»Sie essen Hunde.« Mit dieser Falschbehauptung über Migranten sorgte Donald Trump beim TV-Duell für Aufsehen. Was er vergaß: Seine Vorfahren stammen aus Deutschland – wo das Schlachten von Hunden erst 1986 verboten wurde.
Die Geschichte des Verzehrs von Hunde- und Katzenfleisch in Deutschland und Österreich ist weniger kontrovers als in einigen asiatischen Ländern, aber dennoch bemerkenswert.
Historischer Kontext
In prähistorischen Zeiten war der Verzehr von Hundefleisch in Mitteleuropa, einschließlich der Gebiete des heutigen Deutschlands und Österreichs, nicht ungewöhnlich. Archäologische Funde belegen, dass Hunde bereits in der mittleren Steinzeit als Nahrungsquelle dienten.
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Mittelalter und frühe Neuzeit
Im Mittelalter war der Konsum von Hundefleisch in einigen Regionen durchaus üblich. Schriftliche Quellen aus dem Jahr 1277 belegen den Verzehr von Hundefleisch in Tirol, Kärnten und der Steiermark. Um 869 wird der Verzehr auch im Rheingebiet erwähnt.
Krisenzeiten
In Notzeiten, wie während des Dreißigjährigen Krieges, griffen Menschen aus Nahrungsmangel auf Hundefleisch zurück. Dies war jedoch eher eine Ausnahme als die Regel.
Es gab aber auch Regionen in Deutschland, in denen Hundefleisch damals ganz besonders geschätzt wurde – zum Beispiel in Sachsen, Thüringen und Schlesien. So gab es etwa in Chemnitz ein Hundeschlachthaus und einige Wirtschaften, in denen Hundefleisch angeboten wurde.
19. und frühes 20. Jahrhundert
Im 19. Jahrhundert war der Verzehr von Hundefleisch in Deutschland zwar nicht weit verbreitet, aber auch nicht ungewöhnlich. Es gab sogar Diskussionen darüber, ob Hundefleisch in Metzgereien gekennzeichnet werden sollte. Eine gesetzliche Kennzeichnungspflicht wurde jedoch erst 1937 durch die NSDAP eingeführt. In den Jahren 1920 bis 1924 circa 115 Tonnen Hundefleisch geschlachtet, in den Jahren vor dem Ersten Weltkrieg waren es 84 Tonnen.
Gesetzliche Regelungen
In Deutschland wurde 1986 ein gesetzliches Verbot für das Schlachten von Hunden und Katzen erlassen.
In Vorarlberg, einem österreichischen Bundesland war der Verzehr von Hunde- und Katzenfleisch bis vor etwa 30 Jahren noch erlaubt war
Kultureller Wandel
Der Rückgang des Verzehrs von Hunde- und Katzenfleisch in beiden Ländern lässt sich auf verschiedene Faktoren zurückführen:
Zunehmende Bedeutung von Hunden und Katzen als Haustiere
Allgemeiner Wohlstand und Verfügbarkeit anderer Fleischsorten
Gesellschaftlicher Wertewandel
Gegenwärtige Situation
Heute gilt der Verzehr von Hunde- und Katzenfleisch in Deutschland und Österreich als gesellschaftliches Tabu. In ländlichen Gebieten Österreichs soll es jedoch vereinzelt noch vorkommen, dass Hundefleisch konsumiert wird. Diese Praxis ist jedoch selten und wird von der Mehrheit der Bevölkerung meist abgelehnt. Der kulturelle Wandel in beiden Ländern spiegelt einen breiteren Trend in Europa wider, bei dem Hunde und Katzen zunehmend als Familienmitglieder betrachtet werden. Dies steht im starken Kontrast zu früheren Zeiten, in denen sie primär als Nutztiere oder potenzielle Nahrungsquelle angesehen wurden.
Im Gegensatz dazu ist die Schweiz das einzige europäische Land, das den Konsum von Haustieren wie Katzen und Hunden zum Eigenbedarf nicht verbietet. Allerdings gelten dort Einschränkungen für den Verkauf, Handel oder Verzehr von Haustieren in Restaurants. Dort dürfen Hunde und Katzen zwar nicht aus kommerziellen Gründen geschlachtet werden, die private Schlachtung von Haustieren zur Lebensmittelproduktion ist aber erlaubt – vorausgesetzt, sie werden ordnungsgemäß geschlachtet. Das bedeutet: Wer seinen eigenen Hund essen möchte, kann das straffrei tun. Allerdings nur für den Eigenbedarf. Gäste zum Hundeessen einzuladen oder das Fleisch weiterzugeben ist dagegen illegal.
„Bis vor 20 Jahren habe ich täglich Hundefleisch gegessen. Geräuchert war das ein Genuss“, erzählte ein Landwirt aus Gams im Kanton Sankt Gallen.
Ein ehemaliger Hundemetzger aus dem Appenzellerland gibt ebenfalls zu, Hunde geschlachtet zu haben. „Ich habe Hunde erschossen, gehäutet, ausgenommen und Suppe daraus gemacht. Die war speziell gut“, sagt er. Er sei aber überzeugt, dass heute kaum noch Hundefleisch gegessen werde. Tatsächlich schätzen Tierschutzorganisationen Medienberichten zufolge aber, dass etwa 100 bis 200 Schweizer regelmäßige Hunde- oder Katzenfleisch konsumieren. Es gibt jedoch Tierschutzorganisationen die davon ausgehen, dass bis zu drei Prozent der Schweizer regelmäßig Hunde- oder Katzenfleisch essen. Gegessen würden meist die „die überschüssigen jungen Hunde vom eigenen Hof“, heißt es in dem Artikel. Im Alter von einem Jahr schmeckten sie am besten.
Hier ein Rezeptvorschlag für jene die in der Schweiz oder in der Vergangenheit leben: