Ich sitze hier, höre meinem Kater beim Sterben zu und weiß nicht, was ich machen soll, außer darüber zu schreiben.
Vor 2 Monaten ist einer meiner beiden Kater gestorben. Viel zu jung, mit nur 7 Jahren. Überzüchtung, Herzfehler, nichts zu machen. Zumindest ist er friedlich zuhause eingeschlafen, und sein Bruder, der andere Teil des unzertrennlichen Teams, war dabei. Dem ging es übrigens gut.
Bis vor 3 Tagen. Derselbe genetische Mist. Es ging schnell, heute ist Montag, am Freitag war er noch topfit, am Samstag der Hitzetag, come on, da sind auch wir Menschen lethargisch. Am Sonntag nach der Abkühlung setzte keine Besserung ein. Am Montag sind wir zum Tierarzt. Und dann zu noch einem, am anderen Ende der Stadt. Der stressigste Tag seines Lebens.
me me
Aber er war tapfer. Das Autofahren hasst er, aber das haben wir geschafft. Zurück und er war ein bisschen lebendiger, trank, ging aufs Kisterl, entwässerte, was gut ist.
Und jetzt liegt er hinter mir. Eingelullt von Pheromonen und meinem Geruch, was ihn beruhigen sollte. Er ist auch ruhig. Aber er will nicht gehen. Kann ich ihm helfen? Nein. Kann er es bis zum Morgen schaffen? Vielleicht, aber qualvoll, denn die Lunge ist voller Wasser. Soll ich ihn am Morgen gleich um die Ecke zur Tierärztin bringen, die ihn sanft entschlafen lässt? Für ihn, ja. Für mich... ich zähle nicht. Für ein paar Tage werde ich sein Leiden nicht verlängern. Auch wenn ich es möchte.
Ich werde heute auf dem Boden schlafen, an der kühlsten Stelle der Wohnung. Bei ihm sein. Morgen aufwachen. Und hoffen, dass er es nicht tut.
me me
Goodbye, mein Freund.