Russlands „Friedensangebot“: Die Dreistigkeit kennt keine Grenzen

Manchmal könnte man meinen, die Dreistigkeit der russischen Diplomatie hätte ihren Höhepunkt erreicht – doch dann kommt wieder ein „Friedensangebot“ wie das jüngste von Sergej Lawrow und beweist das Gegenteil. Was uns hier als „diplomatische Lösung“ verkauft wird, ist nichts anderes als eine offene Kapitulationsforderung an die Ukraine, getarnt als Frieden. Die Welt sollte sich jedoch nicht täuschen lassen: Russland fordert, dass die Ukraine einfach all ihre Errungenschaften, ihren Widerstand und ihre Freiheit kampflos aufgibt – für den Preis eines „Friedens“, der nur auf den Trümmern des ukrainischen Staates gebaut werden kann.

Eine Farce in fünf Akten

Schauen wir uns dieses „Angebot“ doch einmal genauer an: Russland fordert den vollständigen Rückzug der ukrainischen Armee aus den sogenannten „Volksrepubliken“ Donezk und Lugansk sowie aus den Regionen Saporoschje und Cherson. Hier wird die absurde Behauptung aufgestellt, diese Regionen seien bereits fester Bestandteil Russlands – eine „Realität“, die man gefälligst anerkennen solle.

Aber der Gipfel der Dreistigkeit? Russland fordert diese Gebiete in ihren administrativen Grenzen – wohlgemerkt, die Gebiete, die Russland nicht einmal vollständig erobern konnte! Während in Donezk noch erbittert gekämpft wird und ukrainische Truppen große Teile der Region kontrollieren, verlangt Moskau, dass Kiew diese Gebiete auf dem Silbertablett serviert. Lawrow hat offenbar vergessen, dass Russland auf dem Schlachtfeld nicht in der Lage war, diese „Verfassungsrealitäten“ durchzusetzen. Jetzt soll die Ukraine also freiwillig abgeben, was Russland nicht erobern konnte. Ein klassischer Fall von „Was wir nicht bekommen, nehmen wir uns durch Propaganda“.

Kapitulation im Namen des „Friedens“

Russland verlangt weiterhin die „Entnazifizierung“ und „Entmilitarisierung“ der Ukraine. Übersetzt bedeutet das: Die Ukraine soll sich vollständig entwaffnen und jegliche Verteidigungsfähigkeit aufgeben, sodass sie im Falle eines erneuten russischen Angriffs wehrlos wäre. Es ist so, als würde man einem Einbrecher, der einem schon einmal die Wohnung ausgeräumt hat, nicht nur den Schlüssel übergeben, sondern auch noch die Tür aushängen, damit er es beim nächsten Mal leichter hat.

Und was steckt hinter der angeblichen „Entnazifizierung“? Ein längst entlarvtes Propagandanarrativ, das den Kern des russischen Angriffs kaschieren soll: Die Unterwerfung der Ukraine und die Auslöschung ihrer nationalen Identität. Wer sich als Ukrainer identifiziert, wird in Putins Propagandamaschine automatisch zum „Nazi“ erklärt. Mit anderen Worten: Russland fordert die Ukraine auf, sich selbst zu verleugnen und ihre Identität auf dem Altar des russischen Imperialismus zu opfern.

Das Märchen vom Schutz der russischsprachigen Bevölkerung

Natürlich darf der altbekannte Vorwand des „Schutzes der russischsprachigen Bevölkerung“ nicht fehlen. Lawrow behauptet weiterhin, Russland müsse seine Staatsbürger vor einer angeblichen Bedrohung schützen, die nur in den Köpfen russischer Propagandisten existiert. In Wahrheit dient dieses Argument nur dazu, die illegitime Annexion weiter zu rechtfertigen. Dass diese Bevölkerung durch russische Bomben und Raketen am meisten leidet, wird dabei natürlich verschwiegen.

Ukraine soll aufgeben, was Russland nicht erobern konnte

Es ist erstaunlich, wie unverfroren Moskau seine Forderungen stellt. Dass Russland die besetzten Gebiete nicht einmal vollständig unter Kontrolle hat, spielt keine Rolle – es wird schlichtweg erwartet, dass die Ukraine freiwillig kapituliert und Russland das gibt, was es selbst nicht erreichen konnte.

Man stelle sich vor: Ein Dieb stiehlt die Hälfte deines Hauses, scheitert dabei aber kläglich, die ganze Beute mitzunehmen. Dann klopft er freundlich an die Tür und fordert den Rest als „Friedensangebot“. Genauso durchsichtig und lächerlich ist dieses sogenannte Angebot.

Ein „Friedensangebot“ ohne jede Substanz

Russland will keinen Frieden, sondern die bedingungslose Unterwerfung der Ukraine. Dass dieses „Angebot“ in der internationalen Gemeinschaft überhaupt diskutiert wird, zeigt, wie sehr Moskau darauf setzt, dass die Weltgemeinschaft seine Eroberungen einfach hinnimmt. Doch die Wahrheit ist klar:

Russland fordert von der Ukraine nicht nur die Aufgabe ihrer Souveränität, sondern erwartet auch, dass sie sich kampflos einem Aggressor ergibt, der es selbst auf dem Schlachtfeld nicht geschafft hat, seine Ziele durchzusetzen.

Diese Dreistigkeit spottet jeder Beschreibung. Doch je mehr Russland mit solchen absurden Forderungen konfrontiert wird, desto deutlicher wird auch, wie wichtig es ist, dass die Ukraine weiterhin unterstützt wird – denn ein „Frieden“ unter russischen Bedingungen wäre nichts weiter als die langsame, aber sichere Zerstörung der Ukraine.

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