2025 feiert das Bauhaus in Dessau sein 100-jähriges Bestehen – und pünktlich startet die AfD-Fraktion einen Angriff auf das Bauhaus-Erbe, das weltweit als Ikone der modernen Architektur bewundert wird. Die pauschale Reduktion auf das Funktionale könne „als Entfremdung des Menschen von seiner Umwelt gewertet werden“.
Die AfD hat mit ihrer Kritik am Bauhaus für Aufsehen gesorgt und dabei Parallelen zu dunkleren Kapiteln der deutschen Geschichte gezogen. In einem Antrag im Thüringer Landtag bezeichnete die Partei das Bauhaus als "modernen Irrweg" und forderte eine Abkehr von dessen Prinzipien in der Architektur.
Historische Parallelen
Diese Rhetorik erinnert stark an die Propaganda des NS-Regimes gegen die sogenannte "entartete Kunst". Damals wurden moderne Kunstformen als "undeutsch" diffamiert und systematisch aus dem öffentlichen Raum verbannt. Die AfD scheint sich mit ihrer Kritik am Bauhaus bewusst oder unbewusst in diese ideologische Tradition zu stellen.
Bauhaus als Feindbild
Das Bauhaus steht für Internationalität, Modernität und progressive Ideen - Konzepte, die dem nationalistischen Weltbild der AfD zuwiderlaufen. Durch den Angriff auf diese renommierte Institution versucht die Partei möglicherweise, ihre Anhängerschaft zu mobilisieren und sich als Alternative zum "Establishment" zu präsentieren.
Gefahr für die Demokratie
Die Parallelen zur NS-Ideologie sind besorgniserregend. Die Diffamierung bestimmter Kunstformen als "Irrweg" erinnert an totalitäre Praktiken und stellt einen Angriff auf die künstlerische Freiheit dar. Es zeigt sich hier eine bedenkliche Tendenz, kulturelle Vielfalt einzuschränken und eine einheitliche, rückwärtsgewandte Ästhetik zu propagieren.
Befürchtungen bewahrheiten sich
Die Befürchtungen der Kulturschaffenden in Thüringen haben sich mit dem starken Abschneiden der AfD bei der Landtagswahl leider bewahrheitet. Die Reaktionen aus dem Kulturbereich zeigen eine tiefe Besorgnis über die politische Entwicklung und deren mögliche Auswirkungen auf das kulturelle Leben im Bundesland.
Es ist wichtig, dass Gesellschaft und Politik solchen Bestrebungen entschieden entgegentreten. Das Bauhaus als Symbol für Innovation, Kreativität und internationalen Austausch muss verteidigt werden. Die Debatte um Architektur und Stadtplanung sollte sachlich und ohne ideologische Scheuklappen geführt werden.
Die AfD-Kampagne gegen das Bauhaus offenbart einmal mehr die problematische Ausrichtung der Partei. Sie zeigt, wie kulturpolitische Themen instrumentalisiert werden, um nationalistische und antidemokratische Positionen zu verbreiten.