Psychonalayse" hat sich heute eher die "kognitive Verhaltenstherapie" - weil effizienter - durchgesetzt.
o Verdrängung von (unangenehmen) Wahrheiten führen zu Neurosen und Vergrängtes kommt bei der Hintertür oft in anderer Gestalt wieder herein.
o Diverses (Ödipuskomplex, Sexualität der Kinder, Narzismus, Traumdeutung - Traum als Königsweg ins Unbewusste. Jedoch von der modernen Hirnforschung widerlegt, wonach Träume nur Abfallprodukte psychischer Verarbeitungen der Tageserlebnisse sind. Trieblehre (Sexual/Aggressions/Todestreib, etc….), Libido, ….
In einem Briefwechsel Einstein/Freud sind beide überzeugt, dass infolge des "Aggressionstriebes" auch künftige Kriege nicht vermeidbar sind!!.
Kastrationskomplex und Penisneid - in meinen Augen Schwachsinn pur - offensichtlich einer Überreaktion Freuds wegen der rigiden Sexualmoral im jüdischen Großbürgertum des Fin-de-siecle, obwohl es bis zu 15.000 Prostituierte oft aus Überlebensnot im Wien der Jahrhundertwende gab.
o Sublimierung - eine Frau verdrängt zB. ihre Sexualität zugunsten künstlerischer Kreativität, etc…..das gibts natürlich.
o Erste Topografie der Psyche (ICH/Vernunft und freier Wille - ES vermittelt zwischen ES und ÜBER-ICH); ES/Triebsteuerung ;
ÜBER-ICH/gesellschaftliche Normenzwang - der zu zurückgewiesenen Triebimpulsen durch das ICH (=Vernunft) führt, um gesellschaftliche Normen nicht zu verletzen; Boden für Neurosen. Noch heute weitgehend auch in der Neuroscience teilweise Geltung hat, so zB.: (Neo)Kortex im Gehirn = Vernunfthirn (ICH). Limbik im Gehirn (Amygdala, etc..) = Emotionen (Triebe und Gefühle des ES).
Zum Thema Persönlichkeitsbeurteilung und Psychologie gäbe es noch viel zu sagen, einiges dazu habe ich aufgeworfen, soll zum Nachdenken anregen und natürlich muss nicht alles richtig sein und kann in der Kürze auch nur angerissen werden.:).