"Ich habe mir das Paradies immer nur als eine Art Bibliothek vorstellen können", schreibt der argentinische Schriftsteller Jorge Luis Borges.
Eine Bibliothek galt schon im Altertum als heilsamer Orte, sog. „Psyches latreion“ (= Heilstätten der Seele). Dieses Wort ließen die Pharaonen als Überschrift über ihren Bibliotheken anbringen.
Wenn es nach Cicero geht, ist:
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"Eine Wohnung ohne Bücher wie ein Mensch ohne Seele"
Library des Trinity-College in Dublin (sehenswert):
Eh. Bibliothek des "British Museum", worin Karl Marx, der viele Jahre in London/Soho in ärmsten Verhältnissen wohnte, sein "KAPIAL" schrieb.
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Lesen kann die Selbstheilungskräfte der Menschen fördern und steckengebliebene Reifeprozesse wieder in Gang setzen.
"Das einzige, was durch Lesen gefährdet wird, ist die menschliche Dummheit".
Die größte durch einen Brand verwüstete Bibliothek der Welt gab es einstens in Alexandria. In ihr war das ganze Wissen der Welt des Orient und Okzident auf Schriftrollen gespeichert und ist damit verlorengegangen. Heute steht dort eine modern neu errichtete Bibliothek.
Zu einer der schönsten und größten Klosterbibliotheken Europas zählt das Stift Admont in der Obersteiermark. Das Stift wurde auch durch einen Brand verwüstet und wiedererrichtet, jedoch glücklicherweise drehte der Wind ab und so wurde die alte Bibliothek nicht zerstört:
Eigenfoto
Auch das Franziskanerkloster in Graz hat mit seiner Bibliothek ein Juwel mit "Inkunabeln" anzubieten. Als Inkunabeln bezeichnet werden Bücher, die in das 15.Jh. und früher zurückreichen:
Klosterbibliothek in Prag:
Warum Lesen (10 Gründe)?:
1. Bücher halten das Gehirn jung und leistungsfähig, sagt auch die Neurowissenschaft. "Use it or lose it" gilt auch für das Gehirn.
2. Lesen entspannt und reduziert Stress. Ein Roman kann dich in eine andere Welt versetzen, die Dinge des Alltags etwas vergessen lassen und so für tiefe emotionale Entspannung sorgen.
3. Bücher erweitern die Allgemeinbildung. Wir lernen über den Tellerrand schauen, beengende ICH-Grenzen überwinden.
4. Beim Lesen wächst unser Wortschatz
5. Lesen führt zu besserem Schreiben
6. Lesen verbessert das Gedächtnis
7. Lesen entwickelt analytische Fähigkeiten
8. Lesen stärkt die Aufmerksamkeit und Konzentration, verändert aber auch das Zeitgefühl.
9. Bücher fördern die Kreativität und Persönlichkeitsbildung.
10. Endlose weitgehend kostenlose Unterhaltung
Ein ehrgeiziges Ziel wäre, jede Woche ein Buch zu lesen. Wer viel im Internet surft, sollte trotzdem jedes Monat wenihsten ein Buch lesen. Lesebereitschaft und Lesefreude müssen lebenslang gegen Störungen von außen immer wieder verteidigt werden. Die Ablenkungen durch den Informations-Overflow im Internet, die Inanspruchnahme durch den Beruf, die häusliche Überforderung (Kinder, Haushalt, etc..), ein übertriebenes außerhäusliches Freizeitverhalten und überhaupt die allgemeine Unruhe, die sich über die elektronischen Medien mitteilt. Der einsame Leser ist ein schönes Ideal, das jedoch mit der Realität des modernen Lebens immer weniger zu tun hat. Man muss sich Schutzräume suchen.
"Welchen Leser ich wünsche?", notiert Goethe in den Xenien. "Den Unbefangenen, der mich, sich und die Welt vergisst und in dem Buche nur lebt."
Mit dem Lesen verändert sich auch das Zeitgefühl und bringt Abstand zum sonstigen Alltag. Umgeschaltet wird auf die innere Zeit, die ihren Takt vom gelesenen und erlebten Text empfängt. Dieses Umschalten von einer Zeitdimension in eine andere ist geradezu ein Indiz für das Auftreten von Leseglück, Leseflow. Der Übertritt dabei in eine andere Welt und Zeitdimension und das sich Einlassen darauf. Psychologen sprechen davon, dass der hingebungsvolle Leser eine zweite Familie erwirbt, mit der er in Dialog treten kann. Seneca gestand: "Mit meinen Büchern führte ich die meisten Gespräche."
Der bekannte Wiener Logotherapeut Victor E. Frankl spricht vom Buch als Therapeutikum und belegt das aus langer ärztlicher Erfahrung. Von dieser Heilkraft des Lesens weiss die moderne Medizin leider herzlich wenig.
Bibliothek der "Alten Universität"-Graz, heute als Aula genutzt:
Das oft unvermeidbare Dilemma des Literaturunterrichts. Er soll zur Schönheit einer Dichtung hinführen, sobald dabei Lesen zum Muss und Zwang wird, der Text im Unterricht "behandelt" wird, entsteht jener Lesefrust, der manchem Schüler den Umgang mit Literatur über Jahre hinweg verleidet. Das erfüllende Lesen passt nicht in das Netz der Nützlichkeit und Zwang.
"Es ist ein großer Unterschied, ob ich lese zu Genuß und Belebung oder zu Erkenntnis und Belehrung. Welchen Leser ich wünsche? Den unbefangensten, der mich, sich und die Welt vergißt, und in dem Buche nur lebt".
Johann Wolfgang von Goethe
"Lesen war immer ein Abenteuer für mich. In meiner Kindheit sogar ein doppeltes. Mit der Taschenlampe heimlich unter der Bettdecke und mit der Angst erwischt zu werden durchs wilde Kurdistan".
Hans-Joachim Kulenkampff
Leseglück gehört in die Reihe elementarer Lebenserfahrungen wie Zwiesprache mit der Natur, Nähe eines Freundes, Geniessen von Brot und Wein, etc.
„Lesen, bis die Wimpern vor Müdigkeit leise klingen.“ Elias Canetti
Die Bibliothek der Karl-Franzens-Uni (KFU) Graz, wegen Umbau bis 2019 gesperrt:
„In Büchern liegt die Seele aller gewesenen Zeit.“ Thomas Carlyle
Durch das Lesen kommen wir mit unserer eigenen Seele in Berührung. Meine Privatbibliothek zu Hause dürfte an die 3000 Bücher umfassen, wobei ich viele davon nicht gelesen oder nur angelesen habe:
„Dort wo man Bücher verbrennt, verbrennt man am Ende auch Menschen.“ Heinrich Heine (zur Bücherverbrennung der Nazis am Bebelplatz in Berlin und anderswo)
„Ein Buch muss die Axt sein für das gefrorene Meer in uns.“ Franz Kafka
Von der zwischenzeitig verstorbenen Sarah Hadid gibts die Bibliothek der neuen WU-Wien zu bewundern. Ihre Formensprache war fließend und geschwungen, eine Metapher für das fließende sich dauernd verändernde Leben des Werden und Vergehens, weg von der statischen hin zur dynamischen Architektur.
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"Bücher lesen heißt wandern gehen in ferne Welten, aus den Stuben, über die Sterne".
Jean Paul
In RIO habe ich eine der schönsten Bibliotheken im Franziskaner-Kloster gesehehen:
"Hast du drei Tage kein Buch gelesen, werden deine Worte seicht".
Lesekompetenz in Österreich unter OECD-Durchschnitt:
970.000 Menschen in Österreich verfügen nur über niedrige oder keine Lesekompetenz. Das besagt die PIAAC-Studie, deren Ergebnisse 2013 veröffentlicht wurden. PIAAC (Programme for the International Assessment of Adult Competencies) untersuchte die für Alltag und Beruf relevanten Schlüsselkompetenzen Lesen, Alltagsmathematik und Problemlösen im Kontext neuer Technologien.
Hauptursache für Defizite sind negative Bildungshintergründe im Elternhaus. Dabei gibt es umfangreiche Unterstützungsangebote: In Österreich stehen in allen Bundesländern Alphabetisierungs- und Basisbildungskurse für Menschen nach Beendigung ihres schulischen Ausbildungswegs zur Verfügung. Bildung ist eine "Holschuld" und keine zugebrachte "Bringschuld".
Bildung ist ein zunehmend zentraler Erfolgs-Faktor für ein chancenreiches Leben in unserer Gesellschaft. Lernen setzt Grundkompetenzen wie Lesen und Schreiben und das Umgehen können mit einem Computer voraus. Bildung und Lesen ist auch ein vornehmlicher Begleiter in das hohe Alter.
Als einzige österr. Landeshauptstadt besitzt Klagenfurt keine öffentliche Biliothek (höchstens einen kleinen Ersatz in der Arbeiterkammer). Offensichtlich gibt es in der Bildung ein N/S-Gefälle in Österreich.
Was sollte ich gelesen haben? Dazu gibt es in Feuilletons genug Tipps und Leseempfehlungen bzw. Bestsellerlisten. Empfehlenswert ist das Aufsuchen einer Buchhandlung mit großer Auswahl, wo man Bücher haptisch in die Hand nehmen und hineinlesen kann.