Die Ideologie der „Political Correctness“ zerbricht gerade:
An ihren Widersprüchen im Jahrtausendprozess der Säkularisation
Aus der Feder des berühmtesten deutschen Dissidenten des 19. Jhds, Heinrich Heine, stammt ein mittlerweile geflügelter Begriff vom „Volk, de(m) große Lümmel“. Mehr als 150 Jahre später scheint selbst dieser „große Lümmel“, das Volk, langsam aus seiner Lethargie zu erwachen und sich aus seiner dämlichen Rolle als gutgläubiger Political-Correctness-Medien-Konsumenten-Trottel zu verabschieden und sich (über den Medien-Bouelevard) kritische Fragen zu erlauben… Die lauten dann so:
http://www.krone.at/oesterreich/der-kanzler-sohn-und-die-geliehene-32000-euro-uhr-oevp-konter-story-583944
"Der Kanzler- Sohn und die geliehene 32.000- Euro- Uhr
ÖVP-Konter
17.08.2017, 16:35
Was macht eigentlich Niko Kern, der Sohn des (österreichischen Bundes-)Kanzlers, in Bologna? Arbeiten. Und nette Fotos schießen, um sie dann auf Instagram seinen 850 Freunden zu zeigen. (…) Auf einem Instagram- Foto vom 24. Juli hält Niko Kern zwei Eistüten und trägt am linken Handgelenk eine goldene Uhr - eine "Audemars Piguet Royal Oak Automatik" um 32.000 Euro." (Die Krone, 21.08.2017 - 07 13, Richard Schmitt)
Heines Bonmot stammt aus seinem berühmten Versos „Deutschland – Ein Wintermärchen“ . Der Text ist als kulturhistorischer Meilenstein mehrfach interessant: Einerseits unter dem Blickwinkel, wie sich unter einem säkularen Abschleifprozess eine einst revolutionäre sozialistisch-liberale Ideologie in eine system-erhaltende reaktionäre zur Verklärung von Gut-Menschen-Herrschaft verwandelte, frei nach der Devise: „Die Revolutionäre von heute sind die Reaktionäre von morgen.“ (Robert Michels 1876-1936, deutsch-italienischer Soziologe)
Man muss kein Mathematik-Genie sein, um hochzurechen, dass der Kanzler-Sohn an seinem Armgelenk ein doppeltes Durchschnitts-Jahres-Einkommen eines Durchschnittsarbeiters trägt, frei nach dem neuesten Wahlkampf-Slogan der alpenländischen Sozialisten pardon: Sozialdemokraten...
http://www.stwolfgang-spoe.at/wp-content/uploads/2017/08/Hol-dir-was-dir-zusteht..jpg
In „Caput 2“ berichtet der Pariser Exilant (in dessen geistigem Nachlass heute die westliche Linke gerne herumkramt) wie er während seines Grenzübertritts nach Deutschland, vom Zugabteil aus das Lied eines Harfenmädchens vernimmt, welches die (noch tief im Mittelalter fußende) Unterdrückungs-Ideologie der herrschenden Klasse verklärt: „Sie sang vom irdischen Jammertal, / Von Freuden, die bald zerronnen, / Vom Jenseits, wo die Seele schwelgt / Verklärt in ew'gen Wonnen.“
Es war jene Ideologie, die Heine selbst als „das alte Entsagungslied / Das Eiapopeia vom Himmel, / Womit man einlullt, wenn es greint, / Das Volk, den großen Lümmel“, bezeichnet: Gemeinhin (und besser aus dem Geschichtsunterricht) bekannt als jene (soziale Ungerechtigkeiten verklärende und Machtverhältnisse verschleiernde) mittelalterliche Jenseits-Mentalität, die erst später durch den Diesseitsglauben der Renaissance abgelöst werden sollte.
Heine veröffentlichte den Text 1844 zur Zeit drückender sozialer Ungerechtigkeit und dem damit einhergehenden Aufkommen erster sozialistischer Ideen, u.a. Karl Marx´ens „Das Kapital“ (1867). Bereits im Jahre 1831 (zum Höhepunkt der deutschen Restaurationszeit )war Heine ins nach-revolutionäre, politisch-liberale Paris emigriert. Von Heimweh getrieben…
"Und als ich an die Grenze kam, / Da fühlt ich ein stärkeres Klopfen / In meiner Brust, ich glaube sogar / Die Augen begunnen zu tropfen. / Und als ich die deutsche Sprache vernahm, / Da ward mir seltsam zumute; / Ich meinte nicht anders, als ob das Herz/ Recht angenehm verblute."
… kehrte er 1842 für einige Wochen in seine Heimat zurück, nicht zuletzt um seine geliebte Mutter wieder in die Arme schließen zu dürfen. Das in diesem politischen Kontext entstandene „Deutschland – Ein Wintermärchen“ sollte eine kalte unsentimental-sentimentale Romanze und Abrechnung mit seinem Deutschland werden.
Nehmen wir ihn uns zum Vorbild!
Heines Verleger (und Medienfachmann) Campe war sich sofort des revolutionären, weil subversiven Gehalts jenes (heute auf uns so harmlos wirkenden) Textes bewusst und prophezeite Heine, dass er „viel für diese Gedichte zu leiden haben werde“ und „dass (…) auch die Moralisten über [ihn] herfallen werden.“
Er sollte Recht behalten: Bereits im Oktober 1844 wurden Heines unsterbliche Zeilen durch die preußische Zensurbehörde konfisziert, im Dezember ein (persönlich durch König Friedrich Wilhelm IV. unterfertigter) Haftbefehl gegen den deutschen Exil-Dichter ausgefertigt.
Das ehrt durchaus! Heute werden kritische Geister auf facebook gesperrt...
Seither sind zwar nun doch schon recht ansehnliche 173 Jahre Säkularisierungsprozess über obige Ereignisse hinweggezogen… Doch wie sich gleich zeigen wird, sollten sich Heines Erfahrungen prinzipiell als ewig wirksame geschichtliche Konstante im alten Werden und Vergehen von „Machterlangung, -erhaltung und Machtverlust“ wiederholen, wenn auch mit umgekehrten gesellschafts-politischen Vorzeichen:
In einer - historisch betrachtet - kurzen Zeitspanne von sieben Generationen sollte Heines Traum vom gesellschaftlichen Wandel hin zur (sozialistisch-links-liberalen) Gut-Menschen-Welt Wirklichkeit geworden sein: Die noch-verfolgten links-liberalen Protestler von damals haben heute so die alte reaktionär-katholischen Herrschafts-Eliten beerbt… Und zwar im wort-wörtlichen Sinne!
Doch mittlerweile ist diese (von Heine herbeigesehnte) bessere zu einer real-existierenden Gut-Menschen-Welt verkommen.
Denn: Seither sind die neuen Herren der Political Correctness nur mehr verbiestert-verbissen darum bemüht, alle Andersdenkenden mit einem (seines gleichen suchenden) Zensur-bann zu überziehen, welcher jenem, finsterster katholischer Inquisitionsbehörden (mit ihrem berüchtigten „Index librorum prohibiditorum“), in nichts nachsteht; ja jenen Zensurbann sogar effektiver Weise noch übertrifft: Ist es doch der Nachfolge-Generation der 68-er-Heiligen gelungen, eine Selbstzensur in Form eines (tief sitzenden und unausrottbaren) säkularisierten christlichen Schuld-Komplexes ins Innere des postmodernen Individuums ein zu pflanzen und in ihrem Sinne zu säkularisieren.
Diese Post-68-er und ihre Nutznießer freilich sind unfreier und schuld-gegeißelter als die hinterwäldlerischsten Dolme vormalig abgelegen-ster und rückständig-ster provinziellster Randgebiete aus ferneren abergläubischen Tagen, im hintersten Hinterwäldler-Dorf Rosegger´scher literarischer Phantasie. Denn damals..., damals gab es wenigstens noch geographische Rückzugsmöglichkeiten und gewisse Narren-Freiheiten: „Auf der Alm do gibt’s koa Sünd´, weil koan Pfarrer aufekimmt!“ Mit solchen Rest-Freiheiten ist es jetzt allerdings mittlerweile vorbei; denn Big Brother aus dem Gut-Menschentum sitzt nun tief in aller unseres Freud´schen Über-Ichs, und hat zudem seine Lauscher und Augen via www überall positioniert: Die Gesinnungspolizei der Political Correctness ist universal geworden…
Es wird Zeit, dass wir uns aus deren Fesseln befreien!
Doch dazu besteht wieder Hoffnung: Werden doch langsam jene gravierenden system-immanenten Widersprüche enttarnt (wie sie sich zwischen fortschrittlich-revolutionär-aufklärerischem Anspruch einerseits und mittlerweile reaktionärem Gut-Menschentum-Handelns andererseits zum alleinig banalen Zweck der Verklärung eines Herrschaftsanspruches aufgetan haben). Zunehmend thematisiert werden nämlich diese Unpässlichkeiten von einer wachsenden medialen Gegenöffentlichkeit.
Denn diese Alt-68-er...
„wachen heute über ihr Erbe und ergrauen. Legen ideologische Leitplanken fest, setzen ihre Leitkultur absolut. Bäumen sich noch einmal auf gegen den nächsten Epochenbruch. Dabei gerieren sie sich teilweise ebenso selbstgerecht wie jene Generation, der sie das immer vorgeworfen haben. Heute sind sie die Gestrigen.“ (Schwennicke / Cicero Juni-Ausgabe 2017)
Nehmen wir also Platz in der ersten Reihe eines historisch seltenen kataklyptischen Niedergangs-prozesses, einer Götterdämmerung, hinter deren Horizont sich bereits eine neue Generation von anti-linken Revolutionären versammelt hat… Und, soviel ist sicher: Götterdämmerungen werden gemeinhin von einem gewaltigen Theater-Donner orchestriert; das wusste schon Wagner…
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Zwei deutsche Elite-Grüne auf den Bayreuther Wagner-Festspielen 2017
Die Refjutschie-Crisis: Kataklypse der Postmoderne
Doch und vor allem: Bleiben wir optimistisch! Denn gerade die sog. „Refjutschie-Crisis 2015“ wird einen welt-historischen Epochen-Umbruch einleiten, der schon lange überfällig war: Als kataklyptisches Ereignis von außen beschleunigt sie den Untergangsprozess der postmodernen Alt-68er Kulturrevolution - nun nicht mehr nur - in Form eines (sonst historisch üblichen, eher quälend-langsamen und langweiligen) Ver-Laufs von einigen Generationen (innerhalb dessen sich normalerweise die meisten Ausbeuter- und Unterdrücker-Eliten verantwortungslos hinter dem - von ihnen selbst aufgewirbelten - Staub der Geschichte davonmachen konnten); jetzt werden sie von der Geschichte förmlich mitgerissen...
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Tag der deutschen Einheit 2016/ Dresden / Die Grüne Claudia Roth [Video anklicken! Ist zum Fremdschämen...]
Nur selten nämlich erhält man also in der Menschheitsgeschichte so die Chance, ein historisches Spektakel (frei Fuß aus der ersten Reihe via www) vom Nieder- und Untergang feist-selbstgerechter Kulturrevolutionäre im Zeitraffer-Tempo genießen zu dürfen wie jetzt in diesen unruhigen Zeiten…
Heine und die Doppel-Moral
der christlichen Wirtschafts-Polit-Clique des 19.Jhds
Doch alles wiederholt sich...
Kehren wir allerdings noch einmal zurück zu Heinrich Heine, wie er damals (erzürnt und empört) die Doppelmoral der herrschenden christlichen Wirtschafts-Polit-Clique anprangerte. Heine selbst konnte zwar deren Untergang (mangels eines kataklytischen Ereignisses von außen) nicht mehr selbst miterleben; doch müssen wir ihm zugutehalten, dass er einer jener Wortmächtigen war, die einen damaligen unauflösbaren gesellschaftlichen Widerspruch zwischen christlichem Anspruch und real-existierenden Herrschaftsverhältnissen aufdeckte.
Unter den Schlägen der post-aufklärerischen Sozi-Kohorten riss auch diese Kluft schließlich die austarierte prä-sozialistische Gesellschafts-Ordnung auseinander, um eine neue zu errichten: Jene der humanistisch-aufklärerischen-sozialistischen Grundverfassung, deren Kulmination die 68-er-Historien-Jongleure betrieben und deren Kulminationspunkt durch die Refjutschie-Crisis vorzeitig-frühreif überschritten wurde.
Wir sind also gnädig in unserem Urteil als „Nachgeborene“ (Brecht), gnädig mit Heinrich Heine und seiner Vision von der Errichtung einer besseren materiellen Welt in dieser Welt: Blickte er doch schon damals voller Abscheu hinter die Gesellschafts-Kulissen :
„Ich kenne die Weise, ich kenne den Text, / Ich kenn auch die Herren Verfasser!“
Freilich: Ahnen konnte er damals noch nix von jener neuen Macht-Erhaltungs-Klientel mittlerweile senilisierter Alt-68er-Links-Grüner am Anfang des 21. Jhds: Jener Schlusskohorte im postmodernsten Säkularisierungsprozess christlicher Moral; nicht ahnen konnte er freilich damals auch nix von neuen Mammon-Götzen, um die heutige Salon-Linke erneut wie um ein biblisch-säkularisiertes Goldenes Kalb herumtanzen.
Heine reloaded:
Die postmodernen Widersprüche der Alt-68er-Clique
Österreichische Boulevard-Medien wagen es mittlerweile schon wieder schonungslos offen etwa von einem grotesken Wahlkampfauftritt einer alpenländischen Gutmenschen-Politikerin zu berichten, wie sie als grau-gealterte GrünIn daherkommt. Allerdings nicht ohne süffisant auf einen eklatanten Widerspruch hinzuweisen: Nämlich auf den zwischen sektiererisch-grün-alternativen Heilversprechen einerseits (mittels Elektro-Energie die Welt zu retten) und den Grenzen technischer Realverfassung andererseits:
Hätte sich doch „…der eigentlich dafür eingeplante Elektro- Bus aufgrund der zu geringen Reichweite (…) als Flop“ erwiesen, weil (wie mittlerweile jedes Schulkind weiß), „Elektro- Busse lediglich eine Reichweite von höchstens 200 Kilometern haben, wie Lunacek am Mittwoch dem `Kurier gestand.´“
http://www.krone.at/oesterreich/e-bus-flop-gruene-muessen-mit-diesel-wahlkaempfen-die-naechste-blamage-story-582839
"E- Bus- Flop: Grüne müssen mit Diesel wahlkämpfen
Die nächste Blamage
10.08.2017, 07:56"(Krone)
Heute freilich hält Heine (aus einer längst vergangenen Epoche heraus) diesen alt-linken Pharisäern den Spiegel vor: „Ich weiß, sie tranken heimlich Wein / Und predigten öffentlich Wasser.“
Schließlich und also, so wird berichtet: „Nach längerer Überlegung“ hätten „sich die Grünen daher auf einen Diesel (geeinigt) - wenn auch zähneknirschend.“ Lunacek (die in ihrer umfriedeten politischen Spielwiese „innerhalb Wiens nur mit dem Rad“ unterwegs zu pflegen gesehen wird) konnte freilich mit solch einer eklatant offensichtlichen Öko-Sünden-Schuld nicht so ohne weiteres leben: „Um“ also „für die `Umweltsünden´ geradezustehen, kauft(e) die Ökopartei CO2- Zertifikate nach und beschränkt Fahrten auf das absolute Mindestmaß.“ (Die Krone, ebda)
Dass sich hinter solch grotesk-postmoderen Sünden-Ablass-Zeremonien nichts anderes als ein christlicher Säkularisierungs= prozess versteckt, war mir als ehemalig-züchtiger katholischer Ministrant zwar schon längst klar… Allerdings: Früher war man ehrlicher gewesen und entledigte sich seines Sündenregisters am Schulanfang mit dem Gang in den Auftakt-Gottesdienst und mit abschließend-vertraulichem Pfarrers-Gespräch in einer dunklen Beichtkammer, vor einem Priester kniend, der einem für begangene Vergehen gleich mal die innere Litanei von zehn „Vater-Unsern“ und ebenso vielen „Gegrüßet seist du Maria“ aufbrummte. Überlebt hat man es allemal!
Doch o.g. system-immanenten Widersprüche innerhalb des (hypertrophierten humanistisch-revolutionär-grünen) Gut-Menschen-Imperiums häufen sich mittlerweile aber verdächtig zunehmend und können auch nicht mehr (so ohne mir-nix-dir-nix...) von den PC-Hohepriestern erklärt, tabuisiert oder banalisiert werden.
Kein Mensch glaubt heute mehr den Ausflüchten eines Nikolaus Kerns (von Beruf „SOHN des österreichischen Bundeskanzlers Christian Kern"): "Ich habe einmal ein Bild mit der Uhr von einem Freund gemacht", betont der Mitbegründer der tiefroten Wiener `Sektion ohne Namen´ auf Anfrage der "Krone", dass die 32.000 Euro teure Armbanduhr nur für das Foto geliehen war.“ (Die Krone, 21.08.2017, ebda) Ein dämlicheres Herum-Gestammle ist wohl kaum mehr vorstellbar!
Zugegeben: Die meisten dieser postmodernen Gut-Menschen-Widersprüche sind zwar so banal, dass sie kaum der Rede wert wären, um Erwähnung zu finden: Wäre da nicht dieser verbissen-humorlos zelebrierte, ersatz-religiöse Ritus unserer grünen Rechts-und Schriftgelehrten frei nach der neu-testamentarischen Binsenwahrheit „den Spalt im fremden Auge sieht, den Balken im eigenen übersieht man“ : Berichtet wird weiters davon, dass „erst am Dienstag die Grünen ihre neue Plakatserie vorgestellt hatten, in der sie die Klimapolitik der Regierung kritisieren“ (Die Krone, 10.08.2017, ebda)
Wer es wagt, solche Absurditäten zu thematisieren, kriegt freilich sofort eines mit Moralkeule drüber, freilich aus dem neu-testamentarischen Fundus hervorgeholt, wenn auch gut-menschen-säkularisiert: „Er lästert Gott!“
Vom historischen Rad
der ewigen Wiederkehr des Machtdiskurses
Auffallend anzumerken bleibt noch, dass selbst österreichische Medien (und zwar gerade aus dem früher durch linke Visionäre so verachteten Boulevard-Bereich heraus) es nun sind, die jenes tief sitzende säkularisierte christliche Gewissen in den grünen Seelen de-couvrierten. Das ist unter einer derzeit herrschenden Political-Correctness- Meinungs-Dikatur schon verdächtig vor-revolutionär: „Die Ökopartei stieg daher auf Diesel um - und kauft CO2- Zertifikate, um ihr politisches Gewissen zu beruhigen.“ (Die Krone, 10.08.2017, ebda)
"Pantha rhei- Alles fließt"
An solchen inneren Widersprüchen sind freilich (nach mehr oder weniger längeren Säkularisierungs-prozessen) sogar schon riesige Weltreiche zerbrochen:
Fußten sie doch wie alle (großen weltumspannenden kulturellen, gesellschaftlichen und politischen) Systeme nämlich auf einer einzigen grundlegenden Idee, der zufolge sie „die grundlegende Einheit der ganzen Welt erkannt“ zu haben glaubten: nämlich „die Existenz von grundlegenden Prinzipien“. Daraus mauserte sich natürlich - flugs - die Ideologie eines „Herrschers als Vater aller Untertanen“, welche als „perfekte Rechtfertigung für die Existenz von Weltreichen“ herhalten musste. (Harari)
Bereits schon jene altpersische Herrscherlegende, Kyros der Große, war so nicht auf den Kopf gefallen und entwickelte eine simple, aber wirkungsmächtige (gleichsam vordergründig altruistisch ausgerichtete) Herrschaftslegitimation, indem er plötzlich behauptete: Von nun an und ab jetzt - würde er seine Macht und Heere nur mehr zum ausschließlichen „Nutzen aller Völker“ (Harari, ebda) einsetzen.
Genau dieser menschen-freundliche Imperativ blieb ab dato nun Voraussetzung und Rechtfertigung aller Universalherrschaften gleichermaßen:
Bei den Römern war es die „Behauptung sie brächten den Barbaren Frieden und Gerechtigkeit und das Licht der Kultur“, die indischen Maurya-herrscher 3000 Jahre v. Chr. waren getrieben von der Idee, „der nicht erleuchteten Menschheit die Lehre Buddhas“ aufzutischen; die spanischen und portugiesischen Übersee-Kolonialherrscher „sahen sich als Botschafter des Christentums“; die modernen britischen Kolonisateure sahen ihr Empire als „ein Instrument zur Verbreitung des Liberalismus und des Freihandels“… (Harari, ebda)
Die Litanei ließe sich beliebig bis herauf in die Gegenwart durchziehen: Nämlich bis zum derzeitigen kultur-historischen Kulminationspunkt des post-aufklärerischen Gut-Menschentums.
Da tut es allerdings den Mächtigen schon plötzlich auf einmal weh!
Böse Buben, Spielverderber allerorts!
Böswillige Verschwörungstheoretiker unterstellen nämlich Unfassbares: Behaupten diese finsteren Reaktionäre doch nichts anderes, als dass (auf Basis der weltumspannenden Voraussetzungen einer noch nie dagewesenen Globalisierung) die Zeit reif wäre in den Köpfen einer Finanz-Elite -ja, richtig...: zur Weltregierung! Diesem Ziel soll sich sogar die bisher angehimmelte und geheiligte nihilistische Führungs-Elite des (doch bisher so sakrosankt gepriesenen) EU-Friedensprojekts verschrieben haben, wobei als notwendiger Zwischenschritt, der Nationalstaat (und freilich auch die alte Conditio humana) vernichtet werden müssten (vergleichbar mit den kommunistischen Sozialexperimenten von der Schaffung eines neuen Menschen), mit dem „Ziel, die nationalen Strukturen zu zersetzen, die nationale Substanz zu verdünnen und die Nationen mit jener fremden Welt zu konfrontieren , die die Migration – ohne jeden Bezug zu dem europäischen Land , in dem sie angesiedelt werden“ mitbrächten. (Ley)
Natürlich lieferten heute diese Gut-Menschen-Eliten eine passende Erklärung (zur Vernebelung kritischer Volksfragen) für den unumgänglich, sprich alternativlosen Weltherrschafts-Anspruch gleich mit und nach: Dieser greife (mittlerweile freilich nicht mehr besonders aktualisiert) auf die mehr als zwei Jahrhunderte alte Parole der französischen Revolutionäre zurück: „Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit!“ - für die postmoderne Gegenwart ein bisschen aufgefettet durch Slogans wie „Toleranz für alle Minderheiten dieser Welt!“
Mit derselben Anmaßung rechtfertigte freilich auch schon Napoleon seinen Eroberungszug gegen das politisch zurückgebliebene, reaktionäre Resteuropa (bis er sich in den Weiten des eisigen Russlands sehr kalte Füße geholt habend, fluchtartig auf einer schnellen Luxus-Karosse das Weite suchend, seine Grand Armee dem Erfrierungstode überlassen hatte).
Knapp hundert Jahre später waren sowjetische Parteifunktionäre (das gesamte 20. Jahrhundert lang ebenfalls felsenfest von nix anderem) überzeugt, als dass „ihr Reich den unvermeidlichen Übergang vom Kapitalismus zur Diktatur des Proletariats beschleunige“; und auch deren kapitalistischer Gegenpart, die amerikanischen Yankees, rechtfertigen weiterhin ihren kulturellen-politischen Welt-Hegemon-Anspruch mit der „moralischen Pflicht, die Länder der Dritten Welt mit Demokratie und Menschenrechten beglücken“ zu müssen, auch wenn sie dafür Cruise Missiles und Drohnen um den Erdball schicken müssen.(Harari, ebda)
Zur Aufrechterhaltung von Macht benötig(t)en sie alle..., aber wirklich ausnahmslos alle, aber eine umspannende Ideologie. Zwangsläufig auftretende Ungleichheiten bedurften freilich immer sofort einer theologischen oder pseudowissenschaftlichen Rechtfertigung: Selbst die Sklaverei erklärte man sich früher jenseits des großen Teiches auf bigotte Art und Weise so: Dass nämlich Schwarze von einer geheimnisvollen biblischen Figur namens Ham abstammen sollten, der mit dem Fluch zur Versklavung seiner Nachkommen belastet gewesen wäre.
All das diente freilich nur einem einzig weltlich-profanen Zweck, nämlich der Aufrechterhaltung von Beherrschungs-mechanismen; sie finden sich in allen Kulturepochen, zu allen Zeiten, an allen Orten unter Gottes weitem Himmelzelt; und sie haben naturgemäß die Tendenz, sich hartnäckig zu verfestigen und von den Machthabern konserviert zu werden.
Aber was währt schon ewig?
Nach einem unweigerlich stattfindenden Säkularisierungsprozess (der auf der historischen Bühne so zwangsläufig folgt wie das von jedem katholischen Ministranten erwartete „Amen!“ im Gebet) sind bisher noch alle Herrschaftsverhältnisse zuerst erkannt, dann offengelegt, schließlich hinterfragt und schlussendlich beseitigt und durch neue ersetzt worden:
Im modern-aufgeklärten Westen ließen sich (unter humanistischen proklamierten Prämissen) schließlich die Sklaverei, die Ausbeutung der Arbeiterschaft, sowie die verschiedensten Diskriminierungs= formen (etwa des weiblichen Geschlechts, dann der Homosexuellen, etc) nicht mehr aufrecht erhalten.
Jetzt ist daraus ein hysterischer Minderheiten-Kult geworden...
Der Dekadenz-Prozess der Political-Correctness
und ihre Widersprüche
Die daraus entstandenen neuen Ideale, Werte und schließlich verabsolutierte Tabu-Normen werden aber immer schon bald von einer subsumierenden Kultur vereinnahmt. Allerdings unter den Prämissen einer (für alle herrschenden Eliten beunruhigenden) Konstante, die da lautet: „Kulturen befinden sich dauernd im Fluss“ (Harari, ebda). Ausgelöst wird dieses „pantha rhei“ (entweder durch äußere Impulse wie Umweltfaktoren oder durch Berührung mit Nachbarkulturen) aber auch durch eine „innere Dynamik in der Kultur selbst"; Denn „anders als die Naturgesetze“ bleibt „jede menschliche Ordnung voller Widersprüche“.(Harari, ebda)
Und jetzt macht das Fabulieren wieder richtig Spaß!
Irgendwann mussten sich etwa selbst die gottgleichen Maya-Herrscher-Eliten von ihrem - ihnen untertanen - Pöbelvolk unangenehme Fragen stellen lassen: „Warum fällt kein Regen mehr auf unsere Mais-Monokulturen? Ist es wahrscheinlich doch nicht so weit her mit eurer Gottverwandtschaft?“
Auf solche vermessenen Widersprüche antworteten die gottgleichen Mayaherrscher im Allgemeinen mit erneuten Strömen von Blut (und mit noch mehr aus den lebenden Körpern herausgerissenen Herzen der von ihnen unterworfenen Sklavenvölker) zur Besänftigung unwilliger Götter. Der ganze Schwindel flog natürlich spätestens damals dann auf, als sich Klimakatastrophen über solch (lächerliche und lachhafte) Schicksals-Be-Einflussungs-Versuche hinwegsetzten. Schließlich aber hatte der Pöbel, „der große Lümmel“, genug von dem ganzen Zermenonien-Zirkus (auf den Stufen himmelstrebender Pyramiden) sowie davon, sich (im Schweiße und Blute des eigenen Angesichts) von den herrschenden Elite-Cliquen für blöd verkauft gelassen zu haben; spätestens nämlich zu dem Zeitpunkt, als man erkannte, dass diese Herrscher-Cliquen nicht einmal mehr dazu im Stande waren, den Minimal-Lebensunterhalt von ein paar Kilo Maiskolben oder einigen Litern Wasser zu sichern.
Den solcherart ausgelösten Revolutionen fielen schließlich selbst riesige, blühende Welt-Reiche zum Opfer… So ergeht es jetzt dem historisch kurzen Zwischenspiel der Alt-68-Senilisierten...
So wie damals (im Mittelalter auf der fernen mexikanischen Halbinsel Yucatan) beginnt sich langsam aber auch der gegenwärtige Gut-Menschen-„Volks-Lümmel“ auf der Straße zu fragen: "Wie es denn etwa möglich sein konnte, dass unter jenen (im Spätsommer 2015) an die west-europäischen Gestade gespülten Massen von arabischen Heilsbringer-Refjutschie-Edlen-Wilden sich eine auffallende Minderheit versteckt, die sich jeglichem aufklärerischen Minimalkonsens widersetzt, ja sogar diesen frech verhöhnt: Dass etwa auf einer Wiener U-Bahn-Toilette im April 2016 eine unschuldig-unbedarfte türkische Erasmus-Studentin von drei jugendlich-afghanischen „Schutzsuchenden“ in letzterer Whiskey-Rausch aufs Brutalste vergewaltigt werden konnte.
http://www.vienna.at/21-jaehrige-von-drei-jugendlichen-auf-praterstern-toilette-vergewaltigt/4698161
"Vergewaltigung am Praterstern: Täter äußerst brutal
Die Jugendlichen gingen dabei sehr brutal vor, sie drückten die 21-Jährige fest mit dem Oberkörper zu Boden, schlugen ihren Kopf auch mehrmals gegen die WC-Schüssel. Die Frau versuchte vergeblich, sich zu wehren. Die Angreifer hielten ihr auch Mund und Nase zu, sodass sie nicht um Hilfe rufen konnte.
Nach der Tat flüchteten die Afghanen (...)
Sexuelle Übergriffe in Prater-Nähe
Der Praterstern gilt in Wien als ein sozialer Brennpunkt. (…) Erst im Jänner wurde eine 18-Jährige in der Praterhauptallee von einem Afghanen vergewaltigt." (vienna online)
Davon hatten aber Mama Merkel und Papa Faymann uns aber nix gesagt!
Folgende Aussage des Polizeisprechers Hahslinger glauben mittlerweile nur mehr hartgesottene, ewig gestrige alt-linke Polit-Büro-Kader der Political Correctness: „Die Zahl der angezeigten Vergewaltigungen sei in Wien jedoch “nicht gestiegen. (…) Die Zahlen sind genauso hoch wie im ersten Quartal im Vorjahr.”´ (Viena Online) Als Erklärung für solch offensichtlich statischen Unfug (Müssten sich doch die einheimischen Vergewaltiger aus Gut-Menschen-Solidarität heraus etwas zurückgenommen haben.) kann nur Churchills berühmtes Bonmot dienen: „Ich traue keiner Statistik, die ich nicht selbst gefälscht habe!“
Innerhalb des modern-aufklärerischen Weltbildes hatte sich aber (freilich von Anfang an schleichend) einer der größten theoretischen Widersprüche entwickelt, welcher der französische „große Lümmel“ des Revolutions-Jahres 1989 unter dem Postulat der „Gleichheit“ ins abendländische Denken gegrölt hatte…
Dessen Außerkraftsetzung erleben wir im Moment am Beispiel zweier besonders auffälliger Vertreter aus dem illustren Kreis alpenländischer Sozialdemokratie: Gusenbauer (ehemaliger SPÖ-Kanzler, s.u.) und Niko Kern (dztger SPÖ-Kanzler-Sohn, s.o.)
Doch keine Sorge! Selbst das römische Reiche hatte schlussendlich (während einer langen Dekadenz- und Untergangsphase) - seine Sklavenhalter - durch eine christliche Mitleids-Ideologie ersetzt, welche sich heute nach mehreren epochalen Zwischenschritten innerhalb der abendländisch-christlichen Zivilisationsgeschichte (von Renaissance über Aufklärung, Sozialismus, Sozialstaat, 68er-Kultur-Revolution, Gender...) unweigerlich seiner eigenen Erschöpfung hin zuneigt.
Die Alt-68er: „Generation Selbstbedienung“
Vom Tod eines Mythos
Noch einmal an Heines „Deutschland – Ein Wintermärchen“ anknüpfend, erkennen wir heute eine Säkularisierung (in Form einer Um- und Verformung) christlicher zu sozialistisch-liberalen Ideen, die sich mittlerweile längst als totale Verweltlichung durchgesetzt haben. Damals hatte sie in der ehemals revolutionären Forderung bestanden, das lange Zeit nur im Jenseits angelegte christliche Himmelreich schon jetzt im irdischen Diesseits zu errichten;
"Ein neues Lied, ein besseres Lied, / O Freunde, will ich euch dichten! / Wir wollen hier auf Erden schon / Das Himmelreich errichten. / Wir wollen auf Erden glücklich sein, / Und wollen nicht mehr darben; / Verschlemmen soll nicht der faule Bauch, "Was fleißige Hände erwarben."
Mittlerweile ist dieses - eigentlich banale - materielle Himmelreich in den Sozialstaaten West-Europas bereits bis zum Überdruss verwirklicht. Die Armut ist (bis auf wenige abschreckende Beispiele verdammenswürdiger Obdachloser) beseitigt; selbst die Verköstigung ausländischer Refjutschie-Massen im Stile einer säkularisierten neu-testamentarischen Brotvermehrung ist gelungen…
Allerdings: Der Widerspruch, dass inländische Obdachlose zunächst im Willkommens-Geklatsche-Wahn sogar von der Caritas ausgrenzt wurden, ging im postmodernen Freudestaumel-Welcome-Service (der sich herzzerreißend auf deutsch-sprachigen Bahnhöfen um exotische Ankömmlinge bemühte), zunächst noch unter...
https://www.bing.com/images/search?view=detailV2&ccid=V7poJGXE&id=26605596431046E049EBFCCB00BC5AED1D1C34F1&thid=OIP.V7poJGXEVIRayqHch3j8rgEsDh&q=fl%c3%bcchtlinge+bahnhof+wien+caritas&simid=60802960970
Refjutschie-Speisung Herbst2015, Bahnhof Wien
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/f/fd/Heinrich_van_Waterschoot_Brotvermehrung.jpg
Biblische Brotvermehrung
Wie weit es diese Alt-68er-Gleichmacher-Gerechtigkeits-Ideologie seit Heines Tagen mittlerweile (bis zur eigenen Selbstkarikatur und weit darüber hinaus) gebracht hat, beschreibt ein Cicero-Artikel unter dem Titel „Generation Selbstbedienung“ treffend:
Zeichnet man nämlich „den Werdegang“ jener Alt-68er „durch die volkswirtschaftliche Brille“ nach, so kommt nichts anderes zum Vorschein als „eine Kohorte“, „die in beispielloser Weise ihre eigenen Bedingungen optimiert und dabei reichlich lax mit den proklamierten Idealen von Solidarität und Nachhaltigkeit“ (ebda) umzugehen wusste.
Es ist jene „Generation Selbstbedienung“, die Heine schon vor mehr als 150 Jahren gegeißelt hatte – freilich heute unter umgekehrten sozio-kulturellen Vorzeichen.
Diese feisten alt-linken Profit-Maximierer verschrieben sich selbst einer Revolte, allerdings mit der Einschränkung nur „solange sie selbst noch nichts zu verlieren hat(ten)“. Der gesellschaftliche Unterbau war freilich „eine prosperierende Gesellschaft“ gewesen, die jene jugendlichen Revolutions-Sprücheklopfer (wie ein sagenhaftes von außen über sie gekommenes, säkularisiertes biblisches Land, in dem Milch und Manna fließen, in Gestalt der Wirtschaftswunderjahre) vorgefunden hatten. Deren Forderungen waren vermessen wie anmaßend-provozierend zugleich: Konfrontiert mit der „Aufforderung `Schafft erst mal etwas!´ entgegnen die Bilderstürmer (…). Das Vermögen der Etablierten soll umverteilt werden, jede Herrschaft wird abgelehnt – Gebt uns euer Geld und lasst uns in Frieden!“ (ebda)
Nun aber, am Ende des Säkularisierungsprozesses (kataklyptisiert durch die von jenen selbst herbei gesehnten „Refjutschie-Crisis 2015“) quellen diese dumpfen Widersprüche mit geballter Wucht auf und über: Denn plötzlich, nachdem die 68-er-Profiteure-der-Gut-Menschen-Macht auf den wohl dotierten gesellschaftlichen Elite-Verwaltungsplätzen in der vordersten Reihe der Sau-fress-Tröge vornehm Platz genommen hatten, „füg(t)en sie sich erstaunlich erfolgreich ins ´Schweinesystem ein“. (ebda)
Von nun an sollte die macht-verschleiernde Devise gelten: „Marxisten sind die besseren Kapitalisten“. (ebda)
Dass man so einen Schwachsinn nicht auf Dauer und nicht für alle Ewigkeit, selbst nicht einmal dem links-grünen „Volk, dem großen Lümmel“ verkaufen kann, das wird mittlerweile immer klarer: Denn die gesellschaftlichen Widersprüche des Political Correctness ließen sich einfach beharrlich (trotz aller Beschwichtigungsversuche) - nicht und nicht - aus der Welt schaffen, ja sie subsumierten sich noch zusehends:
Immer „schärfer wird das Bild, sobald die Rebellen von einst in die Chefsessel aufrück(t)en. (…) Einmal oben angekommen, erweisen sich die Experten für dialektischen Marxismus als hoch effiziente Kapitalisten – und optimieren die eigene Rendite.“ (ebda)
Langsam tritt aber auch das ganze wirtschaftliche „Ausmaß“ jener „Selbstbedienung (…) offen zutage“; und zwar zu dem Zeitpunkt, „als die 68er das Ruder in Politik und Verbänden übern(a)hmen: (…) Die Staatsverschuldung. Es wird wirklich fleißig umverteilt – aus dem Vermögen der Gesellschaft in private Taschen“. (ebda)
Womit wir wieder bei einer der (vermuteten) Hintergründe für die sog. „Refjutschie-Crisis 2015“ abgekommen wären:
„Mit ihrer Zurückhaltung bei der Fortpflanzung haben die 68er die Demografie in eine Schieflage gebracht, die Wirtschaft und Sozialsysteme auf Jahrzehnte herausfordert.
Statt die Verantwortung zu übernehmen, zumindest aber die Belastungen solidarisch zu verteilen, bleiben sich die ewigen Revoluzzer selbst die Nächsten.“ (Cicero-Artikel, s.o.)
Daraus resultieren freilich selbstgerecht - ex cathedra - gesetzte „großzügige Vorruhestandsregelungen in die gesicherte Rente, während ihren Kindern (…) Debatten ums Arbeiten bis 70 bleiben“. (ebda)
Hinterlassen hat die Alt-68er-Kultur-Revolutionärs-Schickeria nicht nur geistig-moralisches Ödland in Wüstencharakter, sondern auch „Schulden (…), Sozialsysteme auf Kollisionskurs sowie eine – erstmals seit mehr als 100 Jahren – ansteigende Lebensarbeitszeit, derweil sie selbst mit Rekordvermögen den Lebensabend genießt.“ (ebda) Eine Parasiten-Generation hat sich in einer ganzen Volkswirtschaft und Gesellschaftsordnung festgebissen und diese in Geiselhaft ihrer nur vorgeschobenen Gut-Menschen-Moral genommen: Dass die Revolution immer ihre Kinder frisst, ist ein historisches Bonmot; dass aber plötzlich „die Revolutionäre ihre (eigenen) Kinder fressen“, stellt eine besonders süffisante historische Variante dar: „Im Falle der 68er kann man das wörtlich nehmen.“(ebda)
Diese Revolution jetzt findet – weil unvorhergesehen - statt
Allerdings hat zumindest das gute, alte Freud´sche Unterbewusstsein der Alt-68er mittlerweile wohl selbst schon auf einen inneren Alarmzustand umgeschaltet. Denn: Revolutionen gehören zum (wenn auch vom „großen Lümmel“ relativ wenig innerhalb seiner historischen Möglichkeiten genutzten) Allgemeinfundus, aus dem die Geschichte hin und wieder ihre Fortschrittsenergien schöpft.
Somit allerdings gehört es zum (aus der Sicht der Herrschafts-Eliten betrachtet) zutiefst beunruhigenden Wesen jeder Revolution, dass man deren genauen Zeitpunkt nämlich nicht voraussehen kann („Angekündigte Revolutionen finden eben nicht statt.“); diese folgen dann aber (endlich einmal ausgelöst) in einem chaotischen Verlauf einer gleichgültigen Konstante: Und laufen darauf hinaus, sich der herrschender Eliten (auf die eine oder Weise) zu entledigen: Entweder finden jene Unterschlupf in Form eines Exils (bei ehemals kollaborierenden Mächtigen) oder aber sie werden von einen unbarmherzigen historischen Fortschreiten vollständig eliminiert (in postmodernen Zeiten kamen mildtätigere Varianten wie die durch die Zusammenkunft an Runden Tischen entschärfte Formen von Samtenen Revolutionen hinzu).
Um das zu verhindern, gilt als oberste Bürgerpflicht (in allen sich bereits politisch etabliert habenden) Systemen die Devise: „Auflehnung unerwünscht.“(ebda) Weil allerdings freilich dieser Friedhofs-Ruhe-Zustand mit zunehmender Verwicklung der herrschenden Elite in innere Widersprüche (ihres eigenen real-existierenden Systems) brüchiger und bedrohter erscheint, wird sofort auf die alte Zensur-Maschinerie-Masche zugrückgriffen: Insofern sorgt bereits jetzt ein besonderer „Treppenwitz der Geschichte“ für ungläubiges Staunen: Dass nämlich „die Revolte der Jugend auch deshalb (lange ausblieb), weil die 68er gerade, als die Generation Y flügge (wurde), jene Daumenschrauben (anzogen), deren Lockerung sie einst erkämpft hatten.“ (ebda)
Lange Zeit (so mögen sich wohl bald nach-revolutionäre Historiker verwundert ihre Augen reiben) war nicht einmal der leiseste Hauch einer theoretischen Gegenposition bemerkbar gewesen, eine „echte Debatte verzweifelt gesucht“ (ebda) geblieben.
Was die Refjutschie-Crisis und die Alt-68er mit dem Untergang der DDR zu tun haben
Doch damit ist es spätestens seit dem Höhepunkt der „Refjutschie-Crisis 2015“ vorbei; auch deshalb, weil die 68-er Bewegung mit ihrem Eintritt ins 50er-Jubiläum nix mehr abzufeiern hat. Trotzdem verhalten sich die Alt-68er-Ikonen in nix anders als jene tragische historische Figur des (mittlerweile aus Geschichte ausgetretenen) vergreist-verdatterten Erich Honneckers (Ex-DDR-Generalsekretär der kommunistischen Partei), wie er noch am 7. Oktober des (Welt-Epoche machenden) Wendejahres 1989 das 40-Jahr-Jubiläum einer versteinerten DDR abfeierte, weiterhin den Gassen-Kalauer seinem „großen Volk“s-Lümmel auf Sonntagsreden vorsetzend: „Den Sozialismus in seinem Lauf halten weder Ochs noch Esel auf.“ [Video anklicken! Honnecker-Rede zum Fremdschämen]
http://media.rbb-online.de/rbb/projekte/mauerfall/512x288/179.jpg
Zwei Wochen später begann Honneckers persönlicher und politischer Niedergang: Am 18. Oktober wurde er zum Rücktritt gezwungen und verbrachte dann den letzten Rest seines Lebens im chilenischen Exil. Überhört hatte er freilich auch die oft kolportierte Warnung Gorbatschows (ehemaliger Generalsekretärs der KPDSU der Sowjetunion): „Wer zu spät kommt, den bestraft die Geschichte!“
Vergessen allerdings…, vergessen haben alle System-Erhalter jeglicher politischer Couleurs aber immer darauf: Dass es sich beim Volks-„Lümmel“ trotz allem eben immer noch um Angehörige jenes (innerhalb der biologischen Evolution als besonders schwierig und gewalttätig geltenden) Homo sapiens handelt, der im Gegensatz zu Ochs und Esel über ein gewisses Maß an chaotisch-vernünftiger Planung verfügt.
Geschichte ist ein chaotisches System, deren Verlauf durch Vorhersagen zwar etwas beeinflusst werden kann; die dann einsetzenden Entwicklungen verlaufen aber selbst wiederum chaotisch-unvorhersehbar. Trotzdem wird Geschichte aber und also immer noch (auch) von diesem Volk gemacht.
Anlass zur Hoffnung allerdings, dass Geschichte eben doch etwas planbarer, beherrschbarer als das Wetter bleiben könnte, bestand aber für Herrscher-Eliten trotzdem nie. Irgendwann entglitt nämlich den Hohepriestern und Schriftgelehrten der Macht die Deutungshoheit über ihre argwöhnisch bewachte, eifersüchtig am Leben gehaltene Traditionsstiftung.
Die Angst der Alt-68-Eliten vor der Unvermeidlichkeit
An diesem historischen Wendepunkt befinden wir uns gerade. Und genau davor beginnen sich diese (mittlerweile jegliches Toleranz-Maß gesunden Menschenverstandes überschritten habenden feisten) Alt-68er-Muftis (inklusive ihrer übergeordneten Pallast-Paladin-Funktionäre) besonders zu fürchten:
Denn gerade wieder werden unbedarfte Frage gestellt, wie etwa diese: „Kann man die Geschichte auch anders erzählen?“ (Cicero-Artikel, ebda)
Anstelle eines nicht mehr möglichen `Nein!´ stehen immer mehr aus der Masse des „großen Lümmel“s heraus auf und sind sich immer sicherer in ihrer Aussage:
„Gerne! Im Gegensatz zu einem müden Pseudo-Kulturkampf brächte uns das eine Debatte über Verdienste und Sünden der 68er, die deren Tragweite eher gerecht wird. Streiten wir endlich über die echten Themen! Gehen wir dahin, wo es weh tut!“ (ebda)
Chapeau! So soll denn auch sein!
http://www.krone.at/oesterreich/debatte-in-der-spoe-was-tun-mit-alfred-gusenbauer-silberstein-affaere-story-584412
20.08.2017, 19:05
(…)
Kommentar von Claus Pándi: Eine Frage der Glaubwürdigkeit
Vulgär. So bezeichnet der den Sozialdemokraten verbundene Jugendforscher Bernhard Heinzlmaier den ehemaligen SPÖ- Vorsitzenden Alfred Gusenbauer.
(...) Bei Silber-steins dubiosem Netzwerk der Glücksritter taucht auch immer wieder der Name des gescheiterten SPÖ- Vorsitzenden Gusenbauer auf. Da geht es unter anderem um Diamanten, Gold und Grundstücksspekulationen. Ge-schäfte, die vielleicht irgendwie legal sind, aber unvereinbar mit den angeblichen Moralvorstellungen der Sozialdemokratie." (Die Krone, 20.8.2017)
Noch einmal Heinrich Heine
Es macht den welt-literarischen Rang seines Werkes aus, dass dessen Aussagegehalt alle Säkularisierungsprozesse überdauert: Man muss vielleicht manchmal nur ein Wort austauschen – und alles bleibt wieder stimmig:
„Denk ich an“ die Alt-68-er „in der Nacht, dann bin ich um den Schlaf gebracht!“ (Heine: „Nachtgedanken“) Das einzige Wort, das ich ersetzt habe: Statt "68-er“ käme in Heines Originaltext „Deutschland“.