Ruinöse Handelsschifffart - 80 Containerschiffe ungelöscht in Häfen

Auch die Handelsschifffahrt geriet mit der Finanzwelt seit 2008 immer mehr in die Krise. Reedereien und Werten werden insolvent,

80 Schiffe einer koreanischen Reederei dümpeln ungelöscht und ratlos vor Hafeneinfahrten. Ein dänischer Großreeder (Maersk) baut 4000 der 23.000 Mitarbeiter ab.

Als Ausweg werden Kooperationen eingegangen, Maersk mit der schweizer MSC zur Allianz M2, auch Hapag LLOYD, etc. um halbleere Frachten über die Ozeane zu verhindern. Die Charterraten lagen 2008 noch zwischen USD 30.000 und 40.000 pro Tag, so sind sie 2016 schon auf bis zu USD 9.000.- gefallen (Clarksons Research).

Das reicht lt. Verband Deutscher Reeder nicht einmal mehr, um die Betriebskosten und den Kapitaldienst für Kredite zu decken und immer mehr Schiffe werden stillgelegt. Dies Schiffe nennt man dann "Auflieger" und machen schon über 5% der weltweiten Container-Schiffahrtsflotte aus.

URSACHEN:

Der Blutkreislauf des Welthandels. 90% des internationalen Warenverkehrs werden lt. IMO auf dem Seeweg abgewickelt.

Als CHINA 2001 der WTO beitrat, beglückte es die ganze Welt mit seinen Billigexporten und importierte im Gegenzug Unmengen von Rohstoffen (Öl, Flüssiggas, Erze). Der Seeweg zwischen Asien und Europa wurde eine Rennstrecke und die Charterraten kletterten auf ungeahnte Höhen. China wurde zur Schiffsbaunation NR.1 und machten Korea den Rang streitig. Werften schossen wie Pilze aus dem Boden und Reeder bestellten Schiffe wie verrückt. 2006 standen 5.000 Schiffe mit 264 Mrd. USD Frachtvolumen in den Büchern der Werften. Von deutschen Reedern kamen die meisten Schiffsbestellungen.

Plötzlich brachen die globalen Auftragseingänge ein, jedoch die Reeder reaglierte viel zu langsam, insofern auch hausgemachte Probleme. Sie standen noch immer in einem Kaufrausch. Anleger steckten ihr Geld in aufgelegte Schiffsfonds, weil sie 10% Renditen versprachen. Die Anleger sind Anteilseigner und somit Träger des vollen Risikos.

Seit Beginn der Krise 2008 haben 550 Fondsschiffe Insolvenz angemeldet. Notverkäufe und riesen Verluste. Deutsche Banken waren die größten Gläubiger und haben sich die Finger verbrannt. Sie waren mit 100 Mrd. € involviert. Die Baudocks in China und Japan und Korea sind leer und eine ganze Industrie kollabiert in unvorstellbarem Ausmaß.

Die koreanischen Großwerften DAEWOO, HYUNDAI und SAMSUNG akquirierten nur 10% ihrer Auftragsziele. Koreanische Werften sind ausnahmslox hoch verschuldet, Regierungen müssen einspringen. Über ein Drittel verliert seinen Arbeitsplatz, bis zu 20.000 Menschen.

Aus China liegen keine Zahlen vor, dort schaut es nicht besser aus. Die 900 Werften schafften nur 25% ihrer Auftragsziele und werden vom Staat gestützt. 140 Werften habe lt. J.P.Morgan in China seit 2010 Konkurs gemacht.

1975 gab es noch 120.000 Werftarbeiter in Deutschland, heute sind nur mehr 16.000 übrig geblieben.

Als Ausweg rüstet man auf Kreuzfahrtschiffe und Luxusyachten um.

Die Nachfrage in diesem Segment soll wiederum boomen.

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