Der sächsische AfD-Landtagsabgeordnete Jörg Dornau steht im Zentrum schwerer Vorwürfe bezüglich seiner Zwiebelfarm "Zybulka-Bel" in Belarus. Laut Berichten sollen dort politische Gefangene zur Arbeit eingesetzt worden sein. Ein ehemaliger Häftling namens Andrej Sharenda berichtet von seinen Erfahrungen auf der Farm. Auch der Musiker Sergej Tschaniak wurde wegen regierungskritischer Likes inhaftiert und musste auf der Zwiebelfarm arbeiten.
Während seiner Haftzeit arbeiteten sie auf Dornaus Feldern unter harten Bedingungen. Die Gefangenen mussten bis zu 12 Stunden täglich bei extremer Hitze arbeiten, ohne ausreichend Wasser oder Sonnenschutz. Sharenda beschreibt Erschöpfung, Sonnenbrand und sogar Ohnmachtsanfälle unter den Arbeitern. Nahrung und ausreichend warme Kleidung gab es erst wieder Abends in der Haftanstalt.
Sharenda identifizierte Dornau als "einen großen Mann mit Glatze, der in einem Auto mit deutschem Kennzeichen vorfuhr" und die Arbeit der Häftlinge persönlich überprüfte. Für den Einsatz der Gefangenen soll Dornau dem Gefängnis in Lida umgerechnet fünf Euro pro Tag gezahlt haben. Dieses Geld floss jedoch nicht an die Häftlinge, sondern wurde für die Instandhaltung der Haftanstalt verwendet.
Die Vorwürfe haben rechtliche Konsequenzen nach sich gezogen. Die Leipziger Staatsanwaltschaft hat Vorermittlungen aufgenommen, nachdem mehrere Strafanzeigen eingegangen sind. Es wird geprüft, ob es sich um einen Fall der Ausbeutung von Menschen in einer Zwangslage handelt.
Dornau selbst schweigt bisher zu den Anschuldigungen und hat auch Anfragen seiner eigenen Partei nicht beantwortet.
Bereits zuvor war Dornau in die Kritik geraten, weil er seine Beteiligung an der belarussischen Firma nicht offiziell beim sächsischen Landtag gemeldet hatte. Dafür wurde ihm ein Ordnungsgeld von fast 21.000 Euro auferlegt.
Die Situation wirft ein Schlaglicht auf die problematische Menschenrechtslage in Belarus unter dem Regime von Alexander Lukaschenko und stellt die ethischen Standards eines deutschen Politikers in Frage, der möglicherweise von der Ausbeutung politischer Gefangener profitiert hat.
Der Bericht offenbart erschreckende Parallelen zwischen der Zwangsarbeit politischer Gefangener in Belarus und den dunkelsten Kapiteln deutscher Geschichte. In beiden Fällen wurden Menschen aufgrund ihrer politischen Überzeugungen inhaftiert und zur Arbeit unter menschenunwürdigen Bedingungen gezwungen.
Besonders alarmierend ist die mutmaßliche Beteiligung des AfD-Politikers Jörg Dornau, der als landwirtschaftspolitischer Sprecher seiner Partei in Sachsen fungiert. Laut Zeugenaussagen sollen weitere politische Gefangene auf seinen Zwiebelfeldern in Belarus gearbeitet haben.
Dies wirft schwerwiegende ethische Fragen auf. Die Vorwürfe gegen Dornau wiegen schwer. Als deutscher Politiker und Unternehmer trägt er eine besondere Verantwortung, sich nicht an Menschenrechtsverletzungen zu beteiligen oder davon zu profitieren. Die Zusammenarbeit mit einem Regime wie dem von Lukaschenko, das für Repressionen und Unterdrückung bekannt ist, ist moralisch höchst verwerflich.
Die Berichte über die Arbeitsbedingungen auf den Feldern erinnern an die Ausbeutung von Zwangsarbeitern während der NS-Zeit. Damals wie heute wurden Menschen aufgrund politischer Gründe ihrer Freiheit beraubt und zu harter körperlicher Arbeit gezwungen, oft ohne angemessene Versorgung oder Entlohnung.
Es ist besonders beunruhigend, dass solche Praktiken auch heute noch existieren und möglicherweise von einem deutschen Politiker unterstützt werden. Dies steht in krassem Widerspruch zu den Werten einer demokratischen Gesellschaft und den Lehren aus der deutschen Geschichte.
Die Vorwürfe müssen gründlich untersucht werden. Sollten sie sich bewahrheiten, wäre dies nicht nur ein schwerer Verstoß gegen ethische Grundsätze, sondern möglicherweise auch gegen geltendes Recht. Ein Politiker, der sich der Ausbeutung von politischen Gefangenen schuldig macht, ist für ein öffentliches Amt untragbar. Eine Partei die dieses Verhalten duldet allemal.
Dieser Fall unterstreicht die Notwendigkeit, wachsam gegenüber Menschenrechtsverletzungen zu bleiben und entschieden dagegen vorzugehen – unabhängig davon, wer daran beteiligt ist. Er mahnt uns auch, die Lehren aus der Vergangenheit ernst zu nehmen und jegliche Form von Zwangsarbeit und politischer Unterdrückung entschieden abzulehnen.