Der Intendant der Deutschen Welle sprach von einem „neuen eklatanten Verstoß gegen die Pressefreiheit in der Türkei“. Die türkische Führung erfülle „den Tatbestand der Nötigung, das habe mit Rechtsstaatlichkeit und Demokratie nichts mehr zu tun“.

Ein türkischer Minister ließ ein Interview beschlagnahmen, der Kameramann musste den Chip herausgeben, weil ihm die Fragen des DW-Journalisten der "DW-conflict-zone" Serie nicht gepasst haben.

Interviewthemen waren das Kurdenproblem, die willkürliche Verhaftung von Lehrern und Richtern, die Verfolgung von Journalisten, der Zustand der Gefängnisse, etc...

Das Interview kulminierte am Thema "Rechte der Frauen", weil Erdogan Frauen nicht mag, die keine Kinder bekommen können er und lehnt auch die Verhütung ab. Ob Erdogan gleichzeitig Präsident und Iman ist, diese Frage wurde dem Minister zuviel.

Der Vorsitzende des Deutschen Journalisten-Verbands hatte das deutsche Auswärtige Amt aufgefordert, sich einzuschalten. Hier handele es sich um einen „Angriff auf die Pressefreiheit, wie wir ihn nur aus Diktaturen kennen. Die Attacken gegen die Pressefreiheit werden immer dreister. Dass jetzt auch ungeniert das Material von einem deutschen Sender einkassiert wird, ist ein noch nicht dagewesener Vorfall. Die Situation in der Türkei für einheimische und ausländische Journalisten verschlechtert sich mit jedem Tag. Merkel schweigt, obwol klare Worte der Bundeskanzlerin überfällig wären, insbesondere weil es um den Verfall der Demokratien unserer Nachbarstaaten geht.