- so mancher Scheinchrist lebt im Zwiespalt. In der Kirchenbank sitzen sie andächtig, murmeln Gebete und singen Choräle. Doch kaum ist der letzte Orgelton verklungen, wandelt sich ihre Miene. Die Maske der Frömmigkeit fällt, und zum Vorschein kommt das wahre Gesicht der Intoleranz.
Die mahnenden Worte der Pastorin gegen Trump prallen an ihnen ab wie Regentropfen an einer Glasscheibe. Taub für die Botschaft der Nächstenliebe, blind für das Gebot der Barmherzigkeit, hetzen sie gegen Migranten. Mit gespaltener Zunge predigen sie Wasser und trinken Wein.
Sie picken sich aus der Bibel nur das heraus, was in ihr engstirniges Weltbild passt. "Liebe deinen Nächsten" wird kurzerhand umgedeutet in "Liebe nur deinesgleichen". Die Bergpredigt? Ein lästiges Relikt, das man getrost ignorieren kann.
Ihre Doppelmoral schreit zum Himmel, während sie sich selbstgerecht auf die Schulter klopfen. In sozialen Medien teilen sie fremdenfeindliche Parolen, um dann am nächsten Sonntag wieder fromm die Hände zu falten.
Wahre christliche Werte bleiben auf der Strecke, ersetzt durch Heuchelei und Ausgrenzung. Die Kirche als Ort der Zuflucht und des Trostes verkommt in ihren Augen zur exklusiven Clubhaus für Gleichgesinnte.
So mancher Pfarrer verzweifelt an dieser Bigotterie, die den Kern der christlichen Botschaft aushöhlt. Doch die Scheinchristen fühlen sich unangreifbar in ihrer selbstgerechten Blase, taub für Kritik und blind für ihre eigene Scheinheiligkeit.