Heute erkundigen wir uns um den Verbleib des Sanctum Praeputium, der Heiligen Vorhaut Christi. Es bestand viel Verwirrung, nachdem die Reliquie 1983 in Calcata gestohlen wurde. Es war unklar, ob sie in Antwerpen, Rom oder am Finger der heiligen Katharina von Siena wieder aufgefunden worden ist.
Tatsächlich befindet sich die Vorhaut Christi gar nicht mehr auf Erden, sondern im Weltraum. Im 17. Jahrhundert berichtete Galileo Galileo seinen Kirchenfreunden zu Rom von neuen Monden und Planeten. Per Teleskop zeigte er ihnen den Erdmond, Jupiter, die Venus und „dreifachen“ Saturn. Durch die geringe Auflösung seines Fernrohrs erschien Saturn irgendwie, als hätte er einen Henkel oder ein Ohr. Erst 45 Jahre später beschrieb der Holländer Christiaan Huygens, Saturn sei „von einem dünnen, flachen Ring umgeben, der ihn nirgends berührt und der zur Ekliptik geneigt ist„.
Spätestens als die Sprache auf Ringe um den Saturn kam, war das Rätsel um eigenartige Form des Planeten gelöst. Leone Allacci, damals der oberste Bibliothekar des Vatikans, hielt in seiner unveröffentlichten Schrift De Praeputio Domini Nostri Jesu Christi Diatriba fest, dass es Jesu‘ Vorhaut ist, die den Ring um den Saturn bildet. Sanctum praeputium war mit dem Heiland auferstanden, dehnte sich aus, und ist noch heute der Wächter des Himmelsgestirns.
Wer an dieser Tatsachenfeststellung zweifelt, der möge ein Fernrohr zur Hand nehmen und damit des Nächtens zum Himmel sehen: Da ist sie die Vorhaut! Und wenn man sie sieht, dann muss sie es sein.