Wieder Fusionsgespräche der Frankfurter und Londoner Börse - ein globale Powerbörse könnte entstehen.

Wenn das gelingt, könnten beide Gewinner sein und ein BREXIT könnte dadurch auch leichter verdaut werden. Der Wertpapiermarkt ist ein reiner IT-Markt geworden und der der reine Aktienhandel hat nur mehr eine geringere Bedeutung. Sein Umsatzanteil ist bei der Deutschen Börse nur 8% und der LSE (London Stock Exchange) nur mehr 23%.

Das Hauptgeschäft liegt im Derivatebereich, der Handel mit Optionen und Futures (=Termingeschäfte). Das Clearing all dieser Geschäfte (Settlement) ist sehr komplex (= Abwicklung und Abrechnung). Marktdaten müssen produziert werden, Indizes und entsprechened Handelssysteme müssen gemanagt werden.

Stärken Börse Frankfurt:

o Terminhandel (EUREX = größte Terminbörse der Welt)

o Clearing (Transaktionsabwicklungen)

o Marktdatenerstellungen

o Indizes (Stoxx, etc..)

Stärken der Londoner Börse:

o Aktienhandel

o Börseneinführungen

o Clearing (Clearnet)

o Indizes-Produktion (FTSE, etc..)

Trotz Überschneidungen passen die Geschäftsfelder gut zusammen.

Mit einer hohen Fixkostendegression von 300 bis über 400 Mio.€ pro Jahr wären denkbar durch eine einheitliche Plattform. In der Ökonomie spricht man dabei von "Skalenerträgen".

Da London neben der Wallstreet das wichtigste Finanzzentrum der Welt ist, würde auch die Deutsche Börse massiv von einem gemeinsamen Liquiditätspool profitieren.

Kulturelle Problem und wer das Sagen hat, könnten auftreten. Immerhin wäre die Deutsche Börse der Übernehmer der Londoner Stock Exchange und stellt den Chef des neuen Unternehmens. Da jedoch der Hauptsitz nicht Frankfurt, sondern London sein wird, wäre zumindest kulturell eine Verbritisierung denkbar.Ein Sog zum Holdingsitz könnte Frankfurt auch wieder schaden.

Auch die Wettbewerbsbehörden haben noch einiges mitzureden, entsteht doch ein wettbewerbsverzerrende Clearing-Gigant.

Ein globaler Champion würde durch eine Fusion mit vielen globalen Vorteilen entstehen. Dzt. kooperieren die Börsen Österreich, Irland, Tschechien, Ungarn, Slowenien u. Bulgarien

mit der Deutschen Börse über das XETRA-System. Italien wiederum mit dem LSE-System.

Europäische Konkurrenz wäre die EURONEXT, woran Paris, Amsterdam, Brüssel und Lissabon hängen.

Die Schweizer Börse (SIX = Swiss Exchange) könnte erheblich unter Druck kommen, ist sie doch dzt. noch Marketmaker für die schweizer Blue Chips, wie Nestle, Novartis, Roche, UBS, ABB, etc...(=Abwanderungsgefahr). Quelle NZZ.

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fischundfleisch

fischundfleisch bewertete diesen Eintrag 05.04.2016 23:07:08

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