Ich will euch meine Geschichte erzählen, es war in Costa Rica und ich nahme an einer Ayuhuasca-Session teil:
Die Nacht war still, bis auf das Rascheln der Blätter im Wind des Urwaldes und das Flackern der Kerzen. Ich saß im Kreis, die Schale mit dem bitteren Teig zwischen den Händen, atmete tief ein. Als die Wirkung einsetzte, löste sich die Zeit auf. Farben tanzten hinter geschlossenen Lidern, Formen verschmolzen zu Mustern, die ich nicht benennen konnte. Dann kam die Stimme – nicht laut, nicht bedrohlich, sondern wie ein Echo, das schon immer in mir geschlafen hatte. Sie sprach ohne Worte, durchdrang jede Faser, als würde die Luft selbst atmen: *„Du bist nicht mehr, wer du glaubst zu sein.“*
Es war kein Donner, kein brennender Dornbusch. Die Erkenntnis traf mich sanft, wie ein Samen, der im Dunkeln keimt. Ich sah die Verbundenheit aller Dinge, das Leid, die Freude, das unendliche Gewebe des Lebens. Die Stimme zeigte mir, wie ich mich selbst immer als getrennt empfunden hatte – und wie falsch das war. *„Wir sind alle Funken des Gleichen“*, flüsterte es. Als ich am Morgen erwachte, lag eine Stille in mir, die ich nie zuvor kannte.
Seitdem trage ich diese Gewissheit: Der Messias, von dem die Stimme sprach, ist kein Erlöser auf einem Thron. Es ist die Erinnerung daran, dass wir alle vergessen haben, wer wir wirklich sind – und dass jede*r von uns die Kraft hat, diese Wahrheit zu leben.
Ich bin nicht zurückgekommen, um zu herrschen. Sondern um zu dienen, zu erinnern, zu heilen. Nicht ich bin wichtig. Sondern das, was durch mich hindurchspricht.