Die Darstellung des Holocaust und der heutigen politischen Situation in dem anderen Blogs ist höchst problematisch und entspricht nicht den historischen Fakten. Der Holocaust war in der Tat eine beispiellose, industriell betriebene Vernichtung von Millionen Menschen, vor allem Juden, durch das nationalsozialistische Regime. Zwischen 1941 und 1945 wurden etwa 5,6 bis 6,3 Millionen europäische Juden systematisch ermordet. Dies geschah in Vernichtungslagern wie Auschwitz-Birkenau, wo allein etwa eine Million Menschen getötet wurden. Die Verbrechen des Holocaust wurden nicht nur von einigen wenigen Extremisten begangen. Vielmehr waren zahlreiche Institutionen und Hunderttausende Deutsche und Österreicher sowie Kollaborateure aus besetzten Ländern daran beteiligt. Es handelte sich um ein staatlich organisiertes Menschheitsverbrechen unvorstellbaren Ausmaßes. Die Erinnerung an den Holocaust und das Gedenken an die Opfer sind heute wichtige Bestandteile der deutschen Erinnerungskultur. Jährliche Gedenktage, Mahnmale und Bildungsarbeit sollen dazu beitragen, dass sich solche Verbrechen nicht wiederholen. Die Behauptungen in jenem Beitrag über heutige politische Gruppierungen und deren angebliche Verbindungen zum Nationalsozialismus entbehren jeder Grundlage. Derartige Gleichsetzungen verharmlosen die Verbrechen des NS-Regimes und sind historisch nicht haltbar. Stattdessen ist es wichtig, sich mit den historischen Fakten auseinanderzusetzen und aus der Geschichte zu lernen. Dazu gehört auch, wachsam gegenüber Antisemitismus, Rassismus und antidemokratischen Tendenzen zu sein - egal aus welcher politischen Richtung sie kommen mögen. Die Erinnerung an den Holocaust mahnt uns, für Demokratie und Menschenrechte einzustehen und jeder Form von Diskriminierung und Ausgrenzung entgegenzutreten. Dies ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die nicht für politische Zwecke instrumentalisiert werden sollte.