„Der Spießer ist bekanntlich ein hypochondrischer Egoist, und so trachtet er danach, sich überall feige anzupassen und jede Formulierung der Idee zu verfälschen, indem er sie sich aneignet.“ (Ödon van Horvath: „Der ewige Spießer“ - 1930)
Michael Köhlmeier ist eine (für den österreichisch-föderalistischen Untertanenstaat) typische Ausprägung des sogenannten Austro-Pop-Staats-Pseudo-Künstlers, der aus der Gnade einer verspäteten Geburt heraus (nämlich 1949 in die Post-Nationalsozialismus-Epoche hineingeboren) eine literarische Pseudo-Karriere als Alt-68er abbrennen konnte.
Nie musste er sich in der modernen, arbeitsteiligen Leistungsgesellschaft beweisen: Gilt doch der ORF seit den 70er-Jahren als wohlig-warm-feuchtes Sumpfdotterblumen-Gewächshaus für linke Realitätsversager, die der Staatsfunk als sogenannte „Freie“ Mitarbeiter in Wort und Brot stellte; nur so war es vielen dieser „Kultur-Industrie“-Schreiberlingen möglich, neben ihrer Haupttätigkeit, dem In-der-Schlange-Anstehen-für-Staatsförderungen, überhaupt zu überleben.
„Der Elfenbeinturm ist heute überfüllt mit Aktivisten. Sie sitzen dort aktiv.“ (Marcuse)
Seit den1970er-Jahren lieferte K. also brav seine unendlich langweiligen Hörspiele bei seinen ORF-Vorgesetzten-Intendanten ab. (Die Namensgleichheit mit der Hauptperson in Kafkas Roman „Der Prozess“, K., ist zufällig: „Jede Unähnlichkeit mit Lebenden oder Verstorbenen ist nicht beabsichtigt.“ - Marcuse) So konnte man freilich die typisch österreichische Beamten-Sicherheits-Mentalität hinter einer Möchtegern-Revoluzzer- sowie Drübersteher-Pose verstecken („Von 2007 bis 2012 moderierte er regelmäßig die Diskussionssendung Club 2 auf ORF 2.“ - Wikipedia) Insofern stellt K. als Staatskünstler aber nichts anderes als einen „Staatsbeamten“ aus der Zeit der Donaumonarchie dar, „deren Hauptaufgabe im Angesicht des drohenden Zerfalls darin bestand, den Staus Quo mit allen nur erdenklichen Mitteln aufrecht zu erhalten. (…) Tue nichts und verhindere alles!“ (Lendl: „Darum nerven Österreicher“, Piper 2009)
K. hatte freilich aber auch ein geschicktes „Händ-le“ (Vorarlbergerisch für „Händ-chen“) im aufkeimenden linken Möchtegern-Revoluzzer-Kulturbetrieb. Dessen wohl großes Vorbild (der alt-linke Hauptvertreter der „Frankfurter-Schule“-Sozialisten), Marcuse, prägte damals den Begriff von der „Kultur-Industrie“, im Sinne eines sich aus dieser Wohlstandsgesellschaft heraus entwickelten abartig-„eindimensionalen Menschen“ (Marcuse). Diese haben sich heute so penetrant als Gut-Menschen-Wappler im öffentlichen Diskurs festgesetzt. „Nur wer im Wohlstand lebt, schimpft auf ihn.“ (Marcuse)
Damals groß in Mode gekommen: Der Austropop, den Köhlmeier zu einer (ranzig riechenden) Vorarl-Bergkäse-Pop-Sackgasse entwickelte.
Die emotionale Subtilität des Fremdschämens wurde somit um die Variante des Ländle-Pops erweitert, etwa mit der Vorarlberg-Verarsche „Oho Vorarlberg“ (1973). Die damals in der westlichsten Provinz Österreichs darob ausgebrochene Empörung war natürlich nur ein Sturm im Wasserglas. Diesem konnte man sich aber im ORF-Gesinnungs-GenossInnen-Sumpfdotter-Elfenbeinturm feige-feixend entziehen: „Einer regt sich auf, weil er annimmt, dass andere sich aufregen werden, oder weil er will, dass sie es tun.“ (Marcuse)
Selbst die Links-Spießerin Valie Export mit ihrem Busen-Begrapsch-Theater im fernen Wien war damals dem Herrn K. um Welten voraus. Mittlerweile sind auch die Forever-Youngs-austrian-Pop-sters dermaßen in die Jahre gekommen, dass sie bereits am Stock gehend gesichtet wurden (Ambros).
Hier also der Originaltext. Eine ernst zu nehmende Stilanalyse erübrigt sich…: Wie können Wälder (mangels eigenen Bewusstseins) „sinnlos rauschen“? Tun sie das im Wienerwald oder im Amazonas-Urwald sinnvoller?
1
Dort wo die Wälder sinnlos rauschen, / wo manchmal blühet der Verstand, wo Hirsche auf den Brunftschrei lauschen / nur dort ist unser Heimatland. / Oft waren wir schon in der Ferne, / sogar bis Lindau (deutsche Bodensee-Bachbargemeinde) kamen wir. / Dort saßen wir am Ufer gerne, / viel schöner ist das Ufer hier.
2
Deinem schönsten Schatz, dem Sauerampfer / deiner Textilindustrie, / deinem stolzen Bodenseedampfer / widmen wir diese Melodie. / Nicht zu vergessen deine Kühe
(…).
3
Wir wollen nebenbei erwähnen, / dass es 320.000 Vorarlberger gibt, / und uns kommen fast die Tränen, / weil ein jeder dich so liebt. / Wenn wir dereinst die Äuglein schließen, / ein Glöcklein klingt im Abendrot, / dann sollen keine Tränen fließen, / oh Vorarlberg, pfüat Gott!
In den vielen zurückliegenden Jahren hat sich K. freilich zu einem geradezu durchtriebenen Provinzfanatiker weiterentwickelt - wohl auch aus der Not heraus: War und bleibt doch hier, in der Bergtäler-Peripherie-Schutzzone, die literarisch-musikalisch-journalistische Konkurrenz überschaubar und v.a. kurz zu halten. Mittlerweile hat es K. sich in Hohenems urig-hoamelig g’macht: „Im Alter der Informationsüberflutung, im Jahrhundert der Massenkommunikation gibt es den Begriff der Provinz nicht mehr (…). Wenn ich mir die Ringstraße anschauen will, fahre ich halt nach Wien.“ (K.)
Womit K. freilich unbewusst ein treffendes Bild kreierte: Das des Provinz-Literaten als museal-anschaulicher Kontemplations-Tourist im fernen Wien (vor oder hinter dem Arlberg – je nachdem): Als der (bei Vorarlbergern bestenfalls suspekt gegolten habende) Sozi-Bundeskanzler Kreisky den damals längsten Tunnel Europas durch die Wetter-/Kultur-/Politik-/Mentalitäts- und Sprachscheide des Arlbergs treiben ließ, entstand ein folgenschweres Bonmot: „Was Gott getrennt hat, soll der Mensch nicht verbinden.“ Seither schimpfen uns die verlotterten Wiener-Mundln als „Gsi-Berger“, weil wir als Hinterwäldler selbst das Hilfsverb „sein“ (in der Zeitform Perfekt) so abartig-klingend bilden: „I bi gsi“ (obwohl de Häupl-Mundln selber nicht Hochdeutsch verstehen. „Schlaich di!“).
Natürlich revanchierten sich die Ländle-r mit einem bösen Vorurteil. Das geht so: Diese Gsi-berger (mit ihrem Familiensinn und dem daraus entstandenen Nachwuchs) hätten den überaltert-vergreisten und (zudem ewig grantelnden) Wasserkopf-Wienern die viel zu billige Steuer auf deren Nachwuchs-Ersatz mitfinanziert: nämlich die Hundesteuer.
Interessant sind auch die Seilschaften in der Vorarlberger Staats-Literaten- und Journalistenszene: Dabei fällt ein eigenartiger Filz von Mehrfachfunktionen auf (weibliche und männliche Schriftsteller als Kulturverwalter, ORF-Arbeitgeber und Regional-Politschaffende), was zum gesellschaftlichen Kollateral-Profit-Schaden des Sich-gegenseitig-Zuschanzens von Preisen, Lobhudeleien und Aufträgen führt: Eine gewisse Ulrike Längle tritt dabei gleichzeitig in einer (eigentlich unvereinbaren) Doppelfunktion als Ländle-Schriftstellerin und Literatur-Verwalter-Inquisitorin (des Vorarlberger Franz-Michael-Felder-Literatur-Archivs) auf, was gleichsam praktisch ist: Kann man doch so die eigenen und die Werke der anderen in den Himmel hoch-lobend rezensieren oder eben nicht, und so die Futtertrog-Pfründe kanalisieren.
K. taugt geradezu mustergültig als Prototyp für das Schwarzbuch „Darum nerven Österreicher“, sozusagen als provinz-gewordener Mann-ohne-Eigenschaften:
„Der Vorarlberger ist der Streber schlechthin – in der Wiener Medien- und Kulturszene trifft man andauernd auf die Karrieristen aus dem Ländle (…). Ein Vorarlberger bleibt nicht gerne allein (…) Der Wiener Falter (Alternativ-Gut-Menschen-Zeitung) befindet sich fest in der Hand von Vorarlbergern. Und Dutzende von Landsleuten haben sich hier ihre Sporen verdient und machen jetzt Karriere in den Verlagshäusern von Hamburg, Berlin und Zürich.“
Und meist nur aufgrund dieser ex-provinz-territorialen Seilschaften konnte es den Möchtegern-Provinz-Goethes (bis hinauf zum Staatskünstler Menasse) erst überhaupt gelingen, überregional wahrgenommen zu werden.
„Sie werden schon sehen, dass jede Epoche ihre Epidemie hat, die sie verdient. Jeder Zeit ihre Pest." (Ödon van Horvath)
Das selbst-bezogene, selbst-gefällige und selbst-verzogene Autosuggestiv-Bild im Sinne einer entarteten Eigen-Lob-Hudelei enttarnt sich nirgendwo besser als auf Wikipedia: „Erfolgreich waren (K.s) vom Radiosender Ö1 ausgestrahlten freien Nacherzählungen antiker Sagenstoffe und biblischer Geschichten.“ Diese literarischen Unterstellungen sind natürlich gleichermaßen clever wie perfide-hinterhältig zugleich: Kann sich doch der antiquiert-ur-alte Homer nicht mehr wehren gegen so eine Plagiat-ie, ebenfalls nicht die Gebrüder Grimm gegen die „42 Folgen umfassende Serie“ von K.s „Märchen mit freien Nacherzählungen.“ (Wikipedia) Freilich kommt so was auch bei gesetzteren Jahrgängen gut an, wodurch man auch die eigene problematische Revoluzzer-Vergangenheit (im Sinne eines erweiterbaren Leserkreises) vergessen machen kann. (Selbst in österreichischen Grundschulen sind die Texte ohne weiteres zu konsumieren, und das will was heißen.)
Der ehemalige Literaturpapst Reich-Ranicky zerriss freilich K.s „Kalypso“ schlichtweg als „Kitsch“-Geschreibsel; nicht zuletzt auch wegen der für die Alt-68er typischen Analfixiert-heit auf Sex-Kopulismus. Ranicky „nennt dafür recht eindringlich das Wort beim Namen, das offenbar in verschiedenen Variationen zahlreich Eingang in den Roman gefunden hat (…): ’Ich werde ficken, ich habe gefickt, wir werden ficken, ich bin gefickt, die Welt ist eine Fickerei, das einzige Glück ist das Ficken.‘(Reich-Ranicky)“
Insofern verfügt aber K. auch über jener Hauptcharaktereigenschaft des typisch österreichischen Spießers schlechthin: „Über ein besonderes Beharrungsvermögen – ihr Drang zur Veränderung ist eher unterentwickelt: Das hamma immer so gmacht!“ (Lendel) Also „ficken“.
„Wenn nur noch Gehorsam gefragt ist und nicht mehr Charakter, dann geht die Wahrheit, und die Lüge kommt.“ (Ö.v. Horvath)
Auch K.s (von seinem Brotgeber dem ORF anlässlich einer Parlamentsveranstaltung hochgepriesene) „Rede, die mit stürmischem Applaus bedacht worden war“(ORF) hinterlässt nur faden Beigeschmack: „Ein Führer entsteht nur, wenn eine Gefolgschaft bereits da ist.“ (Marcuse) Natürlich war das, „was der Erfolgsschriftsteller da bei der Gedenkfeier anlässlich des Zusammenbruchs des Nationalsozialismus sagte“ eben n i c h t (!) von couragierter „Wucht“ (wie es der Standard-Gutmenschen-Schreiberling Rauscher herbei-schwadronierte). Insofern hat Rauscher allerdings recht: „Es ist eine Zustandsbeschreibung eines Landes, wenn sich eine Regierungspartei so etwas – unwiderlegbar – sagen lassen muss.“ (Standard) – und zwar von einem Staats-Künstler, der auf Staats-Kosten prasst.
Was für Heldentaten soll also K. damit vollbracht haben, dass im Vergleich mit ihm die Brecht’sche „Mutter Courage“ alt aussehen soll?
„Er höre die NS-Opfer (…) fragen: ’Was wirst du jenen sagen, die einer Partei angehören, deren Mitglieder (…) antisemitische Meldungen abgeben (...)?‘“ (K.-Rede) Marcuse wüsste die Antwort: „Zukunft ist die Ausrede derer, die Vergangenheit und Gegenwart zu verbergen trachten.“ Mutig-couragiert war die Rede inmitten einem Heer von Gesinnungs-Schreiberling-Rezipienten auch nicht: „Mut ist nur daran zu messen, wen man und wen man nicht auf seiner Seite hat.“ (Marcuse)
Vor vielen Jahren (1994) hat der bekennende österreichischen Berserker-Kommunisten-Bildhauer Hrdlicka diese linke Zivil-Courage-die-nix-kostet nackend gestellt:
„Einen veritablen Skandal löste er mit seinem im linken Zentralorgan ’Neues Deutschland’ veröffentlichten Brief (…) aus, in dem er Wolf Biermann wegen dessen Kritik an den PDS-Politikern Gregor Gysi und Stefan Heym als ’Arschkriecher‘ und ‚Trottel‘ bezeichnete. Hrdlicka erklärte, er wünsche Biermann die ‚Nürnberger Rassengesetze an den Hals.'" Den subtilen zeithistorischen Hintergrund der Aussage (verstanden als Kritik am linken ewig herum-posaunierten Gutmenschen-Faschismus-Warn-Gejaule) verstehen diese Linken bis heute nicht: Beim Hören von Nazi-Schlüsselbegriffen reagieren sie immer sofort wie eine wildgewordener Stier, rot sehend, mit 180 losrennend, wutschnaubend ihre Hörner wetzend...
Auch stilistisch bewegt sich K.s Rede auf dem Niveau seiner Märchen-Nacherzählungen: "‘Gehörst du zu jenen, die abgestumpft sind?‘, höre er die Toten fragen.“ (Presse). Außerdem hat K. (als Absolvent des humanistischen Gymnasiums) aus dem Alten Testament abgekupfert:
Der Herr fragte Kain: »Wo ist dein Bruder Abel?«
»Was weiß ich?«, antwortete Kain. »Bin ich vielleicht der Hüter meines Bruders?«
»Weh, was hast du getan?«, sagte der Herr. »Hörst du nicht, wie das Blut deines Bruders von der Erde zu mir schreit?
(…) Und er machte an Kain ein Zeichen (…). Dann musste Kain aus der Nähe des Herrn weggehen.“ (Altes Testament)
Davon träumt wohl K. insgeheim: Dass er der ganzen Nicht-Gut-Menschen-Parias ein Kains-Mail aufs Hirn und auf den Hintern brenne, und er sie bis zum Rest ihres Lebens (und darüber hinaus) aus seinem Gutmenschen-Paradies verstoße, wo sie nur sein wohlverdientes Alt-68-Pensionistentum un-standesgemäß stören.
Natürlich darf dann auch nicht die Anspielung auf einen ganz pöhzen der Gegenwartsgeschichte fehlen… Ja, richtig! Auf den ungarischen Ministerpräsidenten Orban und seinen Hauptgegner, den Gut-menschen-Philanthropen-Milliarden-Spekulanten George Soros:
„Der Begriff des ‚stichhaltigen Gerüchts‘ wird ins Wörterbuch der Niedertracht und Verleumdung kommen“, so (K.) in Anspielung auf FPÖ-Klubobmann Johann Gudenus, dem zufolge es ’stichhaltige Gerüchte‘ gäbe, dass US-Milliardär George Soros daran beteiligt wäre, ’Migrantenströme nach Europa zu unterstützen.‘“ (Presse)
Pöhze Weltverschwörer behaupten allerdings (trotz der von K. und Konsorten ausgesprochenen Denkverboten) weiterhin felsenfest, dass hinter http://w2eu.info/index.en.html („Welcome to europe“) gerade dieser milliardenschwere und Brüsseler Dauergast Soros stecken solle…
"’Gehörst du zu jenen, die abgestumpft sind?‘, höre er die Toten fragen: ‚Zum großen Bösen kamen die Menschen nie in einem Schritt, sondern in vielen kleinen. Zuerst wird gesagt, dann wird getan. ‘" - sagte K.(Presse)
“Das große Böse“: Das ist wahrlich alt-testamentarischer Jargon:
„Der Herr sprach zu Mose: Siehe, ich habe dich zu einem gesetzt über Pharao (…)Du sollst reden alles, was ich dir gebieten werde. (…) Und Pharao wird euch nicht hören (…).“ (2.Mose)
Marcuse gefällig? „Aufwendige Formulierungen helfen nicht gegen abgedroschene Begriffe.“ Das gilt auch für K.s feinsinnig-vulgären Wink mit dem Zaunpfahl an den österreichischen Bundeskanzler Kurz. „Es hat auch damals schon Menschen gegeben, die sich damit brüsteten, Fluchtrouten geschlossen zu haben.“ (K.-Re3de) „Geschichtliche ’Beweise‘ für politische Thesen beweisen heute genauso viel, wie einst die Gottesgerichte bewiesen haben.“ (Marcuse) Meistens sind diese auch schlichtweg falsch (Der von K. wohl implizierte Hitler schloss die Fluchtrouten von innen nach außen. Von außen nach innen war auch er unfähig), historisch waren sie schon nach einigen Monaten überholt: Man denke etwa an die Silvesternacht-Vergewaltigungen 2015/16 am Kölner Domplatz, ausgeübt von ehemals schutz-gesucht-habenden Schutzsuchenden, jenen Refjutschie-Männerhorden aus Nafristan. „Du sollst nicht vor einem Argument in die Knie brechen. Vielleicht überzeugt es nur, beweist aber nichts.“ (Marcuse)
„Denken tut weh.“ (Ödon van Horvath)
Natürlich bleibt K in erster Linie der Aufklärung verpflichtet, im Sinne von Nietzsches „Ewiger Wiederkehr“. „Aufklärung: Die Vernunft macht immer heller, in welchem Dunkel wir leben.“ (Marcuse) Nur sieht K. naturgemäß das Dunkel nicht, in dem er sich als Gut-Mensch die Sinne vernebelt in seinem von der Realität abgeschotteten elfenbeinernen Gut-Menschen-Turm babylonischen Ausmaßes. „Weltanschauung ist nicht selten Mangel an Anschauung.“ (Marcuse) Lichter wird es auch nicht, wenn man als Schildbürger zu glauben vermeint, dass Licht in Säcke gestopft, das dunkle Innere eines selbst gebauten Turmes ohne Fenster erhellen würde.
K.s Gelabere ist insofern auch jugendgefährdend: „Jugendgefährdend heißt: Die Alten sind so gefährdet, dass sie sich hinter der Jugend verstecken müssen.“ (Marcuse) Man vergleiche nur die Geburtsdaten von: Viktor Orban (geboren 1962 im ungarischen Stuhlweißenburg – Krönungsort des ungarischen Königs Stefan dem Heiligen), Sebastian Kurz (geboren 1986 in Wien) und K. (geboren 1949 im Vorarlberger Hard, Speckgürtel-Vorort von Bregenz – und Geburtsort einer auch noch so geringen historischen Größe nicht).
Ich nun „fühle“ mich durch die Aussage „von Nationalratspräsident Sobotka (ÖVP) ermutigt, ‘dass man Dinge beim Namen nennen‘ müsse, und werde genau das tun’, eröffnete (K.) seine Rede": (Presse)
"Erwarten Sie nicht von mir, dass ich mich dumm stelle." (Forster nimmt K. beim Wort)
Interessierten Lesern empfehle ich mein Essay „Holzfällen im Ländle“. K. spielt darin eine nicht unwichtige Nebenrolle. Hier ein Auszug: "#metoo#-a-witness Mr. Köhlmeier - "Holzfällen" im Länd-le"
„Alles war freilich nur dem Zufall geschuldet:
'Wenn alberne Leute sich bemühen, ein Geheimnis vor uns zu verbergen, dann erfahren wir es gewiss, so wenig uns auch danach gelüstet.“ (M.v. Ebner-Eschenbach) Während meiner vorgezogenen Sommerfrische sollten also in der Propstei St. Gerold die all-jährlichen Provinz-Literatur-Nachwuchs-Kür-Tage stattfinden, auf denen sich (und das kam mir damals schon von Beginn an sehr Spanisch vor) v.a. weibliche (!) Nachwuchsschreiberlinge vor der Gunst der hochkarätigen Jury ab- und bemühten: Diese bestand aus der o.g. unangefochtenen Provinz-Größe eines hiesig-gepriesenen Goethe-Surrogats, überwiegend aus männlichen Fachmännern, sowie aus sog. Freien Journalisten v.a. weiblichen Geschlechts des provinziellen Ablegers des (mittlerweile als Staats- oder Rotfunkfunk arg in Schmach geratenen) öffentlichen Rundfunksenders; letztere angeführt und kommandiert freilich durch einen Unter-Intendanten für den Bereich Literatur...
Nur eine (mein persönliches Objekt der Begierde - freilich rein auf literarischer Forschungs-Basis und sonst nix!) fehlte noch… Als Jury-Leitwölfin war eingeladen: Sarah Kirsch, die ehemalige DDR-Vorzeige-Dichterin aus Honeckers Operetten-Diktatur (damals aber schon in den Westen emigriert), als nicht ganz so freie Schriftstellerin vom Ländle-ORF unter Vertrag genommen.
„Die (plötzlich für den Abend sich selbst auffällig aufreizend zurechtgemacht und -gekleidete)n Femo-Nachwuchs-Hochkömmling-in-en gruppierten sich als verfügbare Groupies innerhalb der Griffweite einer Armlänge um ihren Auftrag- und Brotgeber-Provinz-Burlesken-Sonnen-König herum, indem sie hochsensibel-aufmerksam dessen Begierden-Bekenntnisse von seinen Lippen ablasen: „Ich hätte da einen interessanten Auftrag für dich! Weiß nicht, ob du daran interessiert wärst?“ --- „Aber freilich, natürlich, selbstverständlich! Was muss ich tun?“ …
Mittlerweile hatte sich die Armlänge weit unter den Mindest-Intim-Abstand deutlich verringert und ging mit zunehmender mündlicher (!) Vertrags-übereinkunft in direkten, einseitig gewollten Körperkontakt über (mittlerweile bekannt, verpönt und unter Strafe gestellt als männliche Grapscherei) auf die für Pervers-linge üblicherweise interessanten Körperteile (Popsch, Schenkel, Hüften, Bauch, Brüste…).
Im Buffet-Raum anwesend waren: Dutzende Femo-Schreiberling-in-nen sowie der umseitig bekannte Lokal-Star-Schriftsteller (freilich aber auch in un-freien Journalisten-Berufsabhängigkeiten stehend) sowie dessen (für feministische) Muster-Statements gefürchtete Lebensgefährtin, welche alle ausnahmslos das unzüchtig-frauenfeindliche Geschehen deutlich vernehmend wegsehend übersahen…
Am nächsten Tag wurde beim Vor-Wett-Lesen Femo-Frauen-Power vom Feinsten feilgeboten (die offizielle Devise: „Wer ist die Beste...?“ war inoffiziell freilich längst - wie gemunkelt wurde - ersetzt durch „Wer ist die Schönste im ganzen Land?“). Ganz unten durch waren freilich die Leseproben des einzigen männlichen Schriftstellers, weil er über eine Krankheitserfahrung rezitierte: „Da griff ich mir an die Eier und bemerkte: Es war Krebs!“ – PfuiGag! Ausgeschieden und ausgepunktet durch die weibliche Jury, der sich auch die männlichen Preisrichter wohlwollend anschlossen (Wer dachte von denen schon gern an Hodenkrebs?).
Die Texte der Provinz-Femo-Schreiberling-in-nen strotzten hingegen nur so von selbstbewusster Frauenpower, dass ich zu glauben genötigt war, dass es Kampflesben aus linken Berliner Chaoten-Vierteln („Fick dich ins Knie!“ / „Schwanz ab!“) hierher ins abgelegen-friedliche Tal verschlagen hatte. So schnell konnte also Fortschritt gehen…
"Diese heutigen Künstler sind ja nicht nur in ihren sogenannten Werken verlogen, sie sind in ihrem Leben genauso verlogen. (...) Es gibt nichts Unerträglicheres (...) als eine Dichterlesung; (...) es ist abstoßend (...) den eigenen Mist vorzulesen, denn nichts anderes lesen ja diese Leute vor als eigenen Mist." (Th. Bernhard: "Alte Meister" )
Im Sinne einer nie vollzogenen Aufklärung lege ich meinem Landsmann K. folgendes kultur-kritische Essay ans Herz: "Nationalratswahl Österreich 2017: ORBAN ANTE PORTAS"
https://www.fischundfleisch.com/elmar-forster/nationalratswahl-oesterreich-2017-orban-ante-portas-39975