Vor 10 Jahren mit 700 Bloggern begonnen hat sich der Besucherandrang inzwischen auf über 7000 verzehnfacht. Nach Angaben der Veranstalter ist die Republica in Berlin die größte Konferenz der Internetgemeinde in Europa. Bei der Konferenz geht es um die Digitalisierung und die Zukunft des Internets. So viele stages, meetups und lightning talks, dazu die Media Convention. Das Internet ist inzwischen in der Mitte der Gesellschaft angekommen.
Sascha Lobo (diesmal ein schwacher Auftritt,
ein neue Kapitalismusvariante hat er jedoch
geprägt "Plattformkapitalismus" - Plattformen
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die das große Geld einstreifen):
Es geht um die Frage, wie Roboter die Arbeitswelt verändern, die Sozialen Medien werden diskutiert und insb. das „Snapchat", wo Bilder sich wieder auflösen und ich deswegen weniger aufpassen muss ist im Kommen.
Happy snapping:
Snapchat ist ein kostenloser Instant-Messaging-Dienst zur Nutzung auf Smartphones und Tablets. Der Dienst ermöglicht es, Fotos an Freunde zu versenden, die nur eine bestimmte Anzahl von Sekunden sichtbar sind und sich dann selbst „zerstören“. Es ist jedoch mit relativ einfachen Mitteln möglich, versendete Dateien innerhalb der Ordnerstruktur des genutzten Gerätes zu finden und wiederherzustellen. Auch Screenshots sind natürlich möglich, also hunderprozentig sicher ist man daher auch nicht.
Hillary Clinton: "Bei Snappchat muss ich mir keine Sorgen mehr machen wg privater E-Mails" - "You may have seen that I recently launched a Snapchat account," she said. "I love it. I love it.
Die Jugend von heute ist nicht mehr so viel auf Facebook, dafür aber dauernd auf Snapchat. Gerade hatte man das Marketing auf YouTube verstanden, wird bei Snapchat wird alles noch etwas dringlicher, unsicherer, nervöser, weil selbst jene Inhalte, für die sich die Vermarkter interessieren, nach 24 Stunden verschwunden sind - Happy Snapping!. Zum Potenzial von Snapchat für "Influence Marketing", "Mehrwert von Snapchat für Unternehmen" und "Snapchat und Journalismus".
Der Kampf um die "Netzneutralität" (kein Zweiklasseninternet mit langsamer und schneller Spur auf der Datenautobahn) geht auch weiter, nachdem die umstrittene EU-Verordnung für ein offenes Internet gerade wirksam geworden ist. Die europäischen Gremien hätten auf Drängen der Mitgliedsstaaten "so viele Hintertüren" in die eigentlich guten Vorschriften eingebaut.
Es geht auch um "Open Source" und die rechtlichen Einengungen wie Urheberrecht, etc... eine Utopie ist das Netz nicht geworden, sondern ein ziemlich wirklichkeitsgetreues Abbild der Gesellschaft. Und man kann Netz und Leben nicht mehr einzeln denken, sie sind zu eng verflochten. Wenn nun also das Netz an allen Enden mit Gesetzen eingehegt werden soll, sollte man sich bewusst sein, dass es nicht um anonyme Datenautobahnen geht, sondern man regelt eine Gesellschaft.
Es geht auch um das Thema Menschenwürde und Pressefreiheit insb. in Zusammenhang mit Bildern vom Flüchtlingselend. Bilder können aufrütteln und mobilisieren, aber auch verstören und abstumpfen
Derzeit jedenfalls sei der Umgang mit den Daten im Netz lt. Snowden so wenig reguliert, dass es für mächtigere Mitspieler sehr verführerisch ist, damit Schindluder zu treiben. Privatheit sei nicht etwas, bei dem es ums Verstecken und Verbergen gehe, sondern etwas, das unbedingt geschützt werden müsse - ein universelles Grundrecht. Auch EU-Digitalkommissar Günther Oettinger hatte seinen Auftritt, wahnsinnig voll sei die re:publica, der ganze Hof voller Menschengedränge.
"Crowdworking":
Im Internet kann man sich Geld nebenbei verdienen, allerdings sehr wenig. Auf der Internetkonferenz Republica wird "Crowdworking" scharf kritisiert.
"Upwork“ ist ein kleines Unternehmen, das riesig ist. Denn die gerade einmal 250 Angestellten in San Francisco betreuen mehr als zehn Millionen freie Mitarbeiter: Grafiker, Übersetzer, Designer, Anwälte. Die Idee hinter dem Unternehmen: Eine Firma sucht eine Dienstleistung und die Arbeitskräfte unterbieten sich in dem Preis, den sie dafür verlangen würden. So passiert es, dass gut ausgebildete Thailänder oder Vietnamesen den Amerikanern den Auftrag wegschnappen, weil sie viel geringe Stundenlöhne fordern.
Upwork ist eine dieser Firmen der sogenannten "Share-Economy", die wie der Fahrdienstleister „Uber“ oder das Vermietunternehmen „Airbnb“ vor allem darauf setzen, dass sich Kunden und Dienstleister untereinander finden. Fest angestellt ist dabei kaum jemand, gearbeitet wird vor allem in Projekten. Obwohl die Auswirkung dieses sogenannten „Crowdworkings“ bislang kaum erforscht ist, regt sich besonders in Deutschland Widerstand. Auf der Digitalkonferenz Republica hat sich Christiane Benner, Vorstandsmitglied der Gewerkschaft IG Metall, nun dafür ausgesprochen, gute Arbeitsbedingungen für die Crowd-Arbeiter in ein Gesetz zu gießen. Nach dem Willen der Gewerkschaft sollen diese Arbeiter ebenfalls einen Mindestlohn von 8,50 Euro arbeiten.
Resumee:
Alle Veranstaltungen sind dauernd überfüllt, man tauscht sich über digitale Themen aus, jedoch schaut dabei offensichtlich weder viel heraus, noch erreichen sie die höheren politischen Entscheidungsebenen. Trotzdem geht es um Zukunftsthemen, denen wir uns nicht verschließen dürfen und man kann die nächsten Konferenztage auf YouTube oder im Livestream unter Spiegel-online mitverfolgen!
http://www.spiegel.de/netzwelt/netzpolitik/re-publica-2016-livestream-a-1090438.html