Der Mainstreamjournalismus hat Karl Marx aus seinen Medien mit wenigen Ausnahmen (zB. Misik) verbannt. Man wagt nicht einmal mehr darüber zu reflektieren. In Zeiten des jobvernichtenden Onlinejournalismus lebe es sich vermeintlich sicherer innerhalb der Scheuklappen des Mainstreams. Genau das ist der Grund, warum einen bei den selbsternannten Qualitätsmedien die Fadesse anschleicht.
Mehr Mut,wir haben keine Zensur mehr und derArt.10 EMRK garantiert uns die Meinungs-und Informationsfreiheit!
Wer war Karl Marx?
Doktorat, Chefredakteur der Rheinischen Post, Vielleser , intellektuell und gebildet hat er sich mit der preußischen Zensur angelegt und musste nach Paris und dann endgültig nach London emigrieren. In Soho (Dean Street) lebte er unter größter Armut und verfasste sein Opus Magnum „Kapital I, II (III nur mehr in Fragmenten) im szt. Kuppel-Lesesaal des British Museum.
Karl Marx soll ein warmherziger, gastfreundlicher Mensch gewesen sein und verlor mit 9 Jahren schwergetroffen seinen schwer erkrankten Sohn.
Popper lobte Marx wegen seines moralischen Radikalismus. Es sei unsere Aufgabe, Karl Marx lebendig zu halten.
o Josef Schumpeter = Marx hatte nicht nur Originalität, sondern auch höchstes wissenschaftliches Talent! o Gert Bacher /ORF= Marx war scharfsinnig in der Analyse, zog jedoch falsche Schlussfolgerung mit der klassenlosen Gesellschaft.
Marx war ein scharfer hoch begabter Analytiker, jedoch nicht alle Schlussfolgerungen waren richtig. Hegel und Marx und später die“Frankfurter Schule” irrten insofern, als sie in ihrer “Dialektik” gesetzmäßige Abläufe vermuteten (ein dogmatisch metaphysisches Element).
Für einen Intellektuellen ist “dialektisches Denken” zwar ein vernünftiges Denkprinzip, auch Kreisky war ein Dialektiker. Dabei geht es darum, im Dreiklang von“These/Antithese/Synthese” aus den Inhalten von Meinung und Gegenmeinung als Synthese jeweils versuchen das Richtigere, qualitativ Höherwertigere herauszuholen, um so der Wahrheit eine Spur näher zu kommen.
Die Dialektik ist jedoch weder ein immaterielles (Weltgeist Hegel) noch materielles(Produktionsverhältnisse Marx) Entwicklungsgesetz. Nach Hegels Dialektik würde sich der“Weltgeist” undfür Marxdas“reale materielle Sein”, also die gesellschaftliche Realität und die Produktionsverhältnisse(= “historischer Materialismus”) nach dialektischer Gesetzmäßigkeit!!! entwickeln mit dem zwingenden Endziel einer“klassenlosen Gesellschaft”.
Für die radikaleren Linkshegelianer unterliege sogar die gesamte Natur dieser gesetzmäßigen Weiterentwicklung (“dialektischer Materialismus”) abweichend von Darwin, der kein eschatologisches Endziel kennt in seiner “Evolutionstheorie” (”Survival of the fittest” und “Zufall” spielen eine große Rolle).
Es gibt “keine Gesetzmäßigkeiten” in der Geschichten, wodurch sie voraussagbar wäre, alles Nonsens sagt Karl Popper, der Platon, Hegel , Marx und auch die linke “Frankfurter Schule” der 68er-Generation (Adorno, Horkheimer, Marcuse, Fromm, Habermas, etc..) in diesem Zusammenhangablehnte (= sog.“Positivismusstreit”Popper/Frankfurter Schule).
Popper lobte jedoch den moralischen Radikalismus bei Marx, sein Gefühl für soziale Verantwortung und seine Liebe für die Freiheit jedes Menschen, weshalb es unsere Aufgabe sei,ihn lebendig zu halten.
Der Realkommunismus spätest unterStalin (auch Mao) - die großen Mörder der Geschichte neben Hitler - hatte mit Marx nichts mehr zu tun.
Da es diese Gesetzmäßigkeiten im realen Sein nicht geben kann, ist auch bis heute die“klassenlose Gesellschaft” als Marx'sches Endziel nie Wirklichkeit geworden (Beispiel Berliner Mauerfall 1989 und Zusammenbruch des Sowjetkommunismus).
Marx glaubte, das Entwicklungs-Gesetz der Geschichte schreite von der Primitivgesellschaft , Sklavengesellschaft des Menschen über den Kapitalismus zum Kommunismus fort und würde in der “klassenlosen Gesellschaft” enden. Stimmt eben nicht!.
Gehen wir zum Heute, wir schreiben 2015. Benötigen wir eine moralische Erneurung????Ich würde meinen es wäre höchst an der Zeit. Nur wie soll die Gesellschaft der Zukunft aussehen?
Auch Sozialismus als demokratische Spielvariante des Marxismus sei heute nicht mehr anschlussfähig, da er ein historisches Produkt der frühen Industrialisierung des 19. Jahrhunderts war.
Kann es eine gemeimsame Idee von Sozialismus und Liberalismus geben, eine Art „Sozialliberalismus“?
Wir sollten über neue gesellschaftliche Experimente nachdenken, den der Neoliberalismus steht vor dem moralischen Ende.
Sozialismus und auch die moralisch abgewirtschaftete Sozialdemokratie müssen aus dem im frühen Industrialismus wurzelnden Denkgehäuse herausgeschält und in einen neuen, zukunftsfähigen gesellschaftstheoretischen Rahmen hineinversetzt werden. Wir sollten wieder beginnen, darüber nachzudenken.
Dabei muss es uns gelingen, individuelle Freiheit und Solidaridät wieder zu versöhnen. John MaynardKeynes und Joseph Schumpeter vertraten in derersten Hälfte des 20. Jahrhunderts die These, der Kapitalismus mutiere aus sich selbst heraus in eine Art Sozialismus, wie er sich in Zügen zB. im skandinavischen Wohlfahrtstaat zeigte.
Einflüsse eines Sozialliberalismus zeigten sichauch bei Franklin D. Roosevelt und dem europäischen Sozialstaat (Erhard).
Will man über das Theme"Sozialliberalismus" diskutieren, entstehen sofort die Fronten um den Konflikt vonindividueller Freiheit versussozialer Freiheit, Markt, Gemeinwohl, Unabhängigkeit ,Regulierung bis zum schlichten Egoismus.
Was wollen wir erneuern?
Das abstoßende Wertesystem des Casinokapitalismus, neoliberaler Finanzkapitalismus, “too big to fail” und “too big to jail”Prinzip. Seit 2009 wurden die amerikanischen und europäischen Banken zu 149 Milliarden USD Strafzahlungen nach einer BcG-Studie (siehe Handelsblatt) wegen Zins-und Kursmanipulation verdonnert, jedoch nur in den seltensten Fällen wird ein Banker wegen Untreue inhaftiert. DieDeutsche Bank hat soeben 1,2 Mrd. für Geldwäschevorwürfe in Russland in der Bilanz rückgestellt ( Bloomberg).
Verluste werden am Rücken des Steuerzahlers sozialisiert (Hypodesaster, etc..) und Gewinne natürlich privatisiert. Die Politik muss über das neoliberale Finanz-und Wirtschaftsystem ihre Macht zurückgewinnen.
Den nächsten Anschlag auf das Transparenz- und Rechtsstaatlichkeitsprinzip der Demokratie bilden die geplanten privaten geheimen Schiedsgerichte(ISDS) mit dem Recht, Staaten auf Schadenersatz zu klagen, wenn er restriktive gesetze gegen Umwelt oder Raucher erlässt (Beispiel Phillip Morris klagte deswegenEcuador)
o Faire Löhne (Mehrwerttheorie Karl Marx): Der Gebrauchtwert (= Verkauserlös einer Ware) abzüglich der “Ware Arbeit” (= Tauschwert bei Marx) ergibt den (ausbeuterischen) Mehrwert für den Unternehmer (Profit), was zu einer “Akkumulation” seines Kapitals ( Vermögens) führe, währendLöhne gerade nur auf Reproduktionsniveau für Nachkommen (proliis= Proletarier) gehalten werden.
Heute Personallleasing, Prekariate, unfreiwillige Teilzeitbeschäftigungen, arbeitslose Akademiker, Scheinselbständigkeit, Ich-AG’s, Kreativbranche, etc…kratzen am Prinzip fairer Löhne, jedoch die“Verelendungstheorie”, wonach Arbeiter immer ärmer werden, istnicht eingetreten.
Auch der“Kapitalismus” ist nicht eingebrochen.
o Die “Konzentrationstheorie” bleibt in Anbetracht von Google, Facebook, Apple, Amazon,etc…. ein aktuelles Thema.
o Der Kapitalismus zeigte sich bisher sehr beständig und reformfreudig, auch dieSozialdemokratie hat sichlängst vom Credo der klassenlosen Gesellschaft undZusammenbruch des Kapitalismus abgewendet. Jedoch das ihm zugrunde liegende “Wirtschafts-Wachstumsprinzip” und“Wettbewerbsprinzip” anstatt “ Shared Economy”und “Zurückschrauben der Globalisierung und des blinden materiellen Konsumismus”, damit auch unsere Enkelkinder eine Zukunft und noch lebenswerte Umwelt haben, da Fehlen mir bisher Antworten und Anstrengungen.
o Die digitale Revolution wird wegen des geringen Internet-Beschäftigungseffektes in den beidennächsten Dekaden wesentlich mehr Arbeitplätze vernichten, als schaffen. Wie wir mit diesem Problem umgehen, auch da fehlen mir Antworten.
Wird dafür die wertvernichtende Bürokratie des Staates weiter ausgebaut, um die Leute zu beschäftigen. Wir das Unwesen der Cunsultingbranche noch mehr aufgebläht
o Wir erleben wieder in ein Schumpeter-Zeitalter der digitalen Revolution mit Attributen, wie “creative destruction” und “disruption”, wo sich auch all die Missstände, die Marx schon aufzeigte, zu wiederholen scheinen.
o “Entfremdung” als Mensch durch die Art der Arbeit - das sich immer schneller drehende, krankmachende Hamsterrad des Neoliberalismus. Fließband- und andere Arbeitsarten haben wenig mit der Tradition eines Humanismus und Idealismus eines Goethe oder auch Hegels zu tun, wonach der Mensch das sei, was er aus sich mache und der Mensch in der Arbeit seine Verwirklichung findet. Das sehen viele unter den heutigen Arbeitsbedingungen des Neoliberalismus anders und eshängt auch sehr davon ab, in welche Familie (Unterschicht, Oberschicht, bildungsaffin oder nicht, etc..) man hineingeboren wird. Ein Fließbandarbeiter oder Zwiebelschneider vergegenständlicht wohl kaum sein eigenes Wesen in der Arbeit.(=“Entfremdung” vom eigenen Wesen Mensch durch die Art der Arbeit!)
o “Nutzwert minus Tauschwert = Mehrwert”/ Kostenfaktor Mensch, Unwort Humankapital, Mc. Kinsey Formel minus 10% p.a. - wenn die Consulter kommen, durch grenzenlose Produktivitätssteigerung steigt der Mehrwert, den der Arbeitnehmer schafft.
o “Akkumulationstheorie”/ Folge ist die Ungleichheit einer 10%-igen Oberschicht mit bis zu 70% des Volksvermögens und verbleibende, 90% Unterschicht teilen sich die verbleibenden 30% des Vermögens und der Tatsache nach Piketty, dass die Vermögensrendite ungleich höher als die Rendite des Leistungseinkommens ist….beweist, das an derAkkumulationstheorie etwas dran ist
o “Strukturelle Ungleichheit” verursacht durch das dzt. Erbrecht und damit Ungleichheit in der Vermögensverteilung und noch dazu Steuerfreiheit von Erbschaft und Schenkung
o “Menschliches Leid” wird den Menschen von Religionen als Eintrittspreis ins jenseitige göttliche Paradies verkauft, daher sind Religionen nach Marx “Opium für das Volk” . Sie haben Jahrhundert ein ungerechtes Gesellschaftssystem ( Adel, Klerus, Feudalherren) als “ gottgewollt” legitimiert.
Bei Marx war das der“ Überbau”. Herrschende Klassen formen jene Ideologien, die ihre Macht stützen.
o “ Fetisch Waren und Geld”/ Konsumismus, Shoppingsociety,…Verdummungscharakter des grenzenlosen Materialismus ( Beispiel chinesische Jugendliche aber auch bei uns)
o Marx hat als Chefredakteur der Kölner “Rheinischen Zeitung” zum Thema“Holzdiebstahl” nicht die Diebe, weil sie zu wenig Geld zum Heizen hatten, gegeißelt sondern prangerte als Ursache die gesellschaftliche Situation dafür an, die aus Armen Verbrecher machten”.
Wenn daher Finanzminister Schelling die 827 € Mindestsicherung weiter herabsetzen will,macht er aus den Betroffenen auch wieder “Holz-Diebe”, anstatt sich lieber über dieSteuerfreiheit von Schenkungen und Erbschaften Gedanken zu machen.