Verletzung der Würde des Menschen - A.Wolf/ZIB2 führte Lugner (83 J.) vor.

Die „Würde des Menschen“ – ein vielschichtiger Begriff - ist ein unveräußerliches Recht jedes Menschen auf Achtung (auch Wertschätzung und Respekt) und ist in der Verfassung verankert.

Unter Würde verstehe ich eine bestimmte Art, einem anderen und auch sich selbst zu begegnen und auch seine Intimität zu respektieren. Weder einen anderen Menschen, noch sich selbst durch Worte abzuwerten.

Ich persönlich interpretiere Würde auch dahingehend, die Unvollkommenheit des anderen und die eigene als menschlich anzuerkennen und die Fehler eines anderen nicht im ZIB2 (am 29.3.16) – wie Wolf es mit Lugner tat – vorzuführen. Man spricht auch von Fremd- oder Selbstachtung und es geht dabei um ein ethisches Verhalten. Diese moralische Kategorie scheint A.Wolf jedoch fremd zu sein.

Wolf wollte – wie von Lugner selbst bemerkt - ihn am Nasenring vorführen und stellte sich dabei selbst das allerschlechteste Zeugnis aus und Wolf hackt noch nach mit: "ich sehe bei ihnen aber gar keinen Nasenring". Die Menschenwürde verletzend, menschenverachtend und untergriffig hat sich Wolf hier aufgeführt mit seinem noch dazu sarkastischen Grinser. Mit einem 83 jährigen Menschen geht man nicht so um, das ist unterste Klasse.

http://tvthek.orf.at/program/ZIB-2/1211/ZIB-2/12321066/Interview-mit-Richard-Lugner/12321104

Sachlich hatte Wolf in einem Streitpunkt zwar Recht, wonach zwar der BP nach Art.29 BVG den Nationalrat auflösen darf, jedoch mit der im Art.67 BVG ergänzenden Einschränkung nur auf Vorschlag der Bundesregierung, was Lugner bestritt. Nur Lugner ist kein Verfassungsexperte.

Die "WÜRDE" ist das Heiligtum einer säkularen Gesellschaft, dazu brauche ich auch keinen Gottesglauben. Im deutschen Grundgesetz ist der Schutz der Menschenwürde ein sog. „Ewigkeitsparagraf“ und kann auch durch qualifiziertem Mehrheitsbeschluss nicht abgeschafft werden.

Auch "wer die Geschichten des Bettes verrät, ist der Liebe nicht wert" (Ingeborg Bachmann) und verletzt zumindest die Würde der Intimität eines Liebespaares.

Ich muss nicht immer sagen, was ich weiß aber als Lügner missachte ich ebenso den anderen und verletzte damit seine Würde. Die Würde lässt sich objektiv schwer fassen, ist eine bestimmte Lebenshaltung und unterscheidet drei Dimensionen menschlichen Handelns:

1) Wie behandeln mich andere Personen?

2) Wie behandle ich andere Personen?

3) Wie behandle ich mich selbst?

Würde als Achtung vor dem Subjekt-Sein als solchem, Anerkennung seiner Selbstzweckhaftigkeit à la Kant, der Respekt vor dem Anspruch auf Selbstbestimmung, auf Selbständigkeit im Denken, Wollen, Entscheiden - die allerdings nicht absolut zu setzen ist, z. B. sind Kleinkinder auf wohlwollende “Bevormundung“ angewiesen. Ein psychisch Kranker kann sich im eigenen Interesse seine Schwäche und Hilflosigkeit eingestehen und therapeutisch „fremdbestimmen“ lassen.

Für mich persönlich hört sich das Menschsein auch dort auf, wo zwei Menschen, Ehepaare, etc..nicht mehr miteinander kommunizieren, Worte verweigern. Würde hat auch mit Versöhnung zu tun.

Würdevolles Verhalten kann auch bedeuten, sich selbst vor dem „Wahn des ewigen Rechthabens“ zu befreien. Ein verbissenes, rechthaberisches Tauziehen von zwei Unversöhnlichen, die in Hass und Vorwürfen erstart sind ohne innere Distanz. Es wird aufgerechtet und abgerechnet, es herrschen Selbstgerechtigkeit und Kleinlichkeit. Die Würdelosigkeit einer Krämerseele.

"Menschenwürde" im österr.Recht?

https://www.fischundfleisch.com/ebgraz/hatte-die-oesterreichische-verfassung-ein-problem-mit-der-menschenwuerde-16888

In Deutschland ist im Art.1 des Grundgesetzes die „Menschenwürde“ als unantastbar und für jeden Menschen gleich verankert.

Nicht so die Österr. Verfassung, wo die Menschenwürde zunächst keine ausdrückliche Erwähnung fand. Die im Verfassungsrang stehende EMRK nimmt sonderbarerweise auch nicht Bezug auf die Menschenwürde. Möglicherweise ist „Menschenwürde“ ein zu unbestimmter Gesetzesbegriff und der Judikatur könnte damit zuviel Macht eingeräumt werden, indem zB. die Abtreibung eine Verletzung der Würde des ungeborenen Kindes sein könnte.

Erst mit der "Europäischen Grundrechtscharta" (2009) hat erstmals auch die „Menschenwürde“ sehr spät und völlig unauffällig, aber immerhin! in die Österr. Verfassung indirekt Eingang gefunden, dort heißt es:

Kapitel I "Würde des Menschen", der Artikel 1 lautet:

"Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie ist zu achten und zu schützen." !!!!!

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Nachtrag:

Weiterer Versuch einer "Würde"-Begriffserklärung:

Mir ging es darum, den Begriff "Würde" an Hand dieses ZIB-Interviews zu erklären und nicht eine gegenseitige Aufrechung, wie oft Lugner und wie oft Wolf in seinem Leben die "Würde" schon verletzt hat. Beide sind mir reichlich unsympathisch und trotzdem war es ein lehrreiches Interview zum Thema "Würde".........Würde ist nichts Abstraktes, sondern eine konkrete Lebensform, zu der ich mich entscheide, die Bestandteil meiner Persönlichkeit und Individualität werden soll. Moralisches Tun kann dazu führen, das angenehme Gefühl für die eigene Würde zu steigern?...............

Dadurch dass ich andere in ihren Bedürfnissen achte und mein Tun danach ausrichte, erwerbe ich eine Form der Würde, die man "moralische Würde" nennen könnte. Ein Mensch, der ständig mit Lebensslügen lebt, hat damit seine Würde wegen mangelnder Reflexionsfähigkeit verspielt ...................... Würde, Selbstachtung, moralische Integrität, Wahrhaftigkeit, Achtung vor Intimität , etc…...........Es geht darum, dass wir wacher werden gegenüber der Menschenwürde. Würde kann man leicht durch Missachtung der anderen Person zerstören.............. Es geht auch um Verlieren und Wiedergewinnen der Würde. Grenzen ziehen, rote Linie ziehen für sich selbst, wenn es um die Verletzung der Würde geht!! Opportunisten, Arsch-Kriecher (Ausdruck von Unfähigkeit), Schmeichler korrupte Menschen, etc.. lassen Menschenwürde gröblich vermissen............. Private Dinge in der Öffentlichkeit ausplaudern, ein Verstoß gegen die Würde. Würde ist ferner auch Achtung vor Intimität. Wir brauchen einen Raum in dem wir mit uns allein sind . Ein Schutz in der inneren Zitadelle. Das Gegenteil bewirkt ein sich verlieren, ein sich fremd werden.............. Wahrhaftigkeit ist ein wichtiger Faktor. Distanz zu sich selbst ist notwendig, um Würde zu erkennen. "Bitten" zerstört nicht die Würde, anders ist es beim "Betteln"...Demütigung führt zu Verlust der Würde...............Auch Verlust von Selbstdisziplin kann mit Würdeverlust einhergehen. Faule Kompromisse können zum Würdeverlust führen, wo ich irgendwann mal sage, die Grenze ist erreicht.................Wann wird Fürsorge zur entwürdigenden Bevormundung? ("helocopter parents" bei Kindern)..........Wie kommt es zum Verlust der Würde durch Hörigkeit? (Prostituiertenmilieu)........Was tragen Arbeit und Anerkennung zur Würde bei?.............Warum kann eine verweigerte Begründung entwürdigen (zB. bei Jobbewerbung nicht genommen werden)?............Inwieweit ist Mitleid eine Geste der Demütigung? (wenn Mitleid die andere Person klein macht)

Welche Zusammenhänge gibt es zwischen Würde und Intimität bzw. Scham? ................Was sind würdelose Offenbarungen? (Wer Geschichten aus dem Intimleben erzählt, ist der Liebe nicht wert)

Gibt es einen objektiven Maßstab für Würde und Selbstachtung? (nein, jeder muss seine Grenzziehungen, seine rote Linie selbst definieren)

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dohle

dohle bewertete diesen Eintrag 30.03.2016 20:47:32

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