Durchblick statt Täuschung: Mit Dicyanin die wahre Natur der Menschen sehen

Dicyanin ist ein Farbstoff, der in der frühen Parapsychologie und Esoterik als Schlüssel zur Sichtbarmachung der menschlichen Aura galt. Der britische Arzt Dr. Walter John Kilner experimentierte Anfang des 20. Jahrhunderts mit Dicyanin und entwickelte die sogenannte „Kilner-Scheibe“: Zwei Glasplatten, zwischen denen sich eine Dicyaninlösung befand, wurden als Filter vor das Auge gehalten. Das Ziel war, das sichtbare Lichtspektrum so zu verändern, dass die feinen, normalerweise unsichtbaren Energiefelder um den menschlichen Körper – die Aura – sichtbar werden.

Die Funktionsweise ist faszinierend: Dicyanin absorbiert einen Großteil des weißen Lichts und lässt nur einen engen Bereich des Spektrums, insbesondere im nahen Ultraviolett, passieren[5]. Wenn man durch zwei mit Dicyanin gefüllte Glasscheiben blickt, werden die üblichen Farbreize herausgefiltert. Dadurch treten subtile Leuchterscheinungen um den menschlichen Körper hervor, die als Aura interpretiert werden. Kilner beschrieb drei verschiedene Auraschichten: das ätherische Doppel, die innere Aura und die äußere Aura, die jeweils unterschiedlich weit über den Körper hinausreichen[1][3]. Krankheiten, psychische Zustände und sogar der bevorstehende Tod sollen sich in Farbe und Ausdehnung der Aura widerspiegeln.

Während des Ersten Weltkriegs und in späteren Konflikten wurde Dicyanin angeblich zur Entwicklung von Nachtsichtgeräten und zur Erkennung von Tarnungen eingesetzt, da es das Sehvermögen für bestimmte Lichtbereiche schärft. Die Anwendung in der Kriegsführung blieb jedoch weitgehend geheim und ist historisch umstritten, da der Farbstoff toxisch und schwer zu handhaben ist.

Die Sichtbarmachung der Aura durch Dicyanin könnte revolutionär sein: Wer die Aura sehen kann, erkennt angeblich sofort die wahren Absichten und den Charakter eines Menschen. Insbesondere Politiker würden sich nicht mehr hinter Worten und Gesten verstecken können – ihre Aura würde ihre wahren Motive offenbaren. In einer Welt, in der jeder die Aura seines Gegenübers sehen kann, wären Täuschung und Manipulation deutlich schwieriger.

Doch diese Fähigkeit hätte auch Schattenseiten. Fernsehen oder digitale Bildschirme wären kaum noch nutzbar, weil Dicyanin-Filter die Realität so intensiv und verzerrt zeigen, dass das Gehirn überfordert werden könnte. Die Wahrnehmung der Welt würde sich radikal verändern – Farben, Licht und energetische Felder würden ineinanderfließen und könnten den Betrachter desorientieren oder sogar in den Wahnsinn treiben. Die Grenze zwischen Realität und energetischer Wahrnehmung würde verschwimmen.

Insgesamt bleibt Dicyanin ein faszinierendes, aber auch gefährliches Werkzeug zur Erforschung der menschlichen Aura – mit enormem Potenzial für Selbsterkenntnis, aber auch mit Risiken für die psychische Stabilität und die gewohnte Wahrnehmung der Welt.

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