„Saudi Arabien“ richtet Literaten (Fayadh) und mehr Menschen als der IS hin. Literaturfestival Berlin 2016 ruft zum int. Protest auf!

Das Int. Literaturfestival Berlin 2016 rief soeben zu weltweiten Lesungen von Gedichten und Texten in Schulen und Medien für den vor der Hinrichtung stehenden Dichter Fayadh auf.

„Saudi Arabien“ richtet mehr hin, als der IS, obwohl (lt. Bandion Ortner) ohnedies nicht jeden Freitag geköpft wird.Die Weltgemeinschaft sollte Saudi Arabien wegen seiner andauernden schweren Menschenrechtsverletzung ächten.

Ashraf Fayadh, als palästinensischer Flüchtling geborener Dichter , ist von einem saudischen Gericht für die “Straftat” des Abfalls vom Glauben zum Tode verurteilt worden. Während der Haft und der Gerichtsverhandlung wurde ihm nicht erlaubt, sich einen Anwalt zu nehmen. Er steht symbolisch für viele, denen es ähnlich ergeht. Zusätzlich zur Verleugnung des Islams wird Fayadh auch der Blasphemie und der Förderung des Atheismus in seiner 2008 veröffentlichten Gedichtsammlung "Anweisungen von Innen" angeklagt. Fayadh hat dagegen versichert, dass die Gedichte „allein von mir als Flüchtling aus Palästina handeln" über kulturelle und philosophische Probleme. Aber religiöse Extremisten haben sie als zerstörerische Ideen gegen Gott gewertet.”

Die Gedichte wurden ins Englische übertragen, jedoch nicht ins Deutsch übersetzt:

..."my grandfather stands naked everyday,

without banishment, without divine creation.

I have already been resuscitated without

a godly blow in my image.

I am the experience of hell on earth..

earth is the hell prepared for refugees".

Ich kann diese englische Übersetzung nicht eindeutig ins Deutsche übersetzen, vielleicht fällt jemandem eine bessere dazu ein:

"Mein Großvater steht jeden Tag nackt, ohne Verbannung, ohne göttliche Schöpfung. Ich bin wiederbelebt worden ohne einen göttlichen Schlag in mein Bildnis. Ich bin die Erfahrung der Hölle auf Erden...die Erde ist die Hölle für Flüchtlinge."

Der STANDARD (18.10.2014): Die Generalsekretärin des saudi-arabischen "König-Abdullah-Dialog-Zentrums" in Wien zog Zwischenbilanz. http://derstandard.at/2000007004349/Bandion-Ortner-ueber-Saudi-Arabien-Nicht-jeden-Freitag-wird-gekoepft

Saudi-Arabien macht sich erneut schuldig, Menschenrechte und Rechtsgrundsätze zu missachten. In den Ranglisten landet das Königreich ständig auf einem der letzten Plätze, wenn es um Freiheit und Demokratie geht. Gemäß Human Rights Watch kriminalisieren Saudi-Arabiens durch immer repressivere Gesetze die freie Meinungsäußerung, es besteht eine übermäßige Polizeimacht ohne richterlicher Kontrolle.

Westliche Regierungen (GB, USA, etc..), die eigentlich ständig die Werte der Freiheit und Demokratie auf ihren Fahnen tragen, machen die besten Waffengeschäfte mit diesem Land. Im Moment ist Saudi-Arabien sogar Mitglied im UN-Menschenrechtsrat. Saudi-Arabien sitzt in diesem Gremium seit 2013 mit Hilfe eines heimlichen Stimm-Deals mit Großbritannien, wie Wikileaks enthüllt hat (siehe auch dazupassendes Bild).

Westliche Staaten verkaufen an Riad für viel Geld Waffen und applaudieren bei allen möglichen Gelegenheiten den Saudis öffentlich, damit bloß weiterhin das Öl fließt.

Auspeitschungen und Hinrichtungen sind an der Tagesordnung für all jene , die nicht hundertprozent meinungskonform mit der Regierung sind. Das Königtum Saudi-Arabien soll im letzten Jahr sogar mehr Menschen hingerichtet hat als der IS.

Das Int. Berliner Literaturfestival appelliert an alle westlichen Regierungen, besonders die britische und amerikanische, keine freundschaftlichen, unkritischen Beziehungen zu einem Land zu unterhalten, dass systematisch Menschenrechtsverletzungen begeht.

Danke für den Link von Spinnchen, ich füge ihn hier geöffnet ein:

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Spinnchen

Spinnchen bewertete diesen Eintrag 14.01.2016 12:59:41

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