Darwin war ein Spätzünder.

Mittelaltergelehrte studieren lieber Naturwissenschaften mit unmittelbarer praktischer Anwendung, nicht Zoologie. Wenn es um Tiere ging, verließen sie sich lediglich auf die Aussagen von Aristoteles oder akzeptierten abergläubische Überlieferungen als Tatsachen. Fantastische Bestiarien verwischten die Grenze zwischen Wahrheit und Fiktion. Der deutsche Theologe Albertus Magnus (gest. 1280) nutzte als erster die tatsächliche Beobachtung der Natur, um mehr über Lebewesen zu erfahren.

Alberts De vegetabilibus et plantis und De animalibus enthielten Themen zu Tier- und Pflanzenarten, Taxonomie, Anatomie und Vielfalt. Albert sezierte Tiere, um einen Zusammenhang zwischen anatomischer Struktur und Verhalten zu finden. Er gruppierte Tiere anhand ihrer physiologischen Fähigkeiten und unterschied sogar soziale Tiere von Einzelgängern. Noch nie hat jemand die Natur so umfassend erforscht.

Seine Erfolge in der Erforschung des Lebens und auf anderen Gebieten waren so groß, dass Gerüchte kursierten, dass er selbst ein lebensechtes Wesen, einen Androiden, erschaffen habe, der in seinem Haus Wache hielt und sich mit ihm unterhielt. Wahr oder nicht, sicher ist, dass Alberts komplizierte Beschreibungen einen Großteil der Grundlagen der modernen Zoologie legten

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