Im Westen wurde das religiöse Erbe im Kern jüdisch-christlich deklariert. Berechtigte Skepsis herrscht darüber, ob die monotheistischen Religionen die Menschheit auf ein höheres Niveau gebracht hätten, ob sie die archaischen Religionen bekämpften und hinter sich ließen.
In Ägypten gab es schon Vorformen des Monotheismus:
Der agyptische Pharao Echnaton, der weltberühmte ›erste Monotheist‹ mit seinem Gott ATON lebte übrigens 350 Jahre vor Zarathustras ›Neuschöpfung‹ (14.Jh.v.Chr.). Auch Echnaton war ein ›Problemkind‹, ein narzisstischer Machtmensch, ein hartherziger inzestiöser Vater.
Schenk uns bitte ein Like auf Facebook! #meinungsfreiheit #pressefreiheit
Danke!
Aus dem Zarthustrismus übernahm das Christentum das biblische “Aug um Aug, Zahn um Zahn” Prinzip, das “Dualismusprinzip” vom “sterblichen Körper und der unsterblichen Seele”, den Monotheismus mit Gott MAZDA und das Gut/Böse-Prinzip, wo das Gute (Mazda) gegen das Böse(Geist Mainyu) kämpft.
Die “jungfräuliche Geburt"
war wiederum ein Versatzstück aus der ägyptischen Religion.
Sodann war nach Zarathustra das Judentum die größte, monotheistische Religion (Altes Testament, Moses), danach kam Jesus (Neues Testament) - die Bibel besteht bekanntlich aus AT und NT - und im 6.Jh. n. Chr. betrat Alah und der Islam mit dem Propheten Mohammed die Weltbühne.
Mehr Aufschluss bringt das Buch von Harald Strohm:
«Die Geburt des Monotheismus im alten Iran».
o Zuerst die heitere Welt des “rigvedischen” Mythos in der frühvedischen Zeit.
Die RIGVEDA ist eine Sammlung von über tausend Hymnen, deren Ursprung in das zweite vorchristliche Jahrtausend und noch ältere Zeiten zurückreicht . Sie zählt zu den bedeutendsten Schriften des Hinduismus .Die Mythen des Rigveda berichten von der Zeit, in der die grossen Götter – Indra, Agni, Soma, Mitra und Varuna – noch Kleinkinder waren, gestillt von der Göttermutter Aditi und geherzt von Usas. Aditi ist die Göttin der bergenden Nacht, Usas die mit allen Vorzügen junger Weiblichkeit ausgestattete Göttin Morgenröte. Unter der Obhut dieser Göttinnen erleben die Kleinen die Episoden der Welteroberung, Öffnen der Augen, Herumkrabbeln, erste Schritte, erste gestammelte Worte. Bei allen Götterkindern nimmt die Entwicklung einen gesunden Lauf, so dass sich die Mütter über ein «gelungenes Jahr» freuen.
VARUNA bleibt jedoch ein Problemkind, die Entwicklung misslingt, Unberechenbarkeit, Jähzorn und Tyrannei zeigten sich. Lebenslang bleibt Varuna eine problematische Gestalt. Der Mythos schreibt ihm Kleinwüchsigkeit, hässliches Äusseres und fehlenden Sinn für Liebe und Frauen zu. Mit grossem Aufwand an Aufmerksamkeit und Zuwendung muss Varuna beruhigt und beschwichtigt werden.
Die Welt der Götter ist kein in sich geschlossener Kosmos, was die Götter erleben, spiegelt sich in vielfältiger Weise in der menschlichen Gesellschaft. Der stets mürrische Varuna übt schädlichen Einfluss auf die Menschen aus. Varunas unheilvoller Bann muss begrenzt, ja ausgeschaltet werden.Diesem Ziel dienen viele der vedischen Riten, auf deren therapeutische Wirkung man vertraut. Eine Revolution und ihre Folgen.
In den rigvedischen Mythen sah man in Varuna die rätselhafteste Gestalt unter den Göttern, ihren eigentlichen Herrn. Unter Priestern, die sich Varuna verwandt fühlten und womöglich denselben Schaden eines «verdorbenen Jahres» in der frühen Kindheit in sich trugen, konnte Varuna seine tyrannischen Ansprüche durchsetzen.
Varuna gilt als furchteinflößender, strenger, ernsthafter, schädigender und strafender Gott, der auch zornig werden kann. In den an ihn gerichteten Hymnen der Rigveda wird er oft um Gnade und Nachsehen angebetet und um Verzeihung für begangene Sünden gebeten. Man versucht ihn zu beschwichtigen. Er soll von seinem Zorn und einer Strafe absehen und von Sünden befreien. Allein ihn zu verehren, macht gerecht und frei von Sünden. Der Gott ist zwar streng, aber stets gerecht, er verzeiht Sünden schnell und lässt sich leicht besänftigen.
Um das Jahr 1000 v. Chr. :
geschah im Kreis um den iranischen Propheten Zarathustra die Mutation Varunas zu Ahura Mazda, dem «Herrn Weisheit», dem monotheistischen Gott einer neuen Religion.
Alle problematischen Eigenschaften, die Ahura Mazda aus seiner varunischen Vergangenheit mitbrachte, blieben an ihm haften, um nun eine religionsgeschichtliche Wirkung von weltgeschichtlichem Ausmass zu entfalten.
Deshalb hatte auch der jüdische, christliche und islamische Gott, Anteil an Varunas Charakter. Das zeigt sich in der Neigung dieser Religionen, gegen Eros und weibliche Schönheit, Lebensfreude, Tiere, Rausch und die Welt der Bilder Krieg zu führen.
Die neuen Varunas – Mazda, Jahwe, Allah – hatten keine Gefährten und auch keine Partnerin mehr und keinen Sinn für einen küssenden Rosenmund.
Nur gelegentlich wird der schroffe Charakter des Gottes durch die Wiederkehr einer verdrängten weiblichen Gestalt gemildert: durch Anahita in der zoroastrischen Religion und durch Maria im Christentum. Buchauthorr Harald Strohm trägt eine neue, einnehmende Interpretation des rigvedischen Mythos vor und ermisst den Preis, den sein Verlust mit sich brachte.
Seit Mircea Eliade hat niemand die archaische Religion mit solcher Präzision und Verve dargestellt, interpretiert und zu bedenken gegeben. Harald Strohms fulminantes Buch wird die Geister scheiden. (Harald Strohm: Die Geburt des Monotheismus im alten Iran. Ahura Mazda und sein Prophet Zarathustra. Wilhelm-Fink-Verlag, München 2014. 400 S.).