Nicht nur in der fernen Bundeshauptstadt hinter dem Arlbergpass, in Wien, ist es am Wochenende zu Anti-Corona-Demonstrationen gekommen. Sondern auch im kleinen "Länd´le", in Vorarlberg, marschierten, etwa in Bludenz (am 14.2.202), knapp 1000 Menschen gegen die CoV-Maßnahmen auf... In Egg waren es 200 Menschen.
Angst um Grundrechte, vor Zwangsimpfung, wirtschaftlichem und sozialem Kollaps (ORF)
Das türkis-grün regierte Bundesland Vorarlberg scheint mit seinen nur 400.000 Einwohnern zu einem Zentrum des Corona-Widerstandes zu werden. Bereits vor zwei Wochen, am 7.2.2021, gingen ebenfalls knapp 1000 Menschen auf die Straße. (vol) Am 31.1.2021 waren es 500 Menschen in Dornbirn. (vol) Vom 8.2.2021 wird eine Protestkundgebung aus Schwarzach gemeldet, und zwar vor dem Hauptquartier der "Vorarlberger Nachrichten" („Wir haben genug davon, dass die Urteile des Bundesverfassungsgerichtes ignoriert werden.“)
Auf alle Fälle ist das Medienhaus sehr verunsichert... Beschäftigte es sich doch in einem langen Live-Interview mit dem "gehemeinen Corona-Widerstand" sowie dem Vorwurf der "Lügenpresse".
Die Demonstrationsteilnehmer bestehen aus allen Bevölkerungsgruppen, auffallend auch: viele junge Familien und Mütter, teils mit Kinderwägen. – Vorarlberg ist aufgrund seiner „Insellage“ (Grenzen zu Bayern, der Schweiz, Liechtenstein und dem Arlberg zum restlichen Österreich) sowie wirtschaftlich wegen seines starken Tourismus von der Corona-Abschottungspolitik besonders betroffen…
Vorarlberger Widerstandsgeist
Bundesweit bekannt wurden die Vorarlberger durch die sogenannte Fußach-Affäre (1964). Damals verhinderten die stets Wien-kritischen Alemannen, dass ein Bodenseeschiff auf den Namen des sozialistischen Ex-Bundespräsidenten Karl Renner getauft werden sollte. Seit damals schifft es unter dem Namen „Vorarlberg“ durch die Gewässer des Bodensees...
Besonders schmählich für den extra aus Wien angereisten SPÖ-Verkehrsminister Probst... Er musste zur Schiffstaufe verstohlen in einem Motorboot ausweichen. Und drehte wegen des Asterix-Widerstandes doch lieber wieder nach Bregenz um, wo er allen Ernstes - wut-enthemmt - beabsichtigte, zwei Vorarlberger Tageszeitungen wegen "Aufforderung zum offenen Aufruhr" beschlagnahmen zu lassen. Die Staatsanwaltschaft Feldkirch schickte ihn unverrichteter Dinge zurück hinter den Arlberg.
Demokratie für den Grünen Rauch: Alle 5 Jahre ein Wahl-kreuzerl
* Auf Kritik bei einer Pressekonferenz sagte der gelernte Sozialarbeiter in Föderal-Regierungs-Würden, Umweltlandesrat Rauch wörtlich:
„Wenn du der Meinung bist, nämlich du Wählerin und du Wähler, dass das, was wir gemacht haben, falsch war, dann wirst du uns bei der nächsten Wahl abstrafen können. Das ist Demokratie.“ (Link zum Video) - Außerdem versuchte er jede Jritik mit dem Hinweis aus den US-NewsTV-Sender "FoxNews" zu diffamieren.
* Zuvor hatte der Grüne Umweltlandesrat die Vorarlberger Wirtschaft zur Weißglut getrieben ("So ein Schwachsinn!"), indem er (wohl in krypto-klassenkämpferischer Rhetorik) die Schließung der gesamten Wirtschaft aufgrund der Corona-Pandemie anmahnte. (vol) - Was dann aber auch den (bekannt nüchtern-pragmatischen) ÖVP-Landeshauptmann Waller zu einer offentlichen Rüge veranlasste: "In dieser schwierigen Zeit müssen wir jetzt kühlen Kopf bewahren. Solche Aussagen tragen nur dazu bei, tausende MitarbeiterInnen noch weiter zu verunsichern." (orf)
Auf alle Fälle haben sich die Ländle-Grünen auffallend schnell von einer Protest- zu einer Macht-Verweser-Partei gemausert:
* So schönte der Grüne Ex-Klubobmann Gross zunächst seinen Wikipedia-Eintrag“(vn) wegen einiger unschöner Vorwürfe: Postenschacher (wikipedia), Beamten-Rückkehrrecht in den Landesdienst (orf) und das Recht auf Zeitausgleich wegen Überlastung im Corona-Homeoffice („Ich habe diese Zeiten angesammelt und das gute Recht, mich jetzt zu erholen.“ - Gross, neue) Dabei "musste" für den Grünen Ex-Protestler eigens eine Abteilung geschaffen werden", welche es "in der Form bislang nicht gab" (orf)
Nicht viel mehr als Worhülsen und Wunschvorstellungen ist vom grünen Ökothema Umweltschutz geblieben:
* Im Oktober 2019 beschwor Rauch noch, dass die S-18-Schnellstraße (durch eines der letzten unverbauten Riedflächen im Rheintal nicht realisiert werden möge: „Meine Prognose ist: Es wird scheitern." - vol )- Ein Jahr später war dann aber der Entscheid gefallen (Grüne Vorarlberg). Was solls? Papier ist geduldig... "Rauch kritisiert horrende Kosten und gravierende Auswirkungen auf das Natura-2000 Gebiet." (ebda) - Unerbittlicher freilich als Papier ist das Internet: Aus lang vergangenen Zeiten ist ein adrettes Widerstandsfoto des Grünen Ex-Umweltschützers vorhanden: Wie er sich medienwirksam auf einem Protestschild im sumpfigen Riedboden in Szene setzte...: "Wir brauchen Natur - Nicht Asphalt." (vol)
* Dieselbe grüne Non-Chalance betraf auch die Baubewilligung für das Wahnsinns-Skipisten-"Flexen-Arena" (Rodung von 580m2 Wald, 17.000 m2 Bodenveränderungen), mitten im hochsensiblen Arlberg-Hochgebirge (oe24) - für - wohlgemerkt - 2 Tage Riesentorlauf-Zirkus...
"I schieß da drie!" ("Ich scheiß dir hinein!")
Als gebürtiger Vorarlberger weiß ich nur eins: Die Alemannen jenseits des Arlbergs sind großteils sehr fleißige, korrekte, bodenständige und v.a. geduldig-loyale Landesbürger...
Nur: Irgenwann, wenn sie dem politisch-unwürdigen Treiben im Bregenzer Landhaus überdrüßig geworden sind, greifen sie zu Widerstandsmaßnahmen. Diese können auch an der Wahlurne stattfinden:
* So "brachte ein Deal (mit dem Multi-Investor und ÖVP-Kanzler-Kurz-Freund René Benko) in Lech am Arlberg ein politisches Urgestein zu Fall: Der ÖVP-Bürgermeister Muxel war 27 Jahren im Amt"... (kontrast) Dann wurde er abgewählt... Wollte er doch tatsächlich ein urbanes Luxus-Einkaufs-Zentrum der deutschen Nobelmarkre KaDeWe) aus dem Beinahe-Permafrost-Boden ziehen... Und zwar unter Ausschluss des ortsansässigen Geschäfte...
Das Schweigen des linken Moralapostels Michael Köhlmeier
Die auf offener Hand liegende Frage: "Wozu sind die Grünen überhaupt noch in der Regierung?" (standard) - hat sich der sonst so wortgewaltige Vorarlberger Literaturpapst Köhlmeier (zumindest öffentlich - noch - nicht gestellt... - Wenn es aber gegen die FPÖ da hinter dem Arlberg, in Wien, sowie um die Heraufkunft des ewigen Faschismus geht, war seine Zivil-Courage schnell auf Papier gebracht...
"Der Bestsellerautor rechnete vor der Politprominenz mit der FPÖ ab: ´Was wirst du jenen sagen, die einer Partei angehören, deren Mitglieder den Nationalsozialismus verharmlosen oder antisemitische Meldungen abgeben?´“ (oe24)
"Sich nicht dumm stellen..." (Köhlmeier)
Insofern möge sich der ewige Alt-68er-Spießer Köhlmeier also beim Wort nehmen...„Erwarten Sie nicht von mir, dass ich mich dumm stelle!" (Parlamentsrede zu Gedenkveranstaltung im Mai 2018)
Denn eines ist sicher... Ewig für dumm verkaufen lassen sich die Alemannen hinter dem Arlberg nicht... Ihnen dürfte wohl auch entgangen sein, dass die neu zu besetzenden landesnahen Verwaltungspöstchen (von Schuldirektoren aufwärts) einfach nur mit Grün-Opportunisten umgefärbt worden sind... "Es grünt so grün im Ländl´e!" (Slogan hinter vorgehaltener Hand)