Diamanten galten lange Zeit als eine der sichersten und wertbeständigsten Geldanlagen. Ihre Seltenheit, Schönheit und der hohe materielle Wert machten sie zu einem begehrten Investitionsobjekt. Besonders in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit und Finanzkrisen suchten Anleger nach stabilen Alternativen zu Aktien und Anleihen und fanden diese oft in Diamanten. Hochwertige Edelsteine, die die sogenannten 4 Cs (Carat, Clarity, Color, Cut) in höchstem Maße erfüllten, konnten beträchtliche Wertsteigerungen erfahren und galten als sichere Kapitalanlage.
Jedoch ist der Diamantenmarkt nicht ohne Risiken. Die Preise für kleine und mittelgroße Diamanten sind in den letzten Jahren deutlich gefallen. Die Nachfrage, besonders in den USA, dem größten Absatzmarkt, hat nachgelassen, und die Edelsteinbranche steckt in einer tiefen Absatzkrise[1]. Zudem werfen Diamanten keine laufenden Erträge wie Zinsen oder Dividenden ab, und der Verkauf kann schwierig und verlustreich sein, da es keinen geregelten Börsenhandel gibt.
Eine neue Bedrohung für den Wert von Diamanten könnte jedoch aus einer völlig unerwarteten Richtung kommen: dem Planeten Merkur. Wissenschaftler vermuten, dass auf Merkur kilometerdicke Schichten aus Diamanten existieren könnten. Diese Entdeckung könnte das Angebot an Diamanten dramatisch erhöhen, sobald es technisch möglich wird, diese Vorkommen zu erschließen und zur Erde zu transportieren. Die Folge wäre ein drastischer Preisverfall, da Diamanten dann nicht mehr selten wären, sondern in Überfluss vorhanden.
Sollte sich diese Vermutung bestätigen und die technischen Hürden überwunden werden, könnte der Wert von Diamanten tatsächlich ins Bodenlose fallen. Diamanten würden dann möglicherweise nicht mehr als wertvolle Edelsteine, sondern eher als gewöhnliche Rohstoffe betrachtet werden, vergleichbar mit schmutzigem Abwasser. Dies würde das Ende der Ära der Diamanten als sichere und wertbeständige Geldanlage bedeuten und viele Investoren vor erhebliche Verluste stellen.