Die Nordhalbkugel schwitzt und ächzt in einer Hitze, die selbst für einen Sommer in der Klimakrise nicht unbedingt normal ist. Auch die Weltmeere sind viel zu heiß. Und kein Meer ist heißer als der Nordatlantik. Die Süddeutsche Zeitung hat ein Interview mit Helmut Hillebrand, Experte für Marine Biodiversität an der Universität Oldenburg, geführt. Kurz und prägnant bekommen wir so einen Überblick über die Folgen der Hitze für Tiere und Pflanzen in den Weltmeeren. Mehrere Dinge sind bemerkenswert:
Meereslebewesen reagieren empfindlicher als Landbewohner auf Hitze.
Alle Lebewesen, die nicht fliehen können, trifft es am härtesten: Korallen, Muscheln, Moostierchen.
Wer kann, flieht: Fische, Wale, Delfine usw. ziehen in Richtung der kühleren Pole. Das stört lang eingespielte Nahrungsbeziehungen. Die Artenvielfalt wird mittelfristig deswegen sinken.
Je höher die Temperatur, desto kleiner werden die Tiere. Auch hier wieder werden Abläufe, die Millionen Jahre alt sind, in sehr kurzer Zeit durcheinandergewirbelt.