„Ich verstehe es nicht“, sagt die 23-jährige Margarethe unter Tränen, die zusammen mit ihrer Freundin zum Kaufhaus gekommen ist. „Aber wir werden uns von Feiglingen nicht unterkriegen lassen“, sagt sie mit fester Stimme, trotzig.
Liebe Margarethe und andere Nichtverstehende
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Ich verstehe es nicht, dass Ihr nicht versteht, dass man den Nahen Osten mit all seinen (Gewalt-)Aspekten erhält, wenn man den Nahen Osten importiert.
Ich sehe keine Feiglinge. Ich sehe militärisch unterlegene Gegner, die den Krieg auf die Art und Weise führen, die sie in dieser militärischen Lage noch können, sogenannt asymmetrisch. Psychologisch, zermürbend, langfristig, auf Chaos, Angst und Selbstaufgabe/Einknicken zielend.
Ich sehe Feiglinge. Feiglinge, die nicht hinschauen wollen. Feiglinge, die den Gegner nicht benennen wollen. Feiglinge, die sich nicht eingestehen wollen, dass ihnen der Krieg erklärt wurde, denn das macht die schöne Konsumwelt kaputt. Feiglinge, die ihre Frauen und ihre Freiheiten opfern. Und ihre Kinder und Kindeskinder, die dereinst nicht mehr die Wahl haben werden, ob sie zu den Waffen greifen wollen oder nicht, weil es die nicht wirkliche Wahl zwischen Überleben und Nichtüberleben sein wird.
So wie in Israel heute. So wie Israels Kinder kämpfen müssen, ob sie wollen oder nicht. Um zu überleben. Wo weitgehender Konsens herrscht, dass man sich im Krieg befindet und die Debatte darüber läuft, wie man den Krieg führt. Wo infantiler Trotz nicht weiterhilft, denn Krieg zwingt zum Erwachsen werden. Noch haben wir Wohlstand, noch haben wir Ordnung und einigermassen Sicherheit. Darum wird getrotzt und nicht gekämpft, denn die Welt darf nicht sein, wie sie nicht sein kann.
Doch der Verfall scheint immer rascher zu laufen. Anschläge werden zur Routine, zur Gewohnheit, zur Normalität. Eine Gesellschaft, die sowas hinnimmt ohne für Sicherheit und Frieden zu kämpfen, verroht. Der Staat, entstanden als Sicherheitsgarant im Gegenzug gegen die Gewaltabgabe nur an ihn (Gewaltmonopol), erbringt nicht mehr seinen Vertragsteil und verliert seine Legitimität. Wenn Frauen, Homosexuelle, Juden und Grenzen nicht mehr geschützt werden, während weiterhin fleissig Knöllchen verteilt werden, wird das Recht zum Hohn.
Ich verstehe es nicht, warum sich soviele Menschen das mit all seinen noch kommenden Folgen wünschen oder es zumindest hinnehmen. Wie werden sie reagieren, wenn der Trotz nicht mehr funktioniert? Oder ziehen sie ihn bis zum bitteren Ende durch?