Nach 70 Jahren Frieden und dem damit verbundenen wirtschaftlichen Aufstieg (mehr, mehr, mehr!) macht sich nunmehr Politik und Gesellschaft eine gewisse Orientierungslosigkeit bemerkbar.
Die "Altparteien" ((C) J. Haider) wissen nicht mehr, wofür sie sich und ihre Anhänger/innen begeistern sollten. Wofür "kämpfen"? Sie sind dennoch erstaunt, warum ihre Anhängerschaft zerbröselt - ihre Bonzen reihenweise den "Lobbyisten" anheim fallen...
Es scheint, die "repräsentative Demokratie", wie wir sie bisher gewohnt waren, ist an ihrem Ende angekommen, sie braucht dringend ein "Upgrade", eine Weiterentwicklung!
Die Dringlichkeit wird brisant, weil allenthalben als "Ablöse" der Demokratie die simplifizierenden, rückwärtsgewandten Hetzer nach uralter "Manier" in unzufriedenen Schichten erfolgreich nach Fans fischen!
Ich vermute, dass nicht das sachlich ja widersinnige Bedürfnis nach "einem Führer" die Triebkraft dieser Menschen ist - vielmehr ein Wunsch nach Gemeinsamkeit, nach Begeisterung und nach einem erstrebenswerten Ziel! Das macht für mich diese seltsame Hinwendung zum "starken Mann" nachvollziehbar...
Auf der Suche nach einem lohnenden Ziel, das in einer übersatten Zeit noch mit Engagement und Phantasie zu verfolgen ist, hat mir Reinhard Haller mit seinem jüngsten Werk "Die Macht der Kränkung" den Hinweis geliefert:
In einer Zeit, wo "jeder Depp" mit geringem Aufwand beträchtliche Teile der Menschheit vernichten/beschädigen/in Schrecken versetzen kann, scheint mir das Gebot der Stunde zu sein, unsere Kräfte weg vom seinerzeit berechtigten Trachten nach "Sicherheit durch Reichtumsanhäufung" hin zu
"Sicherheit durch Gerechtigkeit + Kümmern um Randständige"
zu lenken.
Ich halte diese Umorientierung - nach 70 Jahren "Aufbau" mit vorwiegendem Blick aufs Materielle - für zeitgemäß, menschenwürdig und wert jeder Begeisterung!
Welche Partei, welche Mitmenschen werden sich wohl anschließen...
Sachliche Kritik willkommen!