Die FPÖ rotiert noch immer wegen der Wahl zum Bundespräsidenten. So knapp war es. Das kann doch unmöglich mit rechten Dingen zugegangen sein! Das kann Sprungbrett für einen blauen Masterplan sein.
HC Strache hetzt seit Tagen. Gerade frisch zum Beispiel gestern:
HC Strache oder welche grammatikalisch herausgeforderten Sockenpuppen auch immer auf seiner Facebook-Seite posten wissen natürlich, dass gar nichts verkehrt gelaufen ist. Dass bei Millionen Wahlberechtigten Unregelmäßigkeiten im Sub-Promillebereich auftauchen müssen, wissen sie auch. Menschen machen Fehler.
Fakt ist: Es gibt weltweit nur wenige Länder, in denen Wahlen regelmäßiger ablaufen als in Österreich. Man könnte jetzt glauben, Strache schlägt um sich, weil das Volk die blauen Segnungen doch nicht mit überwältigender Mehrheit gewählt hat. Tut er aber nicht.
Ein Masterplan?
Also was wollen Strache und Kickl wirklich?
Natürlich habe ich keinen Zugang zu inneren blauen Zirkeln. Es handelt sich hierbei also nur um Vermutungen, aber die Indizien sprechen dafür.
Ich glaube, die Wahl zum Bundespräsidenten ist beiden vollkommen egal. Wäre schön gewesen, ist nix geworden. Sie nutzen sie nur, um die nächste Stufe des Plans zur Machtergreifung zu zünden.
Bisher hat sich die Hetze in relativ überschaubarem Rahmen gehalten. Ausländer. Medien, die nicht willfährig über das eine blaue Kernthema berichten. Vielleicht hier und da mal ein kritischer Künstler. Die ganze rechte Palette. Kennt man ja.
Mit der Hetze in Sachen "Wahlbetrug" ist eine neue Dimension erreicht. Jetzt greift die FPÖ das Grundvertrauen in den Staat Österreich an. Es scheint sich hier um eine Art Plan B zu handeln, für den Fall, dass Hofer nicht BP wird und umgehend einen blauen Kanzler installert. Geworden ist er es nicht. Daher wird jetzt an den Grundfesten der Republik gerüttelt. Umso weniger Vertrauen die Menschen in selbige haben, desto eher wenden sie sich dem starken Mann zu. Puppenspieler Kickl dürfte ziemlich egal sein, ob der Strache, Hofer oder Gudenus heißt, solange er die Fäden zieht.
Warum nicht vor Gericht ziehen?
Die FPÖ hat zwei Möglichkeiten:
1. Sie kann das Wahlergebnis beim Verfassungsgerichtshof anfechten. Das ist der rechtsstaatliche Weg.
2. Sie kann auf allen Kanälen weiterhetzen, jedoch juristisch nicht aktiv werden. Das ist der destruktive Weg.
Ein Gerichtsverfahren interessiert niemanden, keiner versteht es, es ist langweilig und man kann (und würde) verlieren. Das ist unsicher. Es taugt allerhöchstens für eine weitere Dolchstoßlegende, er ist für euch weil sie gegen ihn und so. Das ist sehr unsicher.
Unwidersprochene Aggressionen und Verschwörungstheorien, die via Facebook pro Posting rund eine Million Menschen und per Medien noch viel mehr erreichen, sind sicher.
Selbst wenn nicht alle alles glauben - ein bisschen was bleibt immer "picken". Und sei es nur eine Grundunruhe, eine kleine Nervosität, ein Hintergedanke, dass die Demokratie nicht funktioniert und nur der starke Mann uns alle retten kann. Dazu noch die Heilsversprechen von der direkten Demokratie - man kann auch sagen, die geplante Absegnung der blauen Menschenverachtung durch das Volk unter tatkräftiger Mithilfe von Bildungsmisere und Kronen Zeitung - und fertig ist die ganz neue Giftsuppe.
Mit dieser neuen Eskalationsstufe greift die FPÖ den Staat Österreich als Ganzes an. Beschützt wird sie dabei von jenen Institutionen, die sie seit Jahren unterwandert und mit Burschenschaftlern vollgestopft hat.
Sollte man vielleicht bedenken. Vor dem nächten Like auf Facebook. Und ganz sicher vor dem nächten Like am Wahlzettel.