Frauenministerin Heinisch-Hosek möchte gesetzlich gegen verzerrte Schönheitsbilder in Werbung und Modeindustrie vorgehen. Damit folgt sie dem Beispiel aus Israel, das bereits ein dementsprechendes Gesetz in Kraft hat. Israelische Models müssen sich alle drei Monate ärztlich bescheinigen lassen, dass ihr BMI (Body Mass Index) nicht unter 18,5 liegt und dies auch ihren ArbeitgeberInnen vorlegen. Digitale Fotobearbeitung in der Werbung ist eingeschränkt und muss gekennzeichnet werden. Gesetze, die streng klingen, in Israel aber angeblich kaum umgesetzt werden.
Ich persönlich bin nicht begeistert von Gesetzen, die sehr intime Bereiche regeln wollen, weil ich nicht glaube, dass sich der Mensch auf dieser Ebene regeln lässt. Geschweige denn, dass es gut ist. Ich bin zwar dagegen, dass man sich an dieser äußeren, übertriebenen, falschen Schönheit orientiert und uns glauben machen möchte, dass die Menschen in der Zeitung echt sind. Doch das per Gesetz zu verbieten finde ich genauso fürchterlich wie den Magerwahn selbst. Je mehr wir gesetzliche Regelungen haben für das, was uns betrifft, desto weniger werden wir in die Eigenverantwortung genommen und desto weniger werden wir unseren gesunden Menschenverstand einsetzen. Es ist eine unglaubliche Bevormundung des Menschen, die in die falsche Richtung führt. Bei Gesetzen wissen wir doch, dass Menschen 1000 Umwege finden, sie zu umgehen: Wenn man etwas nur aus Angst vor dem Polizisten nicht tut, dann macht man es erst recht, kaum schaut der einmal weg. Wenn man etwas aus eigener Überlegung nicht tut, braucht man keinen Polizisten.
Statt den Magerwahn per Gesetz zu regeln müssten wir junge Leute in ihrer Persönlichkeit stärken und speziell jungen Menschen mitgeben, dass sie zu 100% gut sind, so wie sie sind. Sie können Dinge tun, die nicht zu tun sind, aber das hat mit ihrem Wert und ihrer Persönlichkeit nichts zu tun. Diese sind unbestritten und unantastbar.